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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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Schwestern um ihn kümmern? Ihm Fragen stellen? Ihn dazu veranlassen, sich zu bewegen?«
»Das tue ich gerade.« Er tippte noch ein paar Worte ein und richtete sich dann auf. »Machen Sie sich keine Sorgen, Doktor«, sagte er und musterte Smith. »Wir wissen hier schon, was wir tun. Ihr Freund befindet sich in besten Händen. Mit etwas Glück wird er sich in einer Woche laut über all seine Prellungen beklagen und das Koma völlig vergessen haben.« Er legte den Kopf zur Seite. »Er bedeutet Ihnen sehr viel, das spüre ich. Sie können hier bleiben, solange Sie mögen, aber ich muss meine Visite fortsetzen.«
Voller Hoffnung, dass Marty nicht nur wieder aus dem Koma aufwachen, sondern auch keinerlei Schäden hinsichtlich seiner Gehirnfunktionen davontragen würde, setzte Smith sich neben das Bett zwischen die blitzenden Skalen und Dioden der Geräte, an die Marty angeschlossen war, und betrachtete seinen Freund. Seine Gedanken wanderten zu ihrer gemeinsamen Highschool-Zeit in Council Bluffs zurück, wo er und Marty sich kennen gelernt und Jons Onkel seine erste Diagnose über Martys Asperger-Syndrom abgegeben hatte … zu dem Mord an Sophia und der Hades-Virusseuche, wo er Martys geniales Geschick im Umgang mit allen elektronischen Dingen so dringend benötigt hatte.
Er griff nach Martys Hand und drückte sie. »Hast du gehört, was der Arzt gesagt hat? Er meint, du wirst wieder völlig gesund. Mart, kannst du mich hören?« Er wartete, musterte das ausdruckslose Gesicht seines Freundes. »Was in aller Welt ist im Pasteur passiert, Mart? Hast du Chambord bei der Entwicklung seines Molekularcomputers geholfen?«
Marty regte sich, und seine Lippen zitterten, als wolle er etwas sagen.
»Was ist nur los?«, fuhr Jon erregt fort. »Sag es mir, Mart! Bitte! Wir beide wissen, dass dir nie die richtigen Worte gefehlt haben.« Er hielt inne, hoffte auf eine Reaktion, aber als die nicht kam, fuhr er mit warmer, fast liebevoll klingender Stimme fort: »Schrecklich, dass wir uns unter solchen Umständen wiedersehen müssen, Mart. Aber du weißt ja, wie es ist – ich brauche dich einfach. Und jetzt bin ich hier und bitte dich inständig, mir zu helfen …«
Er blieb beinahe eine Stunde, redete auf Marty ein und ließ dazwischen immer wieder seine Gedanken in die Vergangenheit zurückschweifen. Er drückte Martys Hand, rieb ihm die Arme, massierte seine Füße. Aber bei Marty war immer nur dann, wenn er das Pasteur erwähnte, eine Reaktion zu erkennen. Smith hatte sich gerade im Sessel zurückgelehnt, die müden Glieder gedehnt und beschlossen, dass es wohl besser sein würde, wenn er seine Ermittlungen im Hinblick auf Dr. Chambords Molekularcomputer anderswo fortsetzte, als ein hoch gewachsener Mann in der Uniform eines Krankenpflegers vor Martys Bett erschien.
Der Mann war dunkelhäutig und hatte einen riesigen schwarzen Schnauzbart. Er starrte Smith aus tief liegenden braunen Augen finster an. Wachsam und tödlich. Und in dem Bruchteil einer Sekunde, in dem ihre Blicke sich begegneten, schien er irgendwie zu erschrecken. Man konnte das nur ganz am Aufblitzen seiner Augen erkennen, und als der Mann sich dann umdrehte und davonhastete, blieb der Eindruck von etwas Bösem, oder vielleicht auch Amüsiertheit … oder als hätte der Mann irgendeine Gemeinheit vor … jedenfalls kam Smith irgendetwas seltsam vor.
Dieses flüchtige Gefühl ließ Smith einen winzigen Augenblick lang zögern, dann sprang er auf, eilte hinter dem Pfleger her und zog seine Sig Sauer aus dem Halfter unter dem Jackett. Was ihn gestört hatte, waren nicht nur der Gesichtsausdruck und die Augen des Mannes gewesen, sondern auch die Art und Weise wie er die zusammengefalteten Bettlaken über dem rechten Arm getragen hatte. Möglicherweise versteckte er eine Waffe darunter. War er gekommen, um Marty zu töten?
Vor der Intensivstation wandten sich alle Augen Smith zu, als der die schweren Pendeltüren vor sich aufgestoßen hatte und mit wehendem Trenchcoat nach draußen gehastet war. Der Pfleger vor ihm legte plötzlich Tempo zu, raste den Korridor hinunter und stieß dabei rücksichtslos Leute weg, die ihm im Weg waren.
»Haltet diesen Mann auf!«, schrie Smith auf Französisch und rannte hinter ihm her. »Er hat eine Waffe!«
Als der Verfolgte das hörte, ließ er alle Tarnung fallen und fuchtelte mit einer kleinen Maschinenpistole herum, die nicht viel größer als Smith’ Sig Sauer war. Er drehte sich um, lief geschickt rückwärts und schwang seine Waffe

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