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Lügen haben sexy Beine

Lügen haben sexy Beine

Titel: Lügen haben sexy Beine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAUREEN CHILD
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pünktlich zu zahlen. Sie würde ihre Farm und damit das Familienvermächtnis halten. Und sie würde nie wieder ein so hohes finanzielles Risiko eingehen.
    Drei Tage später war Tanner mit seinem Computerspiel immer noch keinen Schritt weitergekommen. Die Schuld dafür gab er natürlich Ivy. Sogar wenn sie nicht im Haus war, hing ihr betörender Duft in den Zimmern. Und überall im Haus stand etwas, dass ihn an sie erinnerte.
    Wie zum Beispiel die frischen Blumen, die sie im ganzen Haus in Vasen verteilt hatte. Nicht zu vergessen die Schalen mit frischem Obst, von denen er naschte, wenn er auf der Suche nach Inspiration durch die leeren Räume ging.
    Eigentlich sollte er sie schleunigst loswerden. Doch stattdessen verbrachte er die meiste Zeit damit, darüber nachzudenken, wann Ivy wiederkommen würde.
    Selbst die Farm erschien ihm plötzlich in einem anderen Licht. Ihm war aufgefallen, dass die Lautstärke der verdammten Weihnachtsmusik heruntergedreht worden war – worüber er sehr dankbar war. Aus dem penetranten Lärm war ein halbwegs erträgliches Hintergrundsgedudel geworden. Tanner war natürlich neugierig zu erfahren, was seine Nachbarn zu diesem Entgegenkommen bewogen hatte.
    Als er aus dem Fenster blickte und die Farm betrachtete, blendete ihn die späte Nachmittagssonne. Noch so etwas, das merkwürdig war. Seit Ivy hier arbeitete, wachte er früher auf. Wahrscheinlich lag es daran, dass sein Unterbewusstsein ihn aus seinen Träumen riss, die nur von ihr handelten. Damit er noch mehr Zeit mit ihr verbringen konnte.
    Aber statt die gewonnene Zeit zu nutzen, versuchte er verbissen, der Frau aus dem Weg zu gehen. Sie war so geistreich, witzig und sexy, dass er sie am liebsten gepackt hätte, jedes Mal wenn sie ins Zimmer trat. Doch eine Affäre mit einer Frau anzufangen, der praktisch Für Immer auf der Stirn geschrieben stand, kam für ihn nicht infrage.
    Vor seinem geistigen Auge sah er Ivy mit eigenem Häuschen und Kind auf dem Arm.
    Er hingegen liebte sein Dasein als Einzelgänger. Sie würden niemals zueinander finden.
    „Na toll, jetzt denkst du schon über so etwas nach!“ Er wandte sich vom Fenster ab, ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich. Während er auf den Computerbildschirm starrte, murmelte er: „Los jetzt. Bring das verfluchte Spiel endlich zu Ende!“
    Da war er wieder, der rote Faden, dem er bis jetzt sein Leben lang gefolgt war. Schon als kleiner Junge hatte Tanner sich vorgenommen, nur nach selbst auferlegten Regeln zu leben. Andere mochten das vielleicht langweilig finden, doch er fand darin Halt. Durch die ständigen Eskapaden seiner Mutter war er nicht in den Genuss einer liebevollen und geregelten Kindheit gekommen.
    Deshalb hatte er schon früh beschlossen, dass sein Leben als Erwachsener anders verlaufen sollte. Geregelter. Durchdachter. Dort, wo Regeln herrschten, hatte das Chaos keinen Platz. Und eine seiner Hauptregeln besagte, dass er sich nicht ablenken durfte, wenn er arbeitete.
    Bis jetzt hatte Tanner damit auch nie ein Problem gehabt. Doch dann war Ivy Holloway in sein Leben getreten. Plötzlich musste er sich zwingen, sich auf das zu konzentrieren, was immer das Wichtigste in seinem Leben gewesen war. Nämlich auf seine Firma, seine Entwürfe und damit letztlich auf seine Zukunft.
    Kopfschüttelnd griff er nach einem Stift und zeichnete etwas auf den Skizzenblock vor sich. Dann betrachtete er den stolzen Ritter, der auf dem Computerbildschirm zu sehen war. Die Figur stand inmitten einer Ödnis, den toten Körper eines bösen Trolls zu seinen Füßen.
    „Der Ritter hat den Troll mit dem verzauberten Schwert bezwungen. Aber was passiert dann?“, murmelte Tanner und sah den Ritter an, als wäre er an allem schuld.
    Doch Tanner konnte sich einfach nicht konzentrieren. Immer wieder sah er Ivy vor sich. Verdammt, wie sollte er die Geschichte seines Helden weiterspinnen, wenn Ivy nur ein Stockwerk tiefer war?
    Das Ende vom Lied ist, dass ich Mitchell feuern werde, dachte er und biss die Zähne zusammen.
    „Troll“, murmelte er. „Konzentriere dich auf den toten Troll!“
    „Solche Arbeitsgespräche führt bestimmt auch nicht jeder.“
    Tanner drehte sich um, um sich seinem Verderben zu stellen. Da stand sie, im Türrahmen seines Büros, eine Hand lässig auf das Saugrohr des Staubsaugers gestützt. Sie trug ausgewaschene Jeans und ein eng anliegendes dunkelrotes T-Shirt, das vermutlich jeden Mann dazu verführt hätte, ihre herrlichen Kurven zu erforschen. Sie war

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