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Ludlum Robert - Covert 03

Ludlum Robert - Covert 03

Titel: Ludlum Robert - Covert 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Paris-Option
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beschleunigten ihre Schritte. Martys Gesicht war puterrot, und er hatte einige Mühe, mit den drei anderen Schritt zu halten. Sie rannten an zwei Aufzugtüren vorbei, und als sie schließlich das Ende des Korridors erreicht hatten, stieß Randi die Tür zur Feuertreppe gerade noch rechtzeitig auf, als hinter ihnen Schritte die Treppe heraufkamen.
    »Oh, oh! Wwwohin?«, stammelte Marty.
Randi bedeutete ihm, still zu sein, und alle vier liefen die grau gestrichenen Betonstufen hinunter. Unten angelangt,
    schickte Randi sich an, die Tür zu öffnen, aber Jon hinderte sie daran.
»Was ist dort auf der anderen Seite?«, fragte er.
»Wir sind unter dem Erdgeschoss, ich vermute also irgendwelche Kellerräume.«
Er nickte. »Lass mich mal.«
Sie zuckte die Achseln und trat zur Seite. Jon gab Marty den Laptop und zog den Krummdolch heraus, den er dem Afghanen abgenommen hatte. Er schob die Tür ein paar Zentimeter weit auf und wartete darauf, dass die Angeln quietschten. Als das nicht der Fall war, schob er weiter und sah einen Schatten, der sich bewegte. Er bemühte sich lautlos zu atmen, sah sich um und hielt sich den Finger an die Lippen. Seine Begleiter nickten stumm.
Er studierte erneut den Schatten, sah, wo die Deckenlampe sein musste, die den Schatten warf, überlegte noch einmal kurz und zwängte sich dann durch den Türspalt.
Ein leichter Benzingeruch lag in der Luft. Sie befanden sich in einer mit Autos voll geparkten Kellergarage. Die Aufzüge waren in der Nähe, und ein hellhäutiger Mann in normaler Kleidung, der eine Uzi in der Hand hielt, entfernte sich von den Aufzugtüren.
Jon ließ die Tür los und fing, als sie zurückschwang, zu laufen an. Der Mann drehte sich um, und seine blauen Augen verengten sich. Es war zu früh. Jon hatte gehofft, sich von hinten an ihn heranschleichen zu können. Der Mann hob die Waffe, den Finger am Abzug. Keine Zeit. Jon warf das Messer. Es war kein Wurfmesser, die Gewichtsverteilung stimmte nicht, aber etwas anderes hatte er nicht. Während es noch durch die Luft flog, machte Jon einen Satz.
In dem Augenblick, in dem der Mann den Abzug drückte, traf ihn das Messer an der Seite, verriss ihm das Ziel. Drei Kugeln prallten vor Jons Füßen vom Betonboden ab. Splitter flogen durch die Luft. Jon rammte dem Mann die Schulter gegen die Brust, schleuderte ihn nach rückwärts gegen einen Volvo. Jon bremste seinen Schwung und schmetterte ihm die Faust ins Gesicht, sodass ihm das Blut aus der Nase spritzte. Aber der Mann stieß nur einen Grunzlaut aus und schlug mit der Uzi nach Jons Kopf. Der duckte sich weg, während hinter ihm ein Schuss aus einer schallgedämpften Waffe peitschte.
Als Jon aufblickte, spritzte Blut aus der Brust des Mannes. Jon fuhr herum.
Peter stand ein Stück abseits, seine 9-mm-Browning in der Hand. »Tut mir Leid, Jon. Für einen Boxkampf war jetzt keine Zeit. Wir müssen schleunigst hier raus. Mein Mietwagen steht draußen. Mit dem habe ich Marty aus dem Pompidou-Hospital geholt, und ich glaube nicht, dass jemand ihn entdeckt hat. Randi, räum dem armen Teufel die Taschen aus. Wir wollen wissen, wer das ist. Jon, nimm seine Waffe. Gehen wir.«
    Bousmelet-sur-Seine
    Es gibt Augenblicke, die das Leben eines Menschen bestimmen, und General Roland La Porte wusste tief in seinem Innersten, dass dies einer jener Augenblicke war. Er lehnte an der Balustrade des höchsten Turms seiner im dreizehnten Jahrhundert erbauten Burg und blickte in die Nacht, zählte die Sterne, wusste, dass das Firmament ihm gehörte. Seine Burg stand auf einem Hügel aus rotem Granit, sein Urgroßvater hatte sie im neunzehnten Jahrhundert gründlich restaurieren lassen. Weiches Mondlicht fiel in dieser Nacht auf ihre Zinnen und Türme.
    In der Nähe ragten die zerfallenen skelettartigen Überreste einer Karolinger Burg aus dem neunten Jahrhundert auf, die auf dem Gelände einer alten Frankenfestung gebaut worden war, welche wiederum auf den Überresten eines befestigten römischen Lagers errichtet war. Die Geschichte dieses Landes, seiner Bauten und seiner Familie war eng ineinander verknüpft. Sie war Teil der Geschichte Frankreichs, einer Geschichte, die ihre Herrscher in ferner Vergangenheit einschloss und La Porte immer wieder mit Stolz erfüllte – Stolz, in den sich das Bewusstsein tiefer Verantwortung mischte.
    Als Kind hatte er sich auf seine regelmäßigen Besuche in der Burg gefreut. In Nächten wie dieser hatte er sich vor dem Einschlafen gewünscht, von dem bärtigen

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