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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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beachtete.
    Er hat es eilig, dachte Beria. Warum?
    »Er fährt zum Dupont Circle«, sagte der Fahrer, ohne den Blick von Smith’ Wagen zu wenden.
    Beria runzelte die Stirn. Dupont Circle - dort wohnte er. War es möglich, dass Smith sein Apartment entdeckt hatte? War das sein Ziel?
    Auf der Connecticut Avenue wurde der blaue Wagen schneller, bog nach links in die R Street und dann nach rechts in die 21 st Street.
    Wo will er hin?
Als Smith sich dem Dreieck am Ende der S Street näherte, verlangsamte er seine Fahrt. Beria beobachtete ihn, wie er den Wagen auf einem Parkplatz abstellte und dann die 21 st Street überquerte. Dieses Viertel, mit seinen osteuropäischen Restaurants und Geschäften, war ihm vertraut. Seit seiner Ankunft in Washington war das der einzige Teil der Stadt, wo er sich wohl fühlte.
Er ist hier, um Witterung aufzunehmen. Oder vielleicht hat jemand meinen Steckbrief beachtet.
Beria hatte das Fahndungsbild in einer TV-Nachrichtensendung gesehen. Er fand die Skizze ziemlich schlecht, konnte kaum eine Ähnlichkeit erkennen. Aber vielleicht hatte ihn trotzdem jemand in der Gegend erkannt, obwohl Beria sein Apartment nie vor Anbruch der Dunkelheit verließ.
Nein. Wenn er den Verdacht hätte, dass ich hier bin, wäre er nie alleine gekommen. Er ist sich nicht sicher. Er hat nur einen vagen Hinweis.
»Bleiben Sie, wo ich Sie wiederfinden kann«, wies Beria den Fahrer an.
Der Fahrer zeigte auf ein Restaurant. Es hieß Dunn’s River Falls. »Ich werde dort parken.«
Beria stieg aus, trottete über die Straße und konnte gerade noch sehen, wie Smith durch einen Torbogen zwischen einer Bar und einem Posterladen ging. Jetzt wusste er genau, wohin sein Opfer unterwegs war: zu dem kleinen Platz zwischen der 21 st Street und der Florida Avenue. Er fand es recht schlau von Smith, dass der an einem Ort auf ihn Jagd machte, zu dem Beria sich hingezogen fühlen würde. Aber zugleich war das auch eine Umgebung, in der Beria sich sicher wähnte.
Er ging unter dem Bogen durch und trat unter das Vordach eines makedonischen Cafes. An einem der Tische spielten alte Männer Domino; aus den Lautsprechern tönten die schmachtenden Klänge eines Volkslieds. Und da war Smith, er näherte sich dem Brunnen mitten auf dem kleinen Platz. Jetzt nicht mehr so schnell, er sah sich um, als würde er jemanden erwarten. Beria meinte fast, das Unbehagen von Smith riechen zu können, das Unbehagen eines Menschen, dem bewusst war, dass er hier nicht zu Hause ist. Seine Hand griff in seine Jacketttasche, seine Finger krümmten sich um den Korkgriff seines Klappstiletts.
Zehn Meter vor ihm spürte Smith das Vibrieren seines Pagers an seiner Niere. Kirov signalisierte ihm, dass Beria in der Zone eingetroffen war, fünfzehn Meter von Smith entfernt. Langsamer werdend, trat Smith vor einen Verkaufsstand mit handgeknüpften Läufern, die über einer Wäscheleine hingen. Er blieb stehen, sah auf die Uhr und blickte sich dann um, als würde er nach jemand Bestimmtem Ausschau halten. In Anbetracht der Morgenstunde waren Kunden unterwegs - hauptsächlich Leute auf dem Weg zur Arbeit oder um ihre Läden zu öffnen, die sich vorher noch einen Kaffee oder ein Stück Gebäck kauften. Smith dachte, dass Beria das für einen logischen Zeitpunkt halten würde, um sich mit einem Informanten zu treffen.
Wieder vibrierte der Pager - zweimal. Beria war nur noch fünf Meter entfernt und rückte näher. Smith spürte ein kaltes Prickeln an seiner Wirbelsäule, als er an den Teppichen vorbeiging. Er sah sich um, konnte aber weder Beria noch Kirov entdecken. Dann hörte er hinter sich leise Schritte.
Kirov hatte im Eingang eines geschlossenen Textilladens Stellung bezogen und Beria in dem Augenblick entdeckt, als der durch den Torbogen gekommen war. Jetzt näherte er sich ihm schräg von hinten; die Spezialsohlen seiner Turnschuhe verschluckten jeden Laut.
Nicht umsehen, Jon. Nicht weglaufen. Haben Sie Vertrauen zu mir.
Beria war jetzt keine fünf Meter mehr von Smith entfernt und kam ihm schnell näher. Seine Hand glitt in die Tasche; Kirov sah den Korkgriff und das Aufblitzen von Stahl, als Beria auf den Knopf drückte, der die Klinge aus dem Heft springen ließ.
Kirov hatte seinen unauffällig wirkenden schwarzen Regenschirm dabei. Er ließ ihn locker schwingen, als er auf Beria zueilte. In genau dem Augenblick, in dem der Killer den nächsten Schritt machte, das hintere Bein leicht angehoben, ließ Kirov den Schirm heruntersausen. Die

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