Lügen haben hübsche Beine
sicherheitshalber nicht, dass die Durchsuchung von Harriets Zimmer beinahe in einem äußerst peinlichen Fiasko geendet wäre.
»Zwar nicht viel, aber immerhin. Du machst das gut, bleib am Ball, und wenn du die Chance dazu hast, schau dich auch bei den anderen nochmal um.«
»Ja, das hatte ich sowieso vor«, erklärte sie.
»Okay, dann halte weiter Augen und Ohren offen, und melde dich in ein paar Tagen wieder.«
Jill versprach es, und sie verabschiedeten sich.
Danach duschte sie ausgiebig und ging zurück nach unten. Nachdem Mandy ebenfalls geduscht hatte, hockten sie entspannt im Wohnzimmer und sahen sich einen Film an.
Gegen Ende schaute Jill ständig nervös auf die Uhr.
»Na geh schon!«, lächelte Mandy, die Jills Unruhe bemerkte, »Ich komm hier alleine klar.«
Dankbar sprang Jill auf, umarmte Mandy rasch und eilte hinaus. Zu ihrer Überraschung stand Craig bereits in der Halle und wartete auf sie. Da sie ihren Badeanzug schon unter der Kleidung trug, saßen sie kurz darauf im Auto und waren auf dem Weg zum Strand.
Als Jill am nächsten Morgen die Augen aufschlug, galt ihr erster Gedanke seltsamerweise Craig. Die Stunden mit ihm am Meer waren wie in der Nacht zuvor angenehm und entspannt gewesen. Sie waren lange geschwommen, hatten ausgiebig im Wasser herumgetobt und anschließend ewig im Sand gelegen und sich unterhalten. Für den heutigen Abend hatten sie sich erneut verabredet, und Jill freute sich darauf.
Wohlig streckte sie sich, es war Sonntag, und sie hatten frei. Während sie noch überlegte, wie sie und Mandy sich heute die Zeit vertreiben könnten, schlug diese auch schon die Augen auf.
»Guten Morgen.«
»Hey, guten Morgen.«
Ohne Eile machten sie sich fertig und gingen dann nach unten, um zu frühstücken. Der Discobesuch schien sehr ausgedehnt gewesen zu sein, denn im Gegensatz zu sonst herrschte in der Küche angenehme Stille, und Jill und Mandy genossen zufrieden ihr Frühstück.
»Was wollen wir heute machen?«, fragte Jill gutgelaunt.
»Keine Ahnung – wie wäre es mit dem Strand?«, schlug Mandy vor.
Jill nickte zustimmend. »Ja, daran habe ich ebenfalls schon gedacht. Auf jeden Fall habe ich keine Lust hier im Haus zu bleiben.«
Sie frühstückten gemütlich zu Ende, und packten anschließend ihre Sachen zusammen. Wenig später machten sie sich auf den Weg nach Oceanview. Dort angekommen liefen sie ein Stück am Ufer entlang und ließen sich abseits vom Trubel in der kleinen Bucht nieder, in der sie auch beim letzten Mal gesessen hatten.
Wohlig räkelten sie sich auf ihren Handtüchern und genossen die Sonne, kühlten sich zwischendurch im Wasser ab und unterhielten sich.
Die Ruhe hielt bis zum Nachmittag an, dann hörten sie plötzlich Gekicher und Geschnatter. Als sie sich umschauten, entdeckten sie Cloe zusammen mit zwei anderen Mädchen, die zielstrebig auf sie zusteuerten.
»Na toll, auf die habe ich gerade gewartet«, seufzte Jill und verzog das Gesicht.
Obwohl der Strand fast leer war, ließen sich die drei Mädchen in unmittelbarer Nähe nieder. Kurz darauf begannen sie lautstark, spitze Bemerkungen über Jill und Mandy zu machen, und natürlich war Cloe wieder die Wortführerin.
Jill ballte ärgerlich die Fäuste, doch Mandy beruhigte sie.
»Lass sie einfach, am besten reagieren wir gar nicht.«
Sie bemühten sich, die Drei zu ignorieren, aber irgendwann hielt Jill es nicht mehr aus und sprang auf. »Ich gehe jetzt ins Wasser, ich muss mich ein bisschen abkühlen, bevor ich meine gute Erziehung vergesse.«
Mandy folgte ihr, sie plantschten eine Weile im Meer herum und schwammen ein paar Mal auf und ab. Schließlich ließen sie sich wieder auf ihre Handtücher fallen, in der stillen Hoffnung, dass es den Mädchen inzwischen langweilig geworden war, über sie herzuziehen.
Tatsächlich schienen sie das Thema gewechselt zu haben, und wenig später standen sie auf, offenbar um ins Wasser zu gehen.
Im Vorbeilaufen kickte Cloe mit dem Fuß wie unabsichtlich eine Ladung Sand auf Mandy. Er blieb an ihrer vom Schwimmen immer noch nassen Haut kleben und ließ sie aussehen wie ein paniertes Schnitzel.
»Ups, Entschuldigung, war keine Absicht«, sagte Cloe mit einem gehässigen Grinsen.
Hilflos schaute Mandy sie an, und in derselben Sekunde sprang Jill auf. Sie machte einen Satz auf Cloe zu und gab ihr eine schallende Ohrfeige.
»Mach so etwas nie wieder«, betonte sie dann ruhig, »Und wenn du damit nicht aufhörst, war das nur der Vorgeschmack.«
Cloe starrte sie entgeistert an, hielt
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