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Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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absolut reizend, natürlich und pur. Lange würde er sich bestimmt nicht mehr zusammenreißen können. „Ich habe Sie gar nicht kommen gehört.“
    Als sie lächelte, sah er wieder das Grübchen, auf dessen Anblick er sich schon gefreut hatte. „So war der Deal, oder? Leise wie ein Mäuschen, ohne Sie zu stören.“
    „Stimmt.“ Missmutig blickte er auf den Staubsauger. „Aber wenn ich das da sehe, nehme ich an, dass Sie mich doch stören wollen.“
    Sie klopfte auf das blaue Gehäuse des Saugers. „Ich wollte einfach nur sichergehen und Sie warnen, bevor ich mit dem Ding hier Lärm mache. Damit Sie die Tür schließen können.“
    „Gut“, erwiderte er. „Obwohl ich nicht gerade behaupten kann, dass ich Fortschritte mache.“
    „Schlechter Kampftag?“, fragte sie amüsiert.
    „Das können Sie laut sagen“, gab Tanner zu. „Mein Ritter hat den Feind viel zu früh besiegt.“
    Neugierig richtete sie sich auf. „Das heißt?“
    „Gute Frage. Im Moment ist das Spiel noch nicht raffiniert genug. Mir fehlt die zündende Idee.“ Als er in ihre Augen sah, erkannte er, dass sie aufgeregt vor lauter Neugier war. Wie lange war es eigentlich her, dass er aufgeregt gewesen war? „Die Frage ist, wie geht es jetzt weiter? Mit magischen oder menschlichen Kräften?“
    Eigentlich sollte ich sie aus dieser Sache heraushalten, ermahnte er sich sofort. Das Spiel war sein Werk, und normalerweise war ihm die Meinung anderer egal. Außerdem war es seine Schuld, dass sie hier aufgetaucht war, schließlich hatte er vergessen, die Tür zu schließen. Aber vielleicht hatte er sich ja auch unbewusst nach einer Abwechslung gesehnt.
    Er gestand es sich nur ungern ein, aber seit Ivy jeden Nachmittag kam, hatte er begonnen, sich auf sie zu freuen. Und zwar so sehr, dass er den Arbeitsrhythmus eines Vampirs Stück für Stück aufzugeben schien. Was hatte das zu bedeuteten?
    „Was halten Sie davon?“, fragte er, ohne eine hilfreiche Antwort zu erwarten. Aber er wollte das Gespräch noch nicht beenden.
    Ohne zu zögern, stellte Ivy den Staubsauger beiseite, trat ins Zimmer und betrachtete die Screenshots aus seinen erfolgreichsten Spielen an der Wand. Beeindruckt lächelnd ging sie zu ihm hinüber und trat hinter ihm an den Schreibtisch. Aufmerksam sah sie sich die Figur des Ritters an, der wirkte, als wartete er auf einen Befehl. Dann meinte sie: „Ich finde, es sollten menschliche Kräfte ins Spiel kommen.“
    Interessant. Er hätte getippt, dass sie den magischen Weg bevorzugte. „Was zum Beispiel?“
    „Hat er eine Angebetete?“ Ivy stellte sich neben ihn.
    Tanner atmete ihren warmen Zitronenduft ein und musste sich zwingen, auf den Bildschirm zu blicken. „Natürlich. Lady Gwen.“
    „Oh, das gefällt mir.“
    „Zehnjährigen Jungs wahrscheinlich nicht, aber hoffentlich allen anderen“, entgegnete er trocken.
    Als Antwort schenkte sie ihm ein Lachen, dessen Klang weich, angenehm und mindestens so voller Magie war wie sein Spiel. „Mal sehen“, sagte sie und stützte die Hände auf die Schreibtischplatte. „Wenn der Ritter den Troll mit dem verzauberten Schwert erschlägt, dann könnte Lady Gwen in ein mehrdimensionales Gefängnis eingesogen werden.“
    Tanner blinzelte sie an. Damit hatte er nicht gerechnet. „ Was ?“
    Sie lachte wieder. „Ist doch logisch, oder? Er tut etwas, von dem er weiß, dass es verboten ist – er benutzt ein verzaubertes Schwert –, und wird damit bestraft, dass ihm das Liebste genommen wird.“
    Verblüfft erwiderte er: „Besonders fair gegenüber Lady Gwen ist das aber nicht.“
    „Ach was. Sie wusste doch, worauf sie sich einlässt, als sie sich für Sir Wie-Immer-Sein-Name-Ist entschieden hat.“
    „Hawk“, antwortete Tanner, während er über ihren Vorschlag nachdachte. Er musste zugeben, dass er diese Variante noch gar nicht in Betracht gezogen hatte. Doch jetzt, als er darüber nachdachte …
    „Natürlich, sein Name ist Hawk.“ Ivy lächelte. „Ein heldenhafter Name. Also, Gwen verschwindet in einem mehrdimensionalen Gefängnis. Oder sie wird durch ein Tor gesogen …“
    Die Aufregung und Vorfreude, die er in ihren Augen aufblitzen sah, sprangen schließlich auf ihn über. Komisch. Seit über zehn Jahren entwickelte er Computerspiele. Eine Arbeit, die er seitdem mehr als Berufung, denn als Beruf betrachtete hatte. Und jetzt kam Ivy daher und brachte mit nur einer Bemerkung einen ganzen Strom neuer Ideen in Fluss. Und die, da war er sich hundertprozentig sicher, waren

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