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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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hatte.
»Was?«
»Komm schon, keine Ausflüchte«, sagte Harriet erstaunlich gelassen und deutete auf die Couch. »Setz dich.«
Irritiert ließ Jill sich auf das Sofa fallen, und Harriet setzte sich ihr gegenüber in den Sessel.
»Also, du und Craig – wie lange geht das schon mit euch beiden?«
Jill starrte sie an, wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie hatte von Anfang an ständig befürchtet, dass dieser Moment irgendwann kommen würde, jedoch war sie in keinster Weise darauf vorbereitet. Sekundenlang überlegte sie, ob sie alles abstreiten sollte. Es war ihr egal, wenn Harriet sie herauswerfen würde, doch aus irgendeinem ihr unerklärlichen Grund lag ihr immer noch daran, Craig zu schützen. Aber dann wurde ihr klar, dass Harriet ihr nach dem heutigen Zwischenfall sowieso nicht abkaufen würde, dass da nichts war, und so zuckte sie resigniert mit den Schultern.
»Seit Vegas«, gab sie zögernd zu.
Harriet schaute sie prüfend an. »Ihr habt auch das eine Wochenende miteinander verbracht, richtig?«
Jill nickte wortlos und stellte sich innerlich auf das Schlimmste ein. Doch zu ihrer großen Verblüffung lächelte Harriet plötzlich.
»Hör mir gut zu, das, was ich dir jetzt sagen werde, sage ich nur einmal, und es bleibt unter uns, verstanden?«
»Verstanden«, bestätigte Jill leise.
»Du weißt, dass ich dich normalerweise sofort rauswerfen müsste, und Craig auch. Allerdings kann ich mir das nicht erlauben, du bist mein bestes Pferd im Stall. Wir hatten so unsere Differenzen miteinander, und ich habe dich bestimmt oft sehr hart angepackt. Aber ich habe dir schon einmal gesagt, dass du das Zeug hast die Show zu gewinnen, und der Meinung bin ich nach wie vor.«
Sie schwieg einen Moment, schaute Jill eindringlich an und fuhr dann fort: »Von Anfang an war das Publikum begeistert von dir, denn du warst die Erste, die sich nicht alles gefallen ließ. Ich will das nicht unbedingt gutheißen, doch du hast frischen Wind in die Sendung gebracht, und die Zuschauer lieben dich. Es wäre also äußerst dumm von mir, wenn ich dich jetzt nach Hause schicken würde.
Daher werde ich so tun, als ob ich nichts bemerkt hätte, und du wirst vergessen, dass dieses Gespräch hier jemals stattgefunden hat. Wenn du die Absicht hast, dich noch weiter mit Craig zu amüsieren, mach das von mir aus, aber bitte nicht wieder so auffällig wie vorhin.«
Jill schaute sie sprachlos an. »Du hast ihn heute doch selbst mit mir weggeschickt«, sagte sie unbehaglich, und versuchte den unangenehmen Beigeschmack des Wortes »amüsieren« zu verdrängen, »Obwohl du ja scheinbar wusstest, dass …«
»Natürlich wusste ich es, oder zumindest habe ich es geahnt«, unterbrach Harriet sie. »Wann auch immer es um dich ging, hat er jedes Mal deine Partei ergriffen. Als ihr dann an diesem Wochenende zusammen im Auto hier ankamt, habe ich mir meinen Teil gedacht. Ich wollte heute eigentlich nur die Bestätigung für meinen Verdacht haben, damit ich eingreifen kann, bevor die Sache anderweitig herauskommt. Offenbar hat das ja auch bestens funktioniert.«
Stumm schaute Jill auf ihre Fußspitzen, sie wollte nicht mehr an diesen Zwischenfall in dem Umkleideraum denken.
»Wie gesagt, ich werde das stillschweigend dulden, um meine Show nicht zu gefährden. Ich habe genug andere Sorgen, die Einschaltquoten sind im Vergleich zu den vorigen Staffeln gesunken, und man droht mir sowieso schon damit, die Sendung einzustellen. Einen Skandal in dieser Art kann ich mir nicht leisten, deswegen wird es für dich keine Konsequenzen geben.«
»Danke«, murmelte Jill, während ihr durch den Kopf schoss, dass Harriet offenbar gar nicht so übel war, wie sie wirkte.
»Gut, das war‘s, mit Craig werde ich mich noch unter vier Augen unterhalten.«
Jill stand auf und ging zur Tür.
»Eine Frage noch«, hielt Harriet sie auf, »Bist du in Craig verliebt?«
Spontan wollte Jill mit »Ja« antworten, doch dann hielt sie es für besser, das nicht zu tun. Sie war sich nicht sicher, ob Harriet das vielleicht in ihrem Gespräch mit ihm erwähnen würde, und das wollte sie nicht. Außerdem war das nun wirklich ihre Privatsache, ihre Gefühle gingen Harriet nichts an.
»Nein«, sagte sie daher bestimmt. »Nein, ich bin nicht in ihn verliebt. Ich finde ihn ganz attraktiv und sehr charmant, aber mehr nicht. Es ist rein … körperlich.«
»Gut«, nickte Harriet zufrieden, »das ist auch besser für dich. Männer wie er lassen sich nicht an die Leine legen, und ich möchte nicht, dass

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