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Ludlum Robert - Covert 02

Ludlum Robert - Covert 02

Titel: Ludlum Robert - Covert 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Cassandra-Plan
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Ledersohlen auf Beton, Schritte, die sich ihm näherten. Treloar sah zuerst die Schuhe, dann die Hosenbeine mit
den messerscharfen Bügelfalten. Als er aufblickte, war die
Gestalt keine zwei Schritte mehr von ihm entfernt. »Sie!«
Treloars Augen weiteten sich, als er Iwan Beria
anstarrte. Beria trat schnell einen Schritt auf ihn zu.
Treloar konnte seinen Atem riechen, hörte das leise
Pfeifen in Berias Nase.
»Ich habe Sie vermisst«, sagte Beria leise.
Treloar stieß einen schwachen Schrei aus, als ein
scharfer Schmerz durch seine Brust zuckte. Einen
Augenblick dachte er, er habe einen Herzanfall.
»Als Sie ein kleiner Junge waren, haben Sie da mit einer
Nadel Luftballons angestochen? Mehr sind Sie nämlich
auch nicht. Bloß ein Luftballon.«
Treloar klammerte sich absurderweise an dem Bild fest,
als Berias Stilett bereits sein Herz durchbohrte. Er seufzte
tief und spürte, wie alle Luft aus seinen Lungen strömte.
Als er dann auf dem Bürgersteig lag, konnte er die
Fußgänger auf der Wisconsin Avenue sehen, und Beria,
der den Bürgersteig verließ. Er musste wohl versucht
haben, einen Schrei auszustoßen, denn Beria drehte sich
um und sah ihn an. Dann, während seine Augen sich
schlossen, schloss sich auch die Tür des schwarzen
Lincoln.
    Dr. Dylan Reed hatte Adam Treloar bereits aus seinem Bewusstsein verdrängt, als die Tür hinter ihm zugefallen war. Da er die Arrangements selbst getroffen hatte, wusste er, was dem arglosen Wissenschaftler bevorstand. Als er in die Küche zurückkehrte, erwarteten ihn dort Dr. Karl Bauer und General Richardson - Letzterer in Zivil.
    Richardson klappte gerade sein Handy zu. »Ich habe soeben mit Beria gesprochen. Alles erledigt.«
»Dann sollten wir machen, dass wir hier wegkommen«, erwiderte Reed.
Er sah zu Bauer hinüber, der den Behälter bereits aus dem Kühlschrank geholt hatte und ihn jetzt auf der Anrichte öffnete. Zu seinen Füßen stand eine Titankiste von der Größe einer Kühlbox, wie man sie zu Picknicks verwendet.
»Wollen Sie das wirklich hier tun, Karl?«
Bauer schraubte den Behälter erst ganz auf, bevor er antwortete. »Öffnen Sie bitte die Box, Dylan.«
Reed kniete nieder und zog an den Handgriffen. Ein leichtes Zischen war zu hören, als der Deckel sich öffnete.
In der Box war erstaunlich wenig Platz, aber Reed wusste, dass es sich bei der Box lediglich um eine etwas größere Version des Behälters handelte, den Treloar aus Russland mitgebracht hatte. Die dicken Wände waren mit Stickstoffkapseln besetzt, die das Innere auf einer gleichmäßigen Temperatur von minus zweihundert Grad Celsius halten würden. Bei der Box handelte es sich um eine Entwicklung der Bauer-Zermatt AG, die allgemein für den Transport toxischer Kulturen eingesetzt wurde.
Die Hände mit dicken Spezialhandschuhen geschützt, holte Bauer die innere Kammer mit den Ampullen aus dem thermosflaschenähnlichen Behälter. Sie sahen aus wie winzige Geschosse, dachte er. Nur dass sie wesentlich gefährlicher als jede Kernwaffe im Arsenal der Vereinigten Staaten waren.
Obwohl Bauer den Umgang mit Viruskulturen seit mehr als vierzig Jahren gewöhnt war, vergaß er nie ihre Gefährlichkeit. Er achtete darauf, dass die Arbeitsplatte und der Boden völlig trocken und seine Hände ganz ruhig waren, bevor er nach den Ampullen griff und sie in die dafür vorgesehenen Vertiefungen in der Box legte. Dann klappte er den Deckel zu, tippte eine alphanumerische Kombination in das Sicherheitsschloss und stellte die Temperatur ein.
»Gentlemen, die Uhr läuft«, sagte er, als er aufblickte.
Die Reihenhäuser am Volta Place hatten eines gemeinsam: Jedes verfügte über eine kleine Garage in den Hinterhöfen, die an eine schmale Gasse grenzten. Reed und Richardson trugen die Kühlbox in die Garage und verstauten sie im Laderaum eines Volvo Kombi. Bauer blieb noch einen Augenblick zurück und vergewisserte sich, dass nichts liegen geblieben war, was eine Verbindung zwischen den drei Männern und diesem Haus ermöglichen würde. Wegen Fingerabdrücken, Fasern von ihrer Kleidung oder sonstigen forensischen Kleinigkeiten machte er sich keine Sorgen; in wenigen Augenblicken würde ein spezielles NSA Reinigungsteam eintreffen und das Innere des Hauses feucht auswischen und absaugen. Die NSA unterhielt im Bereich Washingtons mehrere derartige Safe Houses. Für das Reinigungsteam war das nicht mehr als eine beliebige Station auf ihrem Einsatzplan.
Als Bauer zur Garage ging, hörte er das Heulen von Sirenen auf der

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