Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lübeck

Lübeck

Titel: Lübeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
Vom Netzwerk:
am Museumshafen angelangt.

Spaziergang 5: Buddenbrookhaus, St. Marien und Niederegger
    Im Sommer sind die meisten Oldtimer-Schiffe auf großer Fahrt
    Wer den fünften Spaziergang nicht gegangen ist, der kennt Lübeck nicht. Vom alten Hafen, wo die Oldtimerschiffe liegen, geht es zu den Höhepunkten der Hansestadt: Marienkirche, Buddenbrookhaus und Marktplatz samt jenem berühmten Rathaus mit den zwei Windlöchern. Selbstverständlich wird dabei das „Haremskonfekt“ von Marzipanien nicht vergessen. Wobei gesagt sein muss: Nicht nur Niederegger macht hervorragende Kreationen aus Mandeln, Zucker und Rosenwasser …

Spaziergang 5: Buddenbrookhaus,
St. Marien und Niederegger
Museumshafen/Oldtimerhafen
    Hier liegen sie: 12 Traditionssegler, die im Sommer gerne auf großer
Fahrt sind. Einige Eigner treibt es zur Travemünder Woche, andere zu privaten
Segeltörns. An Wintertagen schaukeln die schmucken Masten im Bereich zwischen
der Fußgängerbrücke zur MuK und dem Beginn der Drehbrücke im Holstenhafen.
Die Schiffe wurden zwischen 1881 (Fridthjof) und 1957 (Krikvig) gebaut, an
manchen Rümpfen sind die Schiffsdaten angebracht. Den Museumshafen, auch
Oldtimerhafen genannt, gibt es seit 1962.
    Um die zwei prominentesten Boote aus der Nähe zu inspizieren, muss man die
Drehbrücke überqueren und auf der Wallhalbinsel bis zum Ende der Media Docks
laufen. Dann gelingen Fotos von zwei außergewöhnlichen Schiffen: Das
stählerne Feuerschiff Fehmarnbelt fungierte bis 1984 als schwimmender
Leuchtturm und war in Nord- und Ostsee in Betrieb. Die danebenliegende Kraweel Lisa von Lübeck, ein Schiffstyp, der im ausgehenden Mittelalter
populär wurde, ist ein Nachbau, an dem etwa 350 Menschen von 1999 bis 2004
arbeiteten. Ursprünglich befuhr man mit solchen Dreimastern im alten Ägypten
die Wasserstraßen, wesentlich später lösten sie in Nordeuropa die kleineren
Koggen ab. Unterwegs (und manchmal zum Trocknen) hat die 35,9 m lange und
200 t schwere Lisa mit den zwei „Krähennestern“ (Seemannsprache für
Ausguck) die Segel mit dem Lübecker Doppeladler gehisst.
    Hering, Bier und Wirtschaftskrise – die Häfen Lübecks damals
und heute
    Von der Braunstraße bis zum Museumshafen zog sich vom 12. bis zum 19. Jh.
der wichtigste Hafen Lübecks. Zwischen 800 und 2.800 Schiffe liefen Jahr für
Jahr ein und aus. Man verlud Luxusgüter wie Tuche, Wachs und Pelze –
Letztere waren im Mittelalter so begehrt, dass man mit stumpfem Pfeil und
gespanntem Bogen auf Eichhörnchenjagd ging! –, aber v. a. auch Getreide,
Hering und Bier: Die gehobene Schicht hatte 140 Fastentage zu
überbrücken … Der Reichtum Lübecks war einzig und allein den
Wasserstraßen geschuldet, die zur Ostsee und ins Landesinnere führten. So
erstaunt es nicht, dass die Stadt, die während der großen Hansezeit mit
Venedig verglichen wurde und die zweitgrößte Handelsflotte nach Holland
besaß, noch zu Beginn des 20. Jh. 24 Häfen und Werften hatte: vom Kanal-
bzw. St.-Jürgen-Hafen südlich des Domviertels bis zum Priwall in Travemünde;
vier dieser Häfen lagen zu beiden Seiten der Innenstadt. Vom 11. November bis
zum 22. Dezember gab es ab 1502 eine Reisesperre; die Ostsee war häufig
zugefroren. Eine Ausnahme wurde nur bei Bier- und, genau, Heringstransporten
gemacht.
    Heute kämpft die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) gegen ganz andere
Probleme. Optimistische Schätzungen müssen nach dem Bankrott der Lehman
Brothers korrigiert werden. Statt eines Umschlags von 63.000.000 t, die für
2025 prognostiziert wurden, hat man aktuell einen Rückgang von ca. 25 % zu
verkraften – und ist damit „Spitzenreiter“ der deutschen
Ostseehäfen … Jetzt versucht man, sich nach den fetten Jahren wieder an die
30-Millionen-Grenze im Handel mit skandinavischen und anderen nordeuropäischen
Ländern heranzupirschen. Verschifft werden Papier, Holz und Zellulose
(Import), aber auch Obst, Gemüse, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse
(Export). Der wichtigste Stützpunkt des größten deutschen Ostseehafens ist
zweifelsohne der Skandinavienkai (→ Travemünde), seines Zeichens sogar der
größte RoRo- und Fährhafen Europas. Man kann es den ungefähr 5.000
Angestellten, die durch die Hafenanlagen ihr Geld verdienen, nur wünschen,
dass die Zahl der etwa 350.000 Passagiere, die mit einer der großen Reedereien
zur Schiffsreise in den Ostseeraum aufbrechen oder in Travemünde ankommen,
konstant bleibt – und auch die Umschläge der

Weitere Kostenlose Bücher