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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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davon. Er hat sich sein Taschengeld verdient, indem er fleißig Aufputschmittel an die Mädchen verkauft hat.« Walter grinste. »Tja, einen ganzen Harem von Lustknaben zu finanzieren, kann schon ziemlich ins Geld gehen.«
»Weiter«, drängte Jill, »Was ist mit Craig Peters?«
»Craig Peters«, sagte Walter gedehnt und warf ihr einen forschenden Blick zu, »Craig Peters hat nichts mit alldem zu tun. Das haben Harriet und Joel übereinstimmend ausgesagt, und soweit wir das überprüfen konnten, entspricht das der Wahrheit. Harriets Aussage, er hätte sie ‚in der Hand‘ bezog sich darauf, dass er derjenige war, der das Geld für die Produktion dieser Staffel investiert hat. Scheinbar hat er sie damit hinsichtlich einiger Juryentscheidungen maßgeblich beeinflusst.«
Ungläubig starrte Jill ihn an. »Aber – die Dateien auf seinem Laptop, die Mail, die Telefonate …«
»… waren rein privater Natur und haben nichts mit dem Fall zu tun, wir haben das gecheckt«, ergänzte Walter den Satz. »Er hat sich nichts zu Schulden kommen lassen.«
Plötzlich schien sich der Raum um Jill herum zu drehen, sie konnte kaum begreifen, was sie da gerade gehört hatte.
»Jill, bist du okay?«, fragte Walter besorgt und betrachtete sie aufmerksam.
»Ich … jaja, es geht schon«, betonte sie hastig, »Es war wohl alles etwas zu viel.«
Er hob kurz die Augenbrauen und fuhr dann fort: »Tja, das war es im Großen und Ganzen, bis auf eine Sache noch: Lucy Hollister ist wieder aufgetaucht.«
»Was?«
»Ja, sie hat sich gestern Abend nach der Show bei ihren Eltern gemeldet und war heute Morgen bereits hier, um ihre Aussage zu machen. Es ist genauso abgelaufen wie mit den anderen auch. Harriet hat ihr den Sieg versprochen, wenn sie sich nackt fotografieren lässt. Nach der Finalshow ist Lucy abgehauen, weil sie Angst hatte, dass die Fotos auftauchen würden, und alles herauskäme. Sie hat sich unter falschem Namen bei einer Freundin in New York aufgehalten. Als sie die Sendung gestern Abend gesehen hat, hat sie beschlossen auszusagen, damit Harriet das Handwerk gelegt wird und nicht noch weitere Mädchen dran glauben müssen.«
»Aber … wieso ist denn niemand gleich zur Polizei gegangen?«, fragte Jill verständnislos. »Wenn sie alle von Anfang an den Mund aufgemacht hätten, wäre es doch gar nicht erst so weit gekommen.«
»Nun ja, zunächst war natürlich der versprochene Sieg sehr verlockend. Später kam dann die Scham und die Angst vor peinlichen Fragen dazu. Es sind junge Mädchen, denen es mehr als unangenehm war, sich für diese Bilder hergegeben zu haben.«
Jill seufzte. »Gott sei Dank ist es jetzt vorbei, ich kann das alles immer noch nicht fassen. Wann wird die Anklage erhoben?«
»Sobald wir alles zusammengetragen haben. Wir brauchen noch die Aussagen der betroffenen Mädchen, sofern sie dazu bereit sind, dann machen wir den Sack zu. Aber auf jeden Fall haben wir genug in der Hand, um sie ihrer gerechten Strafe zuzuführen.«
»Was ist mit Emily Hutton? Wird ihr wegen der Erpressung von Mick etwas passieren?«
Walter schüttelte den Kopf. »Nein, Mick hat auf eine Anzeige verzichtet, und wir werden in Anbetracht der Umstände die Sache auch nicht weiter verfolgen.«
Schweigend starrte Jill in ihre Kaffeetasse, versuchte, das Gehörte zu verdauen.
»Okay, das war‘s so weit, du hast gute Arbeit geleistet«, sagte Walter nach einer Weile. Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu »Über einige Dinge, die du nicht ganz im Sinne der Vorschriften erledigt hast, will ich großzügig hinweg sehen.«
Jill hielt die Luft an, und fragte sich, ob Walter etwa von den Geschehnissen zwischen ihr und Craig wusste. Konnte es sein, dass Craig bei seiner Vernehmung irgendetwas davon erzählt hatte?
Doch dann sprach Walter völlig unbefangen weiter: »Wir brauchen auch noch deine Aussage, am besten gehst du raus zu Tom und lässt alles von ihm aufnehmen. Ich will es dir ersparen, dich jetzt stundenlang hinzusetzen und einen Bericht zu schreiben. Außerdem gebe ich dir die nächste Woche frei, damit du dich ein wenig von den Strapazen erholen kannst, du hast es dir verdient.«
»Was ist mit der Speicherkarte mit meinen Fotos?«, wollte sie wissen. »Kann ich die mitnehmen?«
»Tja«, sagte er, und kratzte sich verlegen am Kinn, »da gibt es ein kleines Problem.«
»Was für ein Problem?«, fragte sie argwöhnisch. »Walt, du hast es mir versprochen.«
»Es gab keine Fotos von dir«, erklärte er achselzuckend, »nirgends. Ich habe extra

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