Ludlum Robert - Covert 02
glaubte das. Er hatte damit gerechnet, dass mehrere Kontaktpersonen eingeschaltet gewesen waren. Schweizer Bankleute verstanden sic h auf so etwas hervorragend.
»Wissen Sie, was Sie dem russischen Offizier abgenommen haben?«, fuhr Smith fort.
»Bakterien.«
Smith schloss die Augen. Bakterien…
»Kennen Sie den Namen des Mannes, dem Sie die Bakterien am Moskauer Flughafen übergeben haben?«
»Ich glaube, er hieß Robert. Es war aber nicht sein richtiger Name.«
»Wussten Sie, dass Sie ihn töten sollten?«
»Ja.«
»Hat Gerd Ihnen das aufgetragen?«
»Ja.«
»Hat Gerd je irgendwelche Amerikaner erwähnt? Sind irgendwelche Amerikaner unmittelbar an Sie herangetreten?«
»Nur mein Fahrer. Aber ich kenne seinen Namen nicht.«
»Hat er je über Gerd oder sonst jemanden mit Ihnen gesprochen?«
»Nein.«
Smith legte eine Pause ein und gab sich alle Mühe, seinen Ärger zu unterdrücken. Wer auch immer diese Operation führte, hatte zwischen sich und dem Killer allem Anschein nach undurchdringliche Schutzmauern errichtet.
»Iwan, ich möchte, dass Sie jetzt nicht zuhören.«
»Ist gut.«
Beria sah weg, sein Ausdruck war völlig unbeteiligt.
»Jon, er weiß jetzt nichts mehr, was er Ihnen geben könnte«, sagte Kirov. »Vielleicht kriegen wir noch ein paar Einzelheiten aus ihm heraus, was auch immer die wert sein mögen.«
Er spreizte die Hände. »Was ist mit dem Lincoln?«
»Das ist ein Fahrzeug aus dem NASA-Fuhrpark. Es wird von Dutzenden von Fahrern benutzt. Klein stellt gerade Einzelheiten fest.«
Er hielt kurz inne. »Wir hätten uns den Fahrer schnappen sollen. Inzwischen hat der bereits gemeldet, dass Beria verschwunden ist. Daraus werden die Leute, die die Operation leiten, nahe liegende Schlüsse ziehen. Sie werden künftig wesentlich vorsichtiger sein.«
»Darüber hatten wir gesprochen«, erinnerte ihn Kirov. »Für uns beide allein wäre es unmöglich gewesen, Beria und den Fahrer gleichzeitig zu schnappen. Wir hätten dann Verstärkung gebraucht.«
»Beria hat uns zwei Namen geliefert: die Offenbach Bank und diesen Weißel«, sagte Smith und erklärte Kirov dann, was in Venedig geschehen war.
Der Russe blickte auf. »Weißel muss mit Gerd verhandelt haben. Er muss mit ihm gesprochen haben, vielleicht hat er ihn sogar persönlich zu Gesicht bekommen…«
Smith führte den Gedanken zu Ende: »Also würde er auch Gerds wahren Namen kennen, nicht wahr?«
22
Nachdem Iwan Beria nicht innerhalb der verabredeten Zeit erschienen war, ließ der Fahrer des Lincoln den Wagen einfach stehen. In einem Viertel wie diesem war die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass er im Laufe der nächsten paar Stunden gestohlen wurde. Und anschließend würde er entweder fachmännisch in einer Werkstätte ausgeschlachtet und unkenntlich gemacht, oder einfach von Dieben Stück für Stück zerlegt werden. In beiden Fällen würde er verschwinden.
Aber selbst wenn die Behörden schon vorher auf das Fahrzeug stießen, würden sie nicht viel damit anfangen können. Der Fahrer trug immer Handschuhe, also gab es keine Spuren, die auf eine Verbindung zwischen ihm und dem Wagen hingewiesen hätten. Und sein Name tauchte auch nirgends in den Akten der NASA auf. Der Wagen war an einen Fahrer ausgegeben worden, der augenblicklich in Pasadena in Kalifornien arbeitete.
An der Metrohaltestelle Ecke Connecticut Avenue und Q Street rief der Fahrer seinen Auftraggeber an und erklärte diesem ruhig, was geschehen war; er äußerte die Vermutung, dass jemand den Killer aus dem Verkehr gezogen hatte. Die Stimme am anderen Ende wies den Fahrer an, sich sofort zum Dulles Airport zu begeben. Er würde dort in einem Schließfach zwei Reisetaschen vorfinden, eine mit Geld und Ausweispapieren, die andere mit Kleidung zum Wechseln. Außerdem läge in einer der Taschen ein Ticket nach Cancún in Mexiko, wo er bis auf Weiteres bleiben sollte.
Sobald das Telefonat mit dem Fahrer zu Ende war, rief Anthony Price sofort Dr. Karl Bauer an, der nach Hawaii zurückgekehrt war, nachdem er die genetisch veränderten Pockenerreger in Cape Canaveral Dylan Reed übergeben hatte.
»Dieses Problem, das Ihr Mann erledigen sollte«, stieß er verärgert hervor, »jetzt ist es noch schlimmer geworden als zuvor.«
Nachdem er Bauer die wenigen Einzelheiten mitgeteilt hatte, die er wusste, fügte er hinzu: »Wenn jemand Beria erwischt hat, dann gehe ich jede Wette ein, dass es Smith war. Und am Ende wird Beria reden - wenn er das nicht bereits getan hat.«
»Und wenn schon?«,
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