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Lübeck

Lübeck

Titel: Lübeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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01.04.–03.10. tägl. 10–18 Uhr, 04.10.–31.10. 10–17 Uhr, Nov–März tägl. 10–16 Uhr. Eintritt 2 €, erm. 1,50 €, Kinder frei. Mai–Sept. kostenlose Führungen werktags um 12.15 Uhr und 15 Uhr, im Okt. und in der Adventszeit nur um 12.15 Uhr (Dauer: 1–1:30 Std.). Führungen außerhalb der Zeiten auf Anfrage unter Tel. 77391, Preis nach Vereinbarung. Kleiner Shop im Kirchenraum mit zahlreichen Postkarten und vielen CDs zur Orgelmusik. Kirchenmusikalische Aufführungen und After-Work-Konzerte (→ www.buxtehude-fest.de und www.knabenkantorei.de ).

Spaziergang 5: Buddenbrookhaus, St. Marien und Niederegger
Durch dieBreite Straße zum Rathaus
    Die Breite Straße ist als Fußgängerzone die Shoppingmeile Lübecks. Hier tummeln sich die üblichen Verdächtigen von H & M bis Karstadt. Ungleich charmanter und kreativer sind die kleinen Läden in der Hüx- und Fleischhauerstraße (→ Spaziergang 2).
    Wer jetzt der Herkunft der Familie Mann nachspürt, wird leider auch enttäuscht werden. Die Nr. 38, 52 und 54, wo die Manns 1869–82 wohnten, sind funktionale Bauten der Nachkriegszeit.

    Dafür fällt die Renaissancefassade des Kanzleigebäudes ins Auge. An der Westseite befindet sich ein etwa 50 m langer Arkadengang. Das Gebäude selbst war diverse Male erweitert worden, bis das lang gestreckte Backsteinhaus 2005 komplett saniert wurde und prompt zwei Auszeichnungen erhielt: den Architekturpreis 2006 für Gewerbebauten und 2007 den renommierten Hauptpreis des Bundes Deutscher Architekten in Schleswig-Holstein. Schon im 14. Jh. gab es mit dem Umbau des Rathauses Stadt- und Ratschreiber in diesen Räumen, im Erdgeschoss boten Pelzer und Schuster ihre Waren feil. Später beherbergte das Kanzleigebäude u. a. das Staatsarchiv, das Katasteramt und das Polizeiamt mit einem kleinen Gefängnis, dem „Bullenstall“. Heute haben sich das Wiener Caféhaus mit dem einstigen Archivsaal im ersten Stock (Ausmalungen von Asmus Jessen), der Lübeck Laden (geöffnet Mo–Fr 10–18.30 Uhr, Sa 10–18 Uhr) mit seinen mehr oder weniger typischen Souvenirs und das Lübecker Teekontor im Kanzleigebäude niedergelassen.
    Auf dem Weg zum Rathaus passiert man den Abzweig der Straße namens Schrangen. Wo heute die modernen Konsumtempel und einige Imbisswagen stehen, befand sich im Mittelalter die Fronerei. Zwei Fronmeister und ihre Knechte waren für die Strafvollstreckung und Folter zuständig. Im Holstentormuseum (→ Spaziergang 1) stehen die alten Folterwerkzeuge der Scharfrichter.
    Das Rathaus galt im Mittelalter als „steinernes Märchen“
    Nicht nur der Strafvollzug, auch die Münzprägung fand früher im Herzen Lübecks statt: In der Breiten Str. 63/65 steht heute ein nicht ungalanter, palazzoartiger Verwaltungsbau von 1891/92. An selber Stelle hatte der Rat 1329 ein Gebäude erworben, in dem die Alte Münze bis 1367 untergebracht war. Danach verlegte man die Prägestätte auf das Eckgrundstück Königstraße/Fleischhauerstraße. Dort blieb die Neue Münze bis zum Ende der eigenständigen Münzprägung im Jahr 1801.

Spaziergang 5: Buddenbrookhaus, St. Marien und Niederegger
Rathaus
    Noch heute wird das Rathaus von Bürgermeister und Senat „bewohnt“. Es ist Sitz der Verwaltung und Tagungsort der Bürgerschaft und ihrer Ausschüsse. Nebenbei ist das Rathaus das historische Herzstück Lübecks und von außen anziehender als von innen, zumal die heruntergeratterte Führung etwas enttäuschend ausfiel. Auf jeden Fall lohnt es sich, das rechtwinklige Bauwerk, das in seinen ältesten Teilen auf 1230 zurückgeht, zu umrunden und die Architektur eines der größten und bedeutendsten Rathäuser Deutschlands kennenzulernen. Die freie Reichsstadt wollte schließlich zeigen, weshalb sie zum Haupt der Hanse erwählt worden war. 1356 fand der erste Hansetag in jenem Prachtbau statt.
    Auf der Seite zur Breiten Straße sind der geschnitzte, farbig bemalte Rathausbalkon von 1586 und eine Prunktreppe von 1594 bedeutend. Sie führte zur Kriegsstube, dem ehemals schönsten und im Zweiten Weltkrieg zerstörten Raum. Ein Blick ins Innere des Rathauses zeigt das neugotische Foyer von 1887; schön sind die Ornamente an der Decke und die schwarz glasierten Ziegel.

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