Lügen haben sexy Beine
Weihnachtsbaum auszusehen hatte. Für Ivy waren sie alle vollkommen.
Dan riss sie aus den Gedanken. „… Die Setzlinge der Frasertannen wachsen und gedeihen. Der Winter kann also kommen.“
„Das sind doch gute Neuigkeiten“, erwiderte Ivy und ließ den Blick über die Kiefern und Tannen schweifen. Die größeren Bäume waren fast alle mit einem Etikett versehen, auf dem der Name ihrer Patenfamilie stand. Ihr Patenprogramm wurde immer beliebter.
Aus der Ferne hörte sie Kinderlachen, das sie daran erinnerte, warum sie diesen Job so liebte. Sie verkauften nicht nur Weihnachtsbäume, sondern pflanzten buchstäblich Erinnerungen an ein wunderbares Weihnachtsfest für die Familien, die hier ihren Baum kauften. Auch für Ivy war Weihnachten einzigartig.
„Maud lässt übrigens ausrichten, dass sie den Hochzeitsquilt an das junge Paar aus Fresco verkauft hat.“
„Oh, das freut mich!“ Ein Gefühl größter Zufriedenheit strömte durch sie. Jeder Verkauf von Kunsthandwerk in ihrem Shop half den ansässigen Künstlern und Handwerkern. Denn dadurch behielten die Menschen in Cabot Valley ihre Jobs und konnten ein sicheres Leben führen.
Als das Team ankam, das die Bäume beschneiden sollte, blieb Ivy stehen, während Dan weiter vorausschritt. Sie schaute sich um und warf einen Blick auf Tanners Haus, von dem sie noch das Dach und den Schornstein sehen konnte. Was Tanner wohl gerade tat? Ob er sich einsam fühlte, in seinem selbst errichteten Gefängnis?
Am meisten interessierte sie aber, wie er reagieren würde, könnte er sie jetzt sehen. Hier, an dem Ort, der ihr Zuhause war.
5. KAPITEL
Die nervöse Braut stellte sogar Ivys Geduld auf eine harte Probe.
Patsy Harrington hatte immer noch eine Menge Ideen für ihre Hochzeitsfeier, doch das meiste war längst besprochen und in Arbeit. Zu diesem Zeitpunkt war es zu spät für Änderungen. Doch durch ihren Umgang mit Bräuten hatte Ivy gelernt, dass es das Beste war, Ruhe zu bewahren.
„Darüber haben wir schon beim letzten Mal gesprochen, erinnern Sie sich?“ Ivy zeigte auf einen Teich, über den gerade eine kleine Holzbrücke gebaut wurde. „Sie haben sich die Brücke als Motiv für Ihre Hochzeitsfotos gewünscht.“
„Ja“, sagte Patsy und schob ihre exklusive Handtasche höher auf ihre Schulter. „Aber vielleicht ist der Tannenwald doch das bessere Motiv. Mit dem Grün im Hintergrund kommt unsere Hochzeitskleidung viel besser zur Geltung.“
Ivy seufzte leise. Ihr Team hatte diese Brücke gebaut, weil Patsy darauf bestanden hatte. Außerdem missfiel ihr die Vorstellung, dass eine riesige Hochzeitsgesellschaft zwischen den Baumreihen herumtrampelte. „Denken Sie doch nur mal an Ihr Kleid! Es könnte schmutzig werden und reißen …“ Sie brach bewusst mitten im Satz ab, damit die Worte bei Patsy ihre volle Wirkung entfalten konnten.
„Das stimmt natürlich …“ Unschlüssig blickte sie zum Teich hinüber, über den sich der anmutige, fast fertige Brückenbogen spannte.
„Sehen Sie“, fuhr Ivy fort. „Außerdem werden wir das Brückengeländer mit Tannenzweigen, weißen Bändern und den Blumen schmücken. Es ist wirklich ein wunderbares Motiv, Patsy.“
„Wahrscheinlich haben Sie recht.“ Patsy nickte. Das Haar ihres perfekten Haarschnitts fiel ihr elegant ins Gesicht, als sie sich Ivy wieder zuwandte. „Also gut. Wie schaffen Sie es nur, so ruhig zu bleiben, Ivy? Meine Mutter ist mit den Nerven am Ende, und mein Verlobter hat gedroht, mich zu entführen!“
„Bitte nicht!“ Einen Moment lang hatte Ivy das Horrorszenario vor Augen, wie die Hochzeit abgesagt wurde. Dann könnte sie den Kredit nicht zurückzahlen. Nein, nein, nein. „Es wird eine wundervolle Hochzeit, Patsy. Sie werden sehen.“
„Sie haben recht“, erwiderte sie und sah auf ihre Armbanduhr. „Und ich sollte langsam los. Ich habe noch eine Verabredung mit der Floristin.“
Carol Sands gehörte der einzige Blumenladen in der Stadt. Leider bekam sie nur selten Gelegenheit, ihre Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen. Doch die Hochzeit der Harringtons gab den Bewohnern der Stadt die Chance, mit ihren Fähigkeiten zu glänzen. „Carol freut sich schon, die Gestecke für Ihre Hochzeit zu binden“, erwiderte Ivy. „Übrigens freuen wir uns alle darüber, dass Sie mit uns zusammenarbeiten.“
„Das ist ja auch die praktischste Lösung“, sagte Patsy, während sie quer über die Farm zum Eingang zurückgingen.
Patsy blickte über die Tannenfelder, über die sich
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