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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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konterte Bauer. »Er hat nie jemanden von uns gesehen. Er kennt unsere Namen nicht. Treloar ist tot. Die Spur endet bei ihm.«
    »Die Spur muss bei Beria enden!«, brauste Price auf. »Er muss eliminiert werden.«
    »Solange er sich in Smith’ Gewahrsam befindet?«, fragte Bauer sarkastisch zurück. »Würden Sie mir bitte sagen, wie Sie beabsichtigen, an ihn heranzukommen.«
    Price zögerte. Smith würde Beria mit Sicherheit nicht in einem Bundesgefängnis unterbringen. Er würde ihn irgendwo versteckt halten, wo niemand ihn finden konnte. »Dann müssen wir unseren Zeitplan ändern«, sagte er. »Ein Ablenkungsmanöver…«
    »Damit würden wir Reed und das ganze Projekt gefährden.«
    »Wenn wir das nicht tun, gefährden wir uns! Hören Sie mir zu, Karl. Reed hatte vor, das Experiment übermorgen durchzuführen. Es gibt keinen Grund, es nicht sofort zu tun.«
    »Sämtliche Experimente laufen nach einem festen Zeitplan ab«, erwiderte Bauer. »Wenn Reed die Reihenfolge ändert, könnte das Verdacht erwecken.«
    »In Anbetracht der Konsequenzen wird eine Änderung in der Reihenfolge das Letzte sein, woran jemand denkt. Das Entscheidende ist, die Mutation so schnell wie möglich in die Hände zu bekommen - und dabei selbst in Deckung zu bleiben.«
    Am anderen Ende der Leitung blieb es still. Price hielt den Atem an und fragte sich, ob der Wissenschaftler zustimmen würde.
    »Also schön«, sagte Bauer schließlich. »Ich werde mit Reed Verbindung aufnehmen und ihm sagen, dass er das Experiment vorziehen soll.«
    »Bitten Sie ihn, das so schnell wie möglich zu tun.« »So schnell, wie es machbar ist.«
Price war sichtlich am Ende seiner Geduld. »Jetzt
    kommen Sie mir bloß nicht mit Haarspaltereien, Karl. Sagen Sie ihm einfach, dass er es tun soll.«
    Karl Bauer starrte das inzwischen verstummte Telefon an. Anthony Price war einer jener Bürokraten, deren scheinbar grenzenlose Macht in ihren Köpfen eine Art Napoleon-Komplex erzeugt hatte.
    Er verließ sein Büro und fuhr mit dem Aufzug ins Tiefgeschoss. Hier befand sich das Herzstück seiner Kommunikationszentrale, ein Raum von der Größe eines Flughafenkontrollzentrums, in dem Techniker unter Einsatz von drei privaten Satelliten ständig den Finger am elektronischen Puls des Bauer-Zermatt Imperiums hatten. Es gab auch noch einen vierten Satelliten, der freilich bis jetzt nicht aktiv geworden war. Bauer durchquerte den Saal und begab sich in eine kleine Kammer, zu der nur er Zutritt hatte. Dort schloss er sich ein, nahm vor der Konsole Platz, schaltete den hochauflösenden Monitor ein und begann auf der Tastatur zu tippen. Der Satellit, den die Chinesen in Xianpao gebaut und die Franzosen von Guyana aus gestartet hatten, erwachte zum Leben. So weit es die Hardware betraf, handelte es sich bei dem Satelliten um ein relativ schlichtes Gerät, dafür war er aber auch nur für einen einzigen Zweck und eine sehr kurze Lebensdauer gebaut. Sobald seine Aufgabe erfüllt war, würde eine Sprengladung jeglichen Beweis zerstören, dass er je existiert hatte.
    Bauer suchte die NASA-Frequenz, bereitete seine Nachricht für die Übertragung in einem Mikroburst vor und setzte sie dann ab. Innerhalb von Nanosekunden erreichte das Signal den Satelliten, der es seinerseits an das Shuttle weiterleitete. Nachdem sein Auftrag erfüllt war, schaltete der Satellit sofort wieder in den Ruhezustand. Selbst wenn man das kurze Funksignal zufällig bemerkt hatte, würde es nicht nur unmöglich sein, seinen Herkunftsort ausfindig zu machen, sondern auch die Stelle, wo es weitergeleitet worden war. Da der Satellit verstummt war, würde es den Anschein haben, dass das Signal aus einem Schwarzen Loch im Weltraum gekommen war.
    Bauer lehnte sich in seinem Sessel zurück und legte die Fingerspitzen aneinander. Natürlich würde es keine direkte Antwort von dem Shuttle geben. Um sich zu vergewissern, dass seine Sendung empfangen worden war, würde er den Verkehr zwischen dem Shuttle und der NASA-Bodenstation abhören müssen. Und sobald er Reeds Stimme hörte, würde er Bescheid wissen.
    Auf einer Höhe von 202 Meilen befand sich Discovery mit einer Geschwindigkeit von 17500 Meilen pro Stunde auf der vierten Umlaufbahn um die Erde. Megan klappte ihren provisorischen Sitz zusammen, verstaute ihn, schälte sich dann aus ihrem LES-Anzug und schlüpfte dafür in einen bequemen Overall mit zahllosen Taschen. Sie stellte fest, dass ihr Gesicht und ihr Oberkörper aufgedunsen wirkten. Praktisch jede

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