Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
Vom Netzwerk:
denen Soldaten heraussprangen und auf sie zuliefen. Sie waren in der Falle der Republikanischen Garde gefangen.

29
    Mittwoch, 22. Oktober, 1 Uhr 04 Frederick, Maryland
    Adele Schweik wachte abrupt auf, weil neben ihr das schneidende Alarmsignal ertönte, das durch den Sensor ausgelöst worden war, den sie etwas über einen halben Kilometer entfernt in Sophia Russels Büro im USAMRIID angebracht hatte. Nachdem sie das entnervende Alarmsignal abgeschaltet hatte, sprang sie aus dem Bett und aktivierte die Videokamera, die sie ebenfalls in dem Büro installiert hatte.
    Sie setzte sich in ihrem dämmrigen Schlafzimmer an den Schreibtisch und starrte auf den Monitor, bis auf dem Bildschirm eine schwarz gekleidete Person auftauchte. Besorgt betrachtete sie den Einbrecher. Er - oder sie - wirkte wie ein Alien, bewegte sich aber mit der Behändigkeit einer Katze und einer Zielstrebigkeit, die Adele Schweik verriet, dass diese Person nicht zum erstenmal in ein bewachtes Gebäude eingebrochen war. Sie trug einen Helm und eine hochmoderne kugelsichere Weste, gegen die man mit den meisten Pistolen und Maschinenpistolen keine Chance hatte.
    Adele Schweik war in ihrem Nachthemd genauso wachsam wie in ihrer Dienstuniform und blieb so lange vor dem schimmernden Bildschirm sitzen, bis sie sich über die Absichten des Einbrechers im Klaren war. Die Person durchsuchte Sophia Russels Büro. Als der Adrenalinstoß einsetzte, riss sie sich das Nachthemd vom Leib, zog ihre Tarnkleidung an und rannte zu ihrem Auto.
    Einen Häuserblock vom Eingang von Fort Detrick entfernt, saß Marty Zellerbach in einem verdunkelten Wohnmobil und starrte unglücklich auf den Computermonitor. Sein Gesichtsausdruck war besorgt und sein verweichlichter Körper vor Verzweiflung zusammengesunken. Vor sieben Stunden hatte er Mideral genommen. Als die Wirkung des Medikaments nachzulassen begonnen hatte, hatte er die Arbeit an einem brillanten Computerprogramm beendet, das die Abfolge der Relais automatisch und willkürlich änderte, so dass niemand seine elektronischen Spuren jemals wieder verfolgen konnte.
    Aber bei der Lösung seiner zwei zentralen Probleme hatte diese Erfindung nicht zum Erfolg geführt. Die Aufzeichnungen von Sophia Russels anderen Telefongesprächen, wenn sie denn existiert haben sollten, schienen weiterhin endgültig gelöscht zu sein und Bill Griffins Spuren waren zu gut verwischt worden.
    Er musste eine Speziallösung finden, was unter anderen Umständen für ihn eine willkommene Herausforderung gewesen wäre. Aber jetzt machte er sich große Sorgen. Ihm blieb so wenig Zeit, und obwohl er kontinuierlich an beiden Problemen gearbeitet hatte, war ihm noch bei keinem ein Durchbruch gelungen. Außerdem war da noch die Tatsache, dass er sich um Jon sorgte, der sich freiwillig in den Irak abgesetzt hatte. So sehr Marty Menschen im Allgemeinen auch misstraute, wollte er dennoch nicht, dass ein Großteil von ihnen ausgelöscht wurde, was aber mit Sicherheit der Fall sein würde, wenn der Virus weiterhin ungehindert wüten konnte.
    Dies waren die Augenblicke, denen er sein ganzes Leben lang aus dem Weg zu gehen versucht hatte. Sein genau auskalkulierter Eigennutz war gerade mit seinem tiefsten und dunkelsten Geheimnis kollidiert.
    Niemand wusste, dass Marty auch ein Altruist war. Er wies nie darauf hin und hätte es mit Sicherheit auch nicht zugegeben, aber tatsächlich dachte er mit zärtlichem Wohlwollen an Babys, störrische alte Menschen und Erwachsene, die in aller Stille ehrenamtlich wohltätigen Zwecken dienten. Er spendete das gesamte jährliche Einkommen aus seinem Vermögen verschiedenen wohltätigen Organisationen auf der ganzen Welt und tat sein Bestes, seinen Lebensunterhalt dadurch zu verdienen, dass er für Individuen, Unternehmen oder die Regierung Computerprobleme löste. Außerdem gab es da noch das beruhigende Sparbuch, von dem er die fünfundzwanzigtausend Dollar für Jon abgehoben hatte.
    Er seufzte und spürte die Anspannung seiner Nerven, die ihm verriet, dass es bald an der Zeit war, sein Medikament wieder zu nehmen. Aber sein Geist sehnte sich danach, in jene unbekannte und aufregende Welt zu entfliehen, wo er frei und ganz er selbst war. Während er darüber nachdachte, blitzten irgendwo an seinem geistigen Horizont helle Farben auf und die Welt schien sich in eine Sphäre ungeahnter Möglichkeiten zu erweitern.
    Dies war der fruchtbare Augenblick, da er kurz davor stand, die Kontrolle über sich zu verlieren - und er

Weitere Kostenlose Bücher