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Ludlum Robert - Covert 01

Ludlum Robert - Covert 01

Titel: Ludlum Robert - Covert 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Hades-Faktor
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dessen Frau. Ein Soldat stellte keine Fragen, wenn er einen Einsatzbefehl erhielt.
In der Küche der Andersons begriffen die Novaks die Situation sofort. »Soll ich den Notarzt rufen?« Judy Novak griff nach dem Telefonhörer.
»Keine Zeit!«, schrie ihr Mann.
»Wir nehmen unseren Wagen!«, brüllte Phyllis.
Judy Novak rannte die Treppe nach oben, wo die beiden Kinder sich in ihren Zimmern fürs Kino fertig machten. Phyllis Anderson und Novak hoben den keuchenden Major, aus dessen Nase Blut tröpfelte, vom Boden hoch. Er war halb bewusstlos, stöhnte und konnte nicht mehr sprechen. Über den Rasen eilten sie zum Wagen.
Novak setzte sich hinter das Lenkrad und Phyllis stieg mit ihrem Mann hinten ein. Sein Kopf ruhte an ihrer Schulter und sie drückte ihren Mann fest an sich. Während er nach Luft schnappte, starrten seine Augen sie gequält an. Hupend raste Novak durch den Militärstützpunkt, und der Verkehr teilte sich wie bei einem Infanterietrupp, der den Panzern Platz macht.
Doch als sie das Weed Army Community Hospital erreichten, hatte Major Keith Anderson bereits das Bewusstsein verloren.
Drei Stunden später war er tot.
Im Falle eines plötzlichen, rätselhaften Todes wurde im Bundesstaat Kalifornien eine Autopsie angeordnet. Wegen der ungewöhnlichen Umstände wurde der Leichnam des Majors sofort in die Leichenhalle gebracht. Als der Militärarzt seinen Brustkorb öffnete, schoss eine große Menge Blut heraus.
Sein Gesicht wurde kalkweiß. Er sprang zurück, streifte die Gummihandschuhe ab und rannte aus dem Obduktionsraum in sein Büro.
Dort griff er nach dem Telefonhörer. »Verbinden Sie mich mit dem Pentagon und dem USAMRIID. Sofort! Es ist dringend!«
    Erster Teil
1
    Sonntag, 12. Oktober, 14 Uhr 55 London, England
    In Knightsbridge fiel ein kalter Oktoberregen. Der stetige Strom von hupenden Autos, Taxen und roten Doppeldeckerbussen an der Kreuzung Brompton Road und Sloane Street bewegte sich stockend auf Sloan Square und Chelsea zu. Weder der Regen noch die Tatsache, dass die Unternehmens- und Regierungsbüros am Wochenende geschlossen waren, verringerte den dichten Verkehr. Die Weltwirtschaft lief gut, die Läden waren voll, und die neue Labour-Regierung hatte das Land nicht ruiniert. Heutzutage besuchten die Touristen London zu jeder Jahreszeit und an diesem Sonntagnachmittag kamen die Autos nur im Schneckentempo voran.
    Ungeduldig sprang Dr. Jonathan »Jon« Smith, Lieutenant Colonel der U. S. Army, zwei Straßen vor seinem Ziel elegant vom Trittbrett des langsam fahrenden, altmodischen Busses der Linie 19. Jetzt hatte der Regen etwas nachgelassen. Smith machte ein paar große Schritte auf den nassen Bürgersteig neben dem Bus und lief dann eilig weiter.
    Er war ein großer, durchtrainierter, athletischer Mann Anfang Vierzig mit zurückgekämmtem Haar und ebenmäßigen Gesichtszügen. Automatisch beobachteten seine marineblauen Augen Fahrzeuge und Passanten. Er trug ein Tweed-Jackett, eine Baumwollhose und einen Trenchcoat. An seiner äußeren Erscheinung war nichts ungewöhnlich, dennoch schauten sich viele Frauen nach ihm um. Gelegentlich registrierte er es lächelnd, aber er setzte seinen Weg unbeirrt fort.
    Am Wilbraham Place trat er aus dem Nieselregen in die Halle des alten, eleganten Wilbraham-Hotels, wo er immer ein Zimmer mietete, wenn das USAMRIID ihn wegen eines medizinischen Symposions nach London schickte. Auf der Treppe nahm er zwei Stufen auf einmal, um zu seinem Zimmer im zweiten Stock zu gelangen. Dort durchwühlte er seine Koffer und suchte die Berichte über den Ausbruch hohen Fiebers bei in Manila stationierten amerikanischen Soldaten. Er hatte versprochen, sie Dr. Chandra Uttam zu zeigen, der für die Abteilung für Viruserkrankungen bei der Weltgesundheitsorganisation tätig war.
    Schließlich fand er sie unter einem Haufen getragener Kleidungsstücke, die er in den größeren Koffer geworfen hatte. Er seufzte und grinste. Leider hatte er die schlechten Angewohnheiten nicht ablegen können, die er während jener Jahre angenommen hatte, als er bei Vor-Ort-Einsätzen in Zelten gelebt und sich auf diese oder jene Krise konzentriert hatte.
    Während er die Treppe hinunterrannte, um wieder zu der von der WHO veranstalteten Konferenz über Epidemien zurückzukehren, rief der Rezeptionist nach ihm.
    »Hier ist ein Brief für Sie, Colonel. Es steht ‹dringend¤ drauf.«
»Ein Brief?« Wer sollte ihm hierher schreiben? Smith blickte auf seine Armbanduhr, die auch den Wochentag

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