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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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dabei von links nach rechts, als ob er den ganzen Korridor damit bestreichen wollte. Dieser Mann war ein Profi und drohte den Verfolgern, überzeugt, dass er, um Angst und Schrecken zu verbreiten, keinen Schuss abzufeuern brauchte.
Laute Schreie überall, als Schwestern, Ärzte und Besucher sich zu Boden warfen oder in Wandnischen Schutz suchten.
Smith stieß einen Wagen mit Frühstückstabletts aus dem Weg und rannte weiter. Vor ihm hastete der Mann durch eine Tür und knallte sie hinter sich zu. Smith trat sie auf, hetzte an einem erschreckten Techniker vorbei durch die nächste Tür und an einer heißen Therapiewanne vorbei, in der ein nackter Mann saß, dem die ihn betreuende Schwester hastig ein Handtuch überwarf.
»Wo ist er?«, fragte Smith. »Wo ist der Pfleger hingerannt?«
Die Schwester wies mit vor Angst kalkweißem Gesicht auf eine von drei Türen, und Smith hörte, wie in dem Raum, auf den sie gezeigt hatte, eine Tür zugeknallt wurde. Er rannte weiter, durch das Zimmer hindurch, stieß eine Tür auf und fand sich in einem weiteren Korridor, dessen Fliesenboden so hell blitzte, als wäre er erst gestern gelegt worden. Erschreckte Menschen hatten sich an die Wand gepresst und starrten alle nach rechts, als ob gerade ein tödlicher Tornado an ihnen vorbeigefegt wäre und sie gerade noch mit dem Leben davongekommen wären.
Smith rannte in die Richtung, in die sie starrten, wurde immer schneller und sah, wie der Pfleger kurz vor dem Ende des Korridors einen leeren Krankenwagen in die Mitte geschoben hatte, um ihm den Weg zu versperren. Smith stieß eine Verwünschung aus, atmete tief durch und spürte, wie seine Lungen wie Feuer brannten. Wenn er den Wagen erst aus dem Weg schieben musste, würde der Mann mit Sicherheit entkommen. Ohne langsamer zu werden, konzentrierte Smith seine ganze Energie auf seine Beine, redete sich ein, dass er es schaffen würde, und sprang über den Rollwagen hinweg. Seine Knie drohten einzuknicken, als er auf der anderen Seite aufkam, aber er hielt sein Gleichgewicht und hastete weiter, hinter sich erschreckte Gesichter. Der Schweiß rann ihm von der Stirn, aber dafür hatte er jetzt auch etwas aufgeholt, während der Pfleger, als er ihm den Rollwagen in den Weg geschoben hatte, ein wenig von seinem Vorsprung verloren hatte. Smith wurde wieder schneller, spürte, wie seine Hoffnung stieg.
Ohne sich umzusehen, hetzte der Mann durch eine weitere Tür, über der AUSGANG stand. Die Feuertreppe! Smith rannte ihm nach und entdeckte aus dem Augenwinkel, wie sich jemand links hinter der Tür wegduckte, als er sie aufriss.
Er hatte nur noch Zeit, schützend die Schulter vorzuschieben, als der Pfleger ihn in dem düsteren Treppenhaus ansprang und mit voller Wucht gegen ihn prallte. Der Aufprall brachte ihn fast aus dem Gleichgewicht, aber er schaffte es, auf den Beinen zu bleiben und schmetterte den Pfleger mit der Schulter zur Seite, sodass dieser in Richtung der Treppe taumelte.
Der Mann strauchelte und stieß mit dem Hinterkopf gegen die stählerne Balustrade. Offensichtlich im Nahkampf ausgebildet, war er aber mit Smith’ Stoß mitgegangen und hatte sein Gleichgewicht schnell wieder gefunden, während Smith, vorwärts taumelnd, seine Sig Sauer fallen ließ und den Boden unter den Füßen verlor. Er krachte auf den Betonboden und prallte schmerzhaft mit dem Rücken gegen die Wand. Ohne den Schmerz zur Kenntnis zu nehmen, rappelte er sich wieder hoch und griff nach seiner Pistole, sah aber bereits den Schatten des Mannes über sich aufragen. Smith schlug zu, aber zu spät. Ein stechender Schmerz zuckte durch seinen Schädel, und dann hüllte ihn völlige Finsternis ein.
    4
    Als der Schnellzug aus Bordeaux am Dienstagmorgen in den Gare d’Austerlitz einfuhr, war Hauptmann Darius Bonnard der dritte Passagier, der den Express verließ und sich durch die Scharen ankommender und abreisender Pariser, Provinzbewohner und Touristen auf dem Bahnsteig seinen Weg bahnte, als würden sie für ihn überhaupt nicht existieren. In Wirklichkeit achtete er aufmerksam auf das geringste Anzeichen dafür, dass jemand ihn beobachtete. Es gab zu viele, Freunde wie Feinde, die versuchen würden, seinen Absichten Einhalt zu gebieten, wenn ihnen das möglich gemacht würde. Während er dem Ausgang zustrebte, blieb seine Wachsamkeit unverändert – ein untersetzter, lebhaft wirkender Mann mit blondem Haar in makelloser Offiziersuniform. Er hatte sein ganzes Erwachsenenleben im Dienst Frankreichs verbracht,

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