Lübeck
Eintritt pro Pers. Anmeldung auch kurzfristig möglich unter Tel. 1224273 (Frau Lehna). RegelmäÃige Wechselausstellungen in beiden Häusern. Museumsshop mit den üblichen Postkarten zur Ausstellung und einigen Büchern, u. a. das aufschlussreiche âEdvard Munch und Lübeckâ (20 â¬).
Wer nur zu den wechselnden Ausstellungen der Overbeck-Gesellschaft möchte, kann an der Kasse Bescheid geben und kostenlos bis zum Gartenpavillon durchgehen! Das Ticket (1,50 â¬, erm. 0,75 â¬) erhält man dort am Eingang. Kostenlose Führungen ab 5 Pers., Anmeldung eine Woche vorher erbeten (Tel. 74760).
Spaziergang 3: Günter-Grass-Haus, Willy-Brandt-Haus und Heiligen-Geist-Hospital
Auf demKoberg
Der Koberg ist eine der letzten freien Flächen der engen Altstadt
Der sich anschlieÃende Koberg (einst âKueberghâ und âKaufbergâ) ist nach dem Marktplatz die zweitgröÃte Freifläche der Altstadt. In den Häusern der Renaissance und des Klassizismus lebten u. a. Weinhändler, Sattler, Krüger und Gastwirte, aber auch Mietkutscher, Spiegelmacher und Schiffsmakler; das Haupthaus der Hopfenpacker (Nr. 1) bot Ställe für 80 Pferde, das Hoghehus (Nr. 2), dessen älteste Teile auf 1200 zurückgehen, war vielleicht eine Vogtei. Beherrscht wird der nette Koberg von der Jakobikirche, der Schiffergesellschaft (â Spaziergang 4) und dem Heiligen-Geist-Hospital.
Di findet ein Wochenmarkt auf dem Koberg statt.
Spaziergang 3: Günter-Grass-Haus, Willy-Brandt-Haus und Heiligen-Geist-Hospital
Heiligen-Geist-Hospital
Das Heiligen-Geist-Hospital von 1286 ist eine der ältesten bestehenden Sozialeinrichtungen der Welt und eine der Top-Sehenswürdigkeiten der Hansestadt. Bevor man den rechten Seiteneingang benutzt, lohnt es sich, die von niedrigen Bäumen umrahmten Türmchen plus Glockenturm auf der Speicherkarte seiner Digitalkamera festzuhalten.
Was vom Koberg aus nicht überragend riesig wirkt, verzweigt sich in ein geräumiges mittelalterliches Krankenhaus: Neben dem Langen Haus (einer nach Osten verlaufenden Hospitalhalle) existieren diverse Nebengebäude, ein Kreuzgang, Höfe und Gärten.
Seit über 700 Jahren eine soziale Einrichtung
Typisch für Lübeck verlieà man sich beim Bau eher auf sich als auf den Bischof, weswegen der Rat ein Grundstück von 10.000 m² auftat (nachdem man bereits vor 1227 ein etwas zu kleines Krankenhaus zwischen Merlesgrube und Pferdemarkt eröffnet hatte). Als der Stadtbrand von 1276 überwunden war, nahm das neue gotische Hospital konkrete Konturen an. Die Kirche des HGH war im Mittelalter sogar eine der Stationen der nordeuropäischen Route des Jakobsweges (Via Baltica).
Heute gehören viele der Räume zu einem Altenheim, seit inzwischen über 700 Jahren dient das Gebäude als beliebte Seniorenresidenz für bis zu 85 Personen. Trotzdem kann man einen Teil des Langen Hauses besichtigen â auch auÃerhalb der einwöchigen Senioren- und Hobbyausstellung (Ende Okt.) oder des stimmungsvollen Weihnachtsmarktes (dann nämlich bewegen sich bis zu 50.000 Menschen durch das illuminierte Hospital und die angrenzenden Trakte).
Betritt man das Gebäude, steht man in einer dreischiffigen Hallenkirche. Neben den faszinierenden Ornamenten am sternförmigen Gewölbe fallen sofort zwei Malereien an der nördlichen Wand ins Auge. Das rechte der Wandbilder â beide entstanden zwischen 1315 und 1325 â zeigt Christus als Salvator Mundi (âRetter der Weltâ), das linke Gemälde stellt die Erhöhung Marias dar. Was heute geradezu plastisch wirkt, basiert auf einer Heidenarbeit: 1.800 Stunden kämpften die Restauratoren gegen Putzblasen und Hackspuren. Bereits 1866 fand man die Malereien zufällig unter Tünchschichten â und überpinselte sie rechtschaffen-kunstbanausig mit Ãlfarben ⦠Unterhalb befinden sich zwei Klappaltäre, die kunstvolle Schnitzereien und spannende Details bieten. Beim rechten âAllerheiligenaltarâ (um 1500) z. B. ist neben der Heiligen Ursula und ihren frommen Begleiterinnen die Marter der Zehntausend dargestellt. Die von gewaltigen Dornen durchbohrten Leiber sorgten im Mittelalter für Abschreckung â und sicherlich auch für Alpträume.
Vor dem Durchgang zum Langen Haus ist ein Lettner aufgebaut. Auf der hölzernen Schranke, die die Laien vom Klerus
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