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Lübeck

Lübeck

Titel: Lübeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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Allegorien,
z. B. die der Inspiration oder der geistigen Arbeit, wieder freigelegt und
restauriert, wenn auch lange nicht mehr so leuchtend wie einst. Warum?
Bossányi bestand darauf, die zerstörten Teile als Mahnung zu konservieren.
    Hundestr. 5–17,
Tel. 1224114, www.stadtbibliothek.luebeck.de .
Mo–Fr 10–19 Uhr, Sa 9–13 Uhr. Jeden ersten Mittwoch im Monat gibt es um
17.30 Uhr eine kostenlose, etwa einstündige Führung durch die historischen
Räume. Neben schweinsledernen Büchern entdeckt man einen uralten Globus ohne
Australien. Unregelmäßig finden auch Lesungen mit etablierten Autoren statt.
Außerdem wird in einem der historischen Säle zweijährlich der
Thomas-Mann-Preis vergeben.

Spaziergang 3: Günter-Grass-Haus, Willy-Brandt-Haus und Heiligen-Geist-Hospital
Rosengarten undTünkenhagen
    Schön ist es im Rosengarten , der von der Hundestraße abzweigt – Fachwerk (Nr. 1–3), Klassizismus (Nr. 2), Rokoko (Nr. 4) und Renaissance (Nr. 5) stehen hier dicht an dicht in der Nähe eines wunderbar ockerfarbenen Eckhauses von 1659. Und sogar einen schnuckeligen Rosen-Gang gibt es, der seinem Namen in den Sommermonaten alle Ehre macht. Von hier kann man die Spitzen von St. Marien (→ Spaziergang 5) sehen – was nicht nur im Mittelalter begehrt war. Wolfgang Tschechne, Ex-Feuilletonleiter der LN: „Der Lübecker, wenn er den Anspruch erhebt, Wert und Ehre seiner Stadt zu verkörpern, sollte so wohnen, dass er stets einen der sieben Türme vor Augen hat – am besten die beiden Türme der Marienkirche.“ Na dann!
    Ebenfalls angenehm ist die Verlängerung der Straße Richtung Norden, der Tünkenhagen, v. a. wenn die verschiedenen Baustile in warmes Frühsommerlicht getaucht sind. Der ungewöhnliche Straßenname geht auf Johann Tunneken zurück, der ab 1294 Eigentümer eines Grundstückes war, das fast die gesamte linke Straßenseite einschloss.

Spaziergang 3: Günter-Grass-Haus, Willy-Brandt-Haus und Heiligen-Geist-Hospital
Glockengießerstraße
    Wenn man vom Tünkenhagen rechts in die Glockengießerstraße abbiegen würde, käme man nicht nur zum einzigen rein vegetarischen Bio-Schuppen, dem Affenbrot (→ Essen und Trinken), sondern auch zu einer Fußgängerbrücke, die zum drittschönsten Stadtteil (nach Zentrum und Travemünde) führt: nach St. Jürgen.
    Wir aber gehen links in Richtung Innenstadt, um den Altstadtspaziergang fortzusetzen.So stößt man auf die älteste Bäckerei der Stadt, das Freibackhaus (Mo–Fr 8–18 Uhr, Sa 8–13 Uhr). Seit 1313 wird das Getreide im Dachraum gelagert und frisch gemahlen. Der Name der Vollkornstube spielt auf ein historisches Scharmützel aus dem 16. Jh. an. Weil die Lübecker Bäcker ihre Monopolstellung weidlich ausnutzten, die Brötchen mit gestreckten Zutaten versahen und immer kleiner machten, setzte der Rat vier Freibäcker ein. Deren Brote wurden vom Rat überwacht – spätmittelalterliches Qualitätsmanagement.

    1979 holte der Glandorps Hof (Zugang über Nr. 49) den Preis des Bundes Deutscher Architekten. Zu Recht, denn der älteste der großen Stiftshöfe ist sehr großzügig gestaltet, wunderschön angelegt und kann die Besucher mit Wappentafeln über den Türen sowie einer sich anschließenden Rasenfläche samt Beeten für sich gewinnen. Der Ratsherr Johann Glandorp ließ ihn 1603 für in Not geratene Witwen einrichten.
    Des Multimillionärs Füchtings Hinterhof

    Die Stifter hatten mit Sicherheit einen sozialen Impetus. Doch sie feierten sich auch gerne selbst, wie man am frühbarocken Sandsteinportal des Füchtingshofes von 1639 erkennt (Nr. 25, tägl. 9–12 und 15–18 Uhr). Es wurde geklotzt, nicht gekleckert – das unzugängliche Zimmer des Vorstehers war eines der wertvollsten im damaligen Lübeck (mit Fliesenboden und Keramikofen). Aber wen wundert’s: Der Schonenfahrer Johann Füchting (1571–1637) war, auf heutige Verhältnisse umgerechnet, Multimillionär und stiftete in seinem Testament 80.000 Mark Lübsch für den Hof, der in den Endwehen des Dreißigjährigen Krieges entstand. Noch immer stehen die in zartem Altrosa gehaltenen Räumlichkeiten alten Menschen zur Verfügung.

    Falls Sie nach einer Besichtigung des Günter-Grass-Hauses (s. u.) die Lust auf ein kühles Blondes

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