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Lügen haben hübsche Beine

Lügen haben hübsche Beine

Titel: Lügen haben hübsche Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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sich die Wange, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
»Du gemeines Biest, das wird noch ein Nachspiel haben, am besten gehst du schon mal los und packst deine Koffer«, schluchzte sie zornig.
Die beiden anderen Mädchen nahmen sie am Arm und brachten sie zu ihrem Handtuch zurück. Kurz darauf hatten sie ihre Sachen zusammengepackt und waren verschwunden.
»Meine Güte Jill, das hättest du nicht machen dürfen«, sagte Mandy entsetzt, während sie sich den Sand abwischte, »Das wird mit Sicherheit Ärger geben, am Ende werfen sie dich raus.«
Jill ließ sich wieder aufs Handtuch fallen. »Sollen sie eben, das ist mir so ziemlich egal. Auf jeden Fall werde ich nicht tatenlos zusehen, wie dieses verzogene Gör andere schikaniert.«
»Es war doch gar nicht so schlimm, ich will nicht, dass du wegen mir rausfliegst.«
»Mach dir keine Gedanken, selbst wenn ich gehen muss, ich habe das Richtige getan, und dich trifft keine Schuld.«
Ihre gute Stimmung war wie weggeblasen, schweigend lagen sie noch eine Weile in der Sonne, dann machten sie sich auf den Rückweg.
     

13
    J ill hatte nicht damit gerechnet, dass Cloe ihre Drohung wirklich wahr machen würde, doch kaum hatten sie die Villa betreten, da schrillte auch schon Harriets Stimme durch die offene Wohnzimmertür. »Jill – komm bitte hier rein, ich möchte dich sprechen.«
»Oh Gott«, flüsterte Mandy ängstlich und wollte Jill folgen, doch die hielt sie zurück.
»Du bleibst hier, ich regle das alleine. Es reicht, wenn einer von uns Ärger kriegt.«
Mandy blieb bedrückt stehen, während Jill den Wohnraum betrat. Harriet und Mick saßen auf der Couch, Craig stand am Fenster, von Cloe war nichts zu sehen.
»Setz dich«, forderte Harriet sie auf.
Jill ließ sich auf eine Couch fallen, schaute Harriet abwartend an.
»Stimmt es, dass du Cloe geohrfeigt hast?«, begann diese sogleich mit böser Stimme.
»Ja.«
»Wie ja? Mehr hast du dazu nicht zu sagen? Findest du es in Ordnung, dich hier mit den anderen Mädchen zu prügeln?«, keifte Harriet.
»Nein, das finde ich nicht, aber ich finde es auch nicht in Ordnung, dass Cloe andere schikaniert«, erklärte Jill ruhig. »Schon seit dem ersten Tag provoziert sie Ärger, und es war an der Zeit, ihr einmal zu zeigen, wo die Grenze ist.«
Irritiert starrte Harriet sie an, dann sprang sie auf. »Hör zu, du hast keinerlei Recht dich so aufzuspielen. Du kannst froh sein, dass du überhaupt noch hier bist, so störrisch und grobschlächtig wie du bist. Ich sage dir jetzt eins, ich will so etwas nie – und ich meine wirklich nie – wieder erleben, sonst bist du draußen. Du wirst zu Cloe gehen und dich bei ihr entschuldigen, und dann will ich für die restliche Zeit keinen Mucks mehr von dir hören.«
»Nein«, sagte Jill und schüttelte entschieden den Kopf. »Nein, ich werde mich nicht bei ihr entschuldigen. Ich habe das Richtige getan, und ich würde es jederzeit nochmal tun.«
Harriet wurde blass, ungläubig ließ sie sich zurück auf das Sofa sinken, scheinbar hatte sie es noch nie erlebt, dass jemand es wagte, sich ihren Anweisungen zu widersetzen.
»In Ordnung«, murmelte Harriet tonlos, »Geh auf dein Zimmer, wir werden entscheiden, was mit dir passiert.«
Wortlos erhob Jill sich und verließ den Raum.
Draußen wurde sie von Mandy empfangen, die aufgeregt hin und her lief.
»Jill, was ist? Musst du gehen?«
»Keine Ahnung, die sitzen jetzt erst mal zu Gericht«, grinste Jill schief und ging zur Treppe. »Nun mach nicht so ein Gesicht, wenn ich raus bin, bin ich eben raus.«
Als sie oben ankamen, stand Cloe mit ein paar Mädchen zusammen auf dem Flur, offenbar hatten sie auf sie gewartet. Cloe sagte nichts, lächelte nur schadenfroh, und ohne sie eines Blickes zu würdigen, liefen Jill und Mandy an ihnen vorbei in ihr Zimmer.
Nacheinander gingen sie unter die Dusche, dann saßen sie auf ihren Betten, Mandy immer noch niedergeschlagen, Jill relativ entspannt.
Die Stunden vergingen, es wurde dunkel, nichts geschah, und Mandy wurde ständig nervöser.
»Ach Jill, warum dauert das denn so lange? Das ist bestimmt kein gutes Zeichen«, murmelte sie unglücklich.
»Jetzt mach dich doch nicht so verrückt«, versuchte Jill sie beruhigen. »Vielleicht haben sie ihre Entscheidung ja auf morgen verschoben.«
Sie dachte an ihre Verabredung mit Craig, schaute kurz auf die Uhr und stand auf. »Du solltest versuchen zu schlafen, ich gehe noch schwimmen und morgen schauen wir weiter.«
     
    Wie immer um diese Uhrzeit war im Haus bereits

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