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Lübeck

Lübeck

Titel: Lübeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erlangen Michael Müller Verlag
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Herstellung gezeigt.
    Das größte Marzipankunstwerk der Welt
    Neben der Historie des Hauses von Johann Georg Niederegger (1777–1856),
einem Ulmer Konditorgesellen, erfährt man die Basics zur Geschichte des
Marzipans. Seit Rhazes (ca. 865–925), ein persischer Forscher und Arzt,
darüber geschrieben hatte, wurde der Leckerei Heilkraft zugesprochen. Bis ins
18. Jh. erhielt man sie in Apotheken – Marzipan auf Rezept sozusagen –
und, wenn man Glück hatte, als reicher Kaufmann: 1604 wurden bei einem
Hansetag etwa 22 Pfund als Nachspeise im Wert von umgerechnet 2.300 €
verputzt. Mit der ersten Rübenzucker-Fabrik im 19. Jh. wurde das beliebte
Konfekt – Ludwig XIV. schätzte es als Statussymbol, Niederegger belieferte
später den russischen Zaren – ein Massenprodukt; 1926 gab es 35
Marzipanhersteller in Lübeck.
    Inzwischen stellt Niederegger mit seinen 450 Beschäftigten von September
bis März täglich bis zu 30 t her. Wer sich von der Qualität überzeugen
mag, kann den Klassiker des Hauses in gediegener Atmosphäre einnehmen: eine
Marzipan-Nuss-Sahne-Torte. Im Erdgeschoss findet sich eine reichhaltige Auswahl
von Marzipanfrüchten bis zum Marzipanholstentor, von Torten zum Mitnehmen bis
zu Konfektschachteln.
    Biegt man links neben dem Stammhaus in die Hüxstraße, sieht man in den
Schaufenstern rechter Hand einige saisonal wechselnde Kunstwerke aus Marzipan,
u. a. die Büste des Firmengründers, der man am liebsten die sicherlich
wohlschmeckende Nase abbeißen möchte.

    Café
Niederegger ,Breite Str. 89,
Tel. 5301126, www.niederegger.de .
Mo–Fr 9–19 Uhr, Sa 9–18 Uhr, So 10–18 Uhr. Während des
Weihnachtsmarktes Mo–Sa 9–20 Uhr, So 10–18 Uhr. Eintritt frei! Es ist
kein Problem, einfach nur den Marzipan-Salon zu besuchen und nichts zu kaufen
– sofern man das schafft … Ab 10 Pers. können Genussführungen durch den
Salon und/oder zur Modellierung von Marzipan gebucht werden. Es gibt sechs
Varianten (z. B. „Süße Versuchung“, „Ratsherren-Frühstück“)
zwischen 12 und 24 € pro Pers.

Unbekanntes Lübeck
    Wer an Lübeck denkt, meint die Altstadt und Travemünde. Was die wenigsten Besucher wahrnehmen: Die Hansestadt hat acht weitere Stadtteile, die früher bisweilen eigenständige Vorstädte waren. Die nach der Altstadt ältesten Bezirke sind St. Gertrud, St. Lorenz Nord, St. Lorenz Süd und St. Jürgen. Seit 1861 erwähnt, wurden sie erst rund 30 Jahre später ausgiebiger bebaut. Die Stadtteile Schlutup, Kücknitz, Moisling und Buntekuh sind noch seltener im Fokus von Urlaubern – teils zu Unrecht.

Unbekanntes Lübeck
St. Gertrud
    Das Pöppendorfer Großsteingrab ist in die Literatur eingegangen
    Der Stadtteil St. Gertrud nordöstlich des Burgtors ist eine der
beliebtesten Wohngegenden der Hansestadt. Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und
Mietwohnungen in den Bezirken Israelsdorf, Marli, Brandenbaum und Eichholz
prägen ihn ebenso wie die Villen an der Wakenitz und am 12 ha großen
Stadtpark mit seinen 900 Bäumen, der um die vorletzte Jahrhundertwende
angelegt wurde. Außerdem gehört das niedliche Dörfchen Gothmund dazu, wo es
noch immer hauptberufliche Fischer gibt.
    Der Name des Stadtteils geht auf eine abgerissene Kapelle zu Ehren der
heiligen Gertrud zurück. Die belgische Äbtissin galt als die Schutzpatronin
der Reisenden und Armen. Das ihr geweihte, kleine Gotteshäuschen errichtete
man während der Pestwellen im 14. Jh. vor dem Burgtor. Im 17. Jh. opferte
man kurzerhand die Kapelle samt Friedhof, um die Verteidigungsanlagen der
freien Reichsstadt auszubauen.
    Die Sehenswürdigkeiten im Stadtteil St. Gertrud liegen – mit Ausnahme
von Gothmund – nur 1–2 km vom Burgtor entfernt und sind gut zu Fuß zu
erreichen.

    Die letzte Station des Lübecker Kreuzweges
    Brahms-Institut : Lieben Sie Brahms? Falls
ja, ist das sehr kleine, aber relativ feine Brahms-Institut in der Villa
Eschenburg die richtige Anlaufstation für Sie. Die Dauerausstellung
„Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?“ bietet einen
Einblick in Schaffen und Freundschaftskult des einflussreichen Komponisten.
    Johannes Brahms (1833–97) hatte in seinem Leben über 1.000 Briefpartner,
darunter auch Clara Schumann. Im ersten der beiden Räume finden sich neben
Musikhandschriften auch Briefe, Fotos und sogar eine Haarlocke des beleibten
Bartträgers. Spannend und interessant sind die Hörstationen, die einen ersten
Eindruck von

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