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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Weg, und obwohl sie sich immer wieder sagte, dass es so besser sei, sehnte sie sich nach seiner Nähe.
Der Flug verlief ruhig, und auch die Fahrt ins Hotel ging reibungslos über die Bühne.
Doch als Harriet die Zimmerschlüssel verteilte, kam es zum Eklat.
»Auf keinen Fall werde ich mit der da«, Cloe deutete auf Jill, »in einem Zimmer schlafen.«
»Was glaubst du, wo wir hier sind, bei der Wohlfahrt? Soll ich dir vielleicht eine Suite mieten?«, fauchte Harriet, deren bisher einigermaßen gute Laune sofort in Gewitterstimmung umschlug.
Trotzig verschränkte Cloe die Arme vor der Brust. »Das ist mir egal, ich will nicht mit ihr in einem Zimmer sein – ich kann sie nicht ausstehen.«
Ruhig stand Jill da und beobachtete die Szene, wirkte nach außen völlig unbeteiligt, wobei sie innerlich amüsiert feststellte, dass Cloe eigentlich genau das ausgesprochen hatte, was sie selbst auch dachte.
Einen Moment lang schaute Harriet Cloe wütend an, dann nickte sie resigniert. »Also gut, wir haben jetzt keine Zeit für lange Debatten – du schläfst bei mir.«
Cloe guckte ziemlich verblüfft aus der Wäsche, es war ihr deutlich anzusehen, dass ihr diese Option ebenso wenig behagte. Doch nun blieb ihr nichts anderes übrig, als sich damit zufriedenzugeben, und Jill grinste verhalten in sich hinein.
Sie bezogen ihre Zimmer und waren bereits eine halbe Stunde später auf dem Weg zum Stadtteil Westwood, wo im bekannten ‚Pauley Pavilion‘ das Casting stattfinden sollte.
Harriet lotste sie zu einem Umkleideraum, wo sich schon etliche Models tummelten, darunter einige, die in der Branche durchaus keine Unbekannten mehr waren.
»Harte Konkurrenz«, dachte Jill, doch sie ließ sich davon nicht entmutigen.
Sie würde ihr Bestes geben, auch wenn sie sicher war, dass weder sie noch Cloe hier auch nur den Hauch einer Chance haben würden.
Das Thema des Titelblatts war ebenfalls das Mittelalter, also zwängten sie sich wieder in entsprechende Kostüme, die man ihnen reichte. Dieses Mal hatte Jill allerdings das Glück, dass das Mieder wie angegossen passte. Wie eine zweite Haut schmiegte es sich um ihren Oberkörper und brachte ihre vollen Brüste und ihre schmale Taille hervorragend zur Geltung.
Ewan frisierte und schminkte sie, und danach begann das Warten.
Endlich waren sie an der Reihe, zuerst Cloe, dann Jill. Cloe schien ihre Sache halbwegs gut gemacht zu haben, denn Harriet war ganz zufrieden, als sie in die Garderobe zurückkam.
Anschließend trat Jill vor die Jury des Zeitungsverlags.
Das fünfköpfige Team ließ sie ein paar Mal auf und ab laufen, sie musste verschiedene Posen einnehmen, zwischendurch berieten die Männer und Frauen sich leise miteinander.
Harriet, Mick und Craig standen zusammen mit anderem Publikum irgendwo am Rand, und wieder einmal spürte Jill, dass Craig keinen Blick von ihr ließ.
Ihr wurde warm, ihr Puls beschleunigte sich, ohne dass sie bemerkte, wie sich diese Reaktionen auf ihr Äußeres auswirkten. Schlagartig röteten sich ihre Wangen, ihre Augen glänzten, und sie fuhr sich unbewusst mit der Zunge über die Lippen.
Leises Flüstern am Jurytisch, dann wurde sie weggeschickt.
»Das war sehr gut«, lobte Harriet, während Jill sich umzog. »Ich bin wirklich gespannt auf die Entscheidung.«
Es verging noch eine geraume Weile, bis sämtliche Models durch waren, danach mussten sie sich alle vor der Jury versammeln.
Es gab eine kleine Ansprache, die standardmäßigen Trostworte für die Verliererinnen, und schließlich wurden die Models aufgerufen, die ausgewählt worden waren.
Fünf Frauen wurden gesucht, und gespannt verfolgte Jill die Namen der ersten vier Auserwählten. Als der Chef der Jury an fünfter Stelle dann plötzlich »Jillian Moore« rief, blieb ihr beinahe das Herz stehen.
Ungläubig ging sie nach vorne, sie konnte es kaum fassen, denn damit hätte sie niemals gerechnet.
Sie stellte sich zu den vier anderen Models, versuchte, diesen erfreulichen Schock zu verdauen. Doch bevor sie dazu kam, sich ein wenig zu beruhigen, fiel bereits wieder ihr Name – man hatte sie für das Titelblatt ausgewählt.
Irgendwie war auf einmal alles sehr chaotisch. Etliche Hände streckten sich ihr entgegen, die sie mechanisch schüttelte, einige der Mädchen umarmten sie, und sie wusste gar nicht, wie ihr geschah.
Dann kam Harriet zu ihr, fiel ihr ebenfalls um den Hals und war völlig aus dem Häuschen.
Mick, Ewan und Joel, der Fotos vom Casting gemacht hatte, drückten sie ebenfalls, lediglich Craig

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