Ludlum Robert - Covert 01
gut gelaunt hinzu, »ich habe auch keinerlei Probleme damit, beträchtliche Schmerzen zu verursachen. Machen Sie also keinen Fehler. Haben Sie mich verstanden?«
Jetzt war ihre Aufmerksamkeit geweckt, zumindest die der anderen drei, die hektisch nickten.
»Gut. Also - wer von Ihnen wird uns den Namen der Firma verraten, für die Sie arbeiten, und dazu die ComputerPasswörter?«
Smith starrte die ältere Frau an. »Und weshalb braucht man für die Arbeit an Antibiotika und Vitaminpräparaten ein StufeVier-Labor?«
Die Frau erbleichte und ihre Hände zitterten, aber sie versuchte weiterhin, mit ihrem funkelnden Blick ihre drei Kollegen einzuschüchtern.
Doch der kleinste und älteste Mann ignorierte es. »Versuchen Sie das nicht, Emma«, sagte er mit schwacher, aber entschlossener Stimme. »Sie haben hier nicht mehr das Sagen.« Er blickte Jon an. »Woher wissen wir, dass Sie uns nicht töten werden?«
»Das wissen Sie tatsächlich nicht. Aber wenn etwas passieren sollte, dann doch wohl jetzt. Später werden wir zu sehr damit beschäftigt sein, Victor Tremont zu Fall zu bringen.«
Der ältere Mann starrte ihn an und nickte dann ernüchtert. »Ich werde es Ihnen sagen.«
Jon blickte Randi an. »Da die Dinge hier jetzt geregelt sind, werde ich Marty holen.«
Randi nickte ihm kurz zu, während sie weiterhin ihre Uzi auf die vier Laborarbeiter gerichtet hielt. Sie dachte an Sophia, deren Mördern sie sich jetzt näherten. Was sie auch tun musste, sie würde dafür sorgen, dass die Täter dafür bezahlten.
»Reden Sie«, sagte sie zu dem älteren Laborarbeiter. »Und zwar schnell.«
Marty saß, an einen Baumstamm gelehnt, in der Nähe des Schuppens, das Gewehr im Schoß. Er summte vor sich hin und schien die Sonnenstrahlen zu beobachten, die durch die Bäume drangen. Wie er da mit ausgestreckten Beinen auf den Tannennadeln saß, wirkte er wie ein Kobold aus einem alten Märchen, der in dieser Welt keinerlei Probleme hatte - zumindest, bis man seine Augen sah. Auf die konzentrierte sich Smith, als er sich leise und vorsichtig näherte. Martys grüne Augen wirkten fast smaragdgrün und beunruhigt.
»Gibt’s Probleme?«
Marty zuckte zusammen. »Verdammt, Jon. Mach beim nächsten Mal etwas mehr Krach.« Er rieb sich die Augen, als ob sie schmerzen würden. »Ich bin glücklich, dir mitteilen zu können, dass ich niemanden gesehen oder gehört habe. Auch im Schuppen war alles ruhig. Aber wenn man bedenkt, wie wir sie gefesselt haben, können sie sowieso nicht viel anstellen. Dennoch glaube ich, dass es nicht mein Ding ist, Wache zu schieben. Das ist zu langweilig und man trägt zu viel Verantwortung.«
»Sehe ich ein. Wie war’s stattdessen mit etwas Detektivarbeit am Computer?«
Sofort wirkte Marty fröhlicher. »Na endlich. Natürlich habe ich Lust.«
»Dann lass uns ins Sommerhaus gehen. Du musst für mich ein paar Computerdateien mit Tremonts Unterlagen finden.«
»Ah, Victor Tremont. Der Mann, der hinter der ganzen Geschichte steckt.« Marty rieb sich die Hände.
Als sie im Haus an den verschlossenen Türen im Korridor vorbeigingen, hörte Smith ein Geräusch. Sie waren fast an derselben Stelle des Flurs, wo Randi zuvor etwas wahrgenommen hatte.
Er blieb stehen und packte Marty am Arm. »Bleib stehen. Hörst du was?«
Langsam drehten sie die Köpfe, als könnten sie durch diese Bewegung ihre Hörfähigkeit verbessern.
Jon wirbelte herum. »Was war das?«
Marty runzelte die Stirn. »Meiner Ansicht nach schreit da jemand.«
Erneut hörten sie das Geräusch. Es war eine menschliche Stimme, die gedämpft klang und von weit her zu kommen schien.
»Hier.« Smith presste sein Ohr gegen eine der Türen, die dicker und widerstandsfähiger als die anderen und mit einem schweren Schloss versehen war. Jenseits der Tür schrie jemand, was für sie aber nur mit Mühe wahrnehmbar war.
»Mach auf!«, sagte Marty.
»Gib mir die Enfield.« Smith schoss mit dem großen Sturmgewehr das Schloss heraus.
Aus dem Labor über ihnen hörten sie verängstigte Schreie. Die Tür öffnete sich und sie betraten vorsichtig den Raum. Fast sofort standen sie vor einer zweiten Tür, und nachdem Smith auch hier das Schloss herausgeschossen hatte, befanden sie sich in einem großen, gut eingerichteten Wohnzimmer. Hinter einem gewölbten Durchgang gab es eine Küche, dann waren da noch ein Esszimmer, eine Bar und ein Flur, der wahrscheinlich zu den Schlafzimmern führte. Die Schreie kamen aus dem Korridor.
»Du bleibst hier und gibst mir Feuerschutz,
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