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Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition)

Titel: Lüge eines Lebens: Stachelmanns vierter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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nicht geschrieben?«
    »Nein. Mit absoluter Gewissheit nicht. Ich habe ihr nie eine Mail geschrieben.«
    Nach einer Weile sagte Taut: »Die Mail befindet sich in Frau Sterns Computer?«
    »Genau.«
    »Da haben wir wohl geschlampt. Ich werde mal gucken, wer den PC prüfen sollte. Anfänger, diese Anfänger. Ich fahre hin.«
    »Dann treffen wir uns dort. Ich beeile mich.«
    Taut räusperte sich, und Stachelmann verstand, der Kriminalrat komme auch ohne ihn aus, könne das aber schlecht sagen, da der Hinweis von Stachelmann stammte.
    Der aß nicht auf, sondern trank im Aufstehen das Glas leer, ging zum Tresen, bezahlte und wartete das Wechselgeld nicht ab. Er lief schnell, die Polizei wieder hinter ihm her. »Sollen wir Sie nach Hause bringen? Bei dem Wetter.« Es regnete, Stachelmann hatte es gar nicht wahrgenommen. Er stieg ein, und der Fahrer gab Gas.
    »Sie haben es eilig«, sagte der Beamte auf dem Beifahrersitz.
    »Sehr. Bitte setzen Sie mich an meinem Auto ab. Der da vorn, der alte Golf.«
    Der Polizeiwagen hielt, Stachelmann bedankte sich und stieg aus. In seinen Taschen suchte er den Autoschlüssel, fand ihn nicht, fluchte und rannte zum Haus. Er schloss die Haustür auf, die beiden Beamten im Auto, das wieder gegenüber geparkt hatte, schauten ihm hinterher, der auf dem Beifahrersitz schüttelte den Kopf, wie um zu sagen: »Eine Meise hat er schon.«
    Der Polizeiwagen folgte ihm bis zur Autobahnauffahrt. Die Autobahn war fast leer, es war spät an einem Sonntagabend. Im Fernsehen lief eine Folge des Tatorts und darauf folgte unvermeidlich das Talkshowgeplapper, das den Zuschauern vorgaukelte, hier handele es sich um die große Politik. Stachelmann raste und hoffte, der Golf würde es aushalten. Am Horner Kreisel verließ er die Autobahn und fuhr viel zu schnell über Barmbek und Winterhude zur Ahornallee. Er stellte den Wagen vor dem Nachbarhaus ab, weil vor dem Haus, in dem Brigitte gewohnt hatte, zwei Autos parkten. Die Fenster in der Wohnung waren erleuchtet. Stachelmann klingelte neben der Haustür, endlich ertönte der Summer, und er hetzte die Treppe hoch. Taut saß auf dem Bett in Brigittes Zimmer, Georgie bearbeitete die Tastatur des PC, zwei Männer in Zivil drehten sich nur kurz um, als Stachelmann das Zimmer betrat. Die Wohnungstür war angelehnt gewesen.
    »Guten Abend«, sagte Stachelmann.
    Die anderen schwiegen, nur Taut murmelte etwas. Dann fragte er: »Sie sind sicher, Sie haben keine Mail geschrieben? Versuchen Sie sich zu erinnern. Abgeschickt wurde die Mail am 10. Mai, um 9 Uhr 32, das war am Mittwoch.«
    »Ich habe Brigitte noch nie eine Mail geschickt.« Er überlegte kurz. »Sie hat also diese gefälschte Mail irgendwo gelesen. Und sie hat zu diesem Zeitpunkt noch gelebt.«
    »Die Rechtsmedizin hat das inzwischen bestätigt. Sie wurde in Ihrem Büro ermordet, so gegen 23 Uhr, am Mittwoch. Und sie war vorher in der Lage, ihre Mails abzurufen, offenbar also nicht in der Gewalt ihres Mörders. Sonst hätte der Täter ihr ja auch keine Einladungsmail schreiben müssen. Sie wird zum Philosophenturm gelockt, in Ihr Büro. Am 10. Mai, Mittwoch, abends, 22 Uhr. Haben Sie so spät noch Termine mit Studenten gemacht?«
    »Natürlich nicht.«
    »Aber sie schien nicht misstrauisch zu sein.«
    »Sie hatte sich mit mir verabredet, vorher schon, war dann aber nicht zu Hause. Hab ich das nicht schon gesagt?«
    Taut winkte ab.
    »Von welcher Adresse ist die Mail abgeschickt worden?«, fragte Stachelmann.
    »Ein Internetcafé im Grindelhof«, sagte Georgie. »Die klatschen ans Ende jeder Mail, die von einem ihrer PCs verschickt wird, eine Werbezeile.«
    »Also, wir nehmen den PC jetzt mit«, sagte Taut und erhob sich schwerfällig.
    »Vorher bitte einen Ausdruck der Mail«, sagte Stachelmann.
    Georgie klickte auf das Drucker-Icon, bevor jemand etwas sagen konnte. Der Drucker warf ein Blatt Papier aus.
    Die beiden Männer in Zivil entfernten die Kabelstecker an der Rückseite des Computers, hoben den Monitor an und zogen den Rechner nach vorn. Der eine nahm ihn unter den Arm, dann gingen sie.
    Als die Polizei verschwunden war, setzten sich Georgie und Stachelmann an den Küchentisch. Zwischen ihnen lag der Ausdruck.
    »Kennst du das Internetcafé?«
    Georgie nickte. »Da ist eine Menge los, der Typ hat sich das nicht umsonst ausgesucht. Wonach und nach wem soll man da fragen?«
    »Vielleicht nach jemandem, der nicht aussieht wie ein Student?«
    Georgie lachte. »Und wie sieht ein Student aus?«
    »Wie haben

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