Lügen in Kriegszeiten
Marktplatze als König von Belgien gekrönt wurde“. Dieser Artikel wurde in der englischen Presse nachgedruckt.
Tuberkelbazillen
Die Deutschen wurden beschuldigt, den französischen Gefangenen Tuberkelbazillen eingeimpft zu haben. Dies wurde so fest und steif behauptet, daß am 24. April 1917 im Parlament eine diesbezügliche Frage gestellt wurde. Die Regierung erklärte jedoch, daß ihr darüber nichts zur Kenntnis gekommen sei, und die Geschichte wurde wieder fallen gelassen.
Der patriotische Lügner
Die Methode des patriotischen Lügners läßt sich am besten mit dem Falle eines Geistlichen illustrieren, der am 7. Oktober 1914 der Manchester Geographischen Gesellschaft mitteilte: „Man wird immer nur den hundertsten Teil von den tatsächlichen Greueln, die dieser Krieg erzeugt hat, zu hören bekommen. Die zivilisierte Welt könnte die Wahrheit nicht vertragen. Sie wird sie auch nie hören. In allen Teilen Englands gibt es Dutzende – ich gebe die Zahl zu niedrig an – von belgischen Mädchen, denen die Hände abgeschnitten wurden. Aber das ist nichts im Vergleich zu dem, was wir euch erzählen könnten.“ Später im gleichen Monat schrieb Seine Hochwürden an die Daily News und fragte: „Will mir jemand, der solche Fälle hier in England tatsächlich gesehen hat, genaue Einzelheiten darüber zukommen lassen?“ Zuerst machte er seine Aussage, und erst nachher suchte er Belege hierfür zu erlangen.
Bergleute lebendig begraben
Am 29. August brachte der Daily Citizen von Glasgow einen kurzen Artikel mit der Überschrift: „Bergleute lebendig begraben! Der Feind verstopft die Schächte belgischer Gruben.“ Am 1. Dezember erschien in derselben Zeitung (ohne Überschrift) ein von M. Lombard (Generalsekretär der belgischen Grubenarbeiter) an die Exekutive des britischen Grubenarbeiterverbandes gerichtetes Schreiben, in dem er ausführte, daß „das in diesem Lande so weitverbreitete Gerücht, die Deutschen hätten in verschiedenen Orten die Schachteingänge verstopft und auf diese Weise die in den Gruben sich aufhaltenden Arbeiter erstickt, nicht wahr ist.“
Kriegsnachrichten für die Vereinigten Staaten
Ein ehemaliger Agent der Standard Oil Company, der in Crieff, Schottland, lebte, lieferte „Kriegsnachrichten“ nach den Vereinigten Staaten von Amerika. Der Strathearn Herald brachte im Dezember 1914 einige Proben davon. Selbstverständlich fungierte darin auch das belgische Baby ohne Hände, das in Glasgow angekommen war.
In Glasgow und in Edinburg wurden über hundert Deutsche entdeckt, die Käfige voll Brieftauben hatten.
Aber die gelungenste Mitteilung war die, daß,
als das britische Heer vor ungefähr einem Monat in Frankreich zurückweichen mußte, General French einige französische Generale um Verstärkungen bat, die ihm abgeschlagen wurden. Am nächsten Tage begab sich Kitchener auf das Festland, und die einzige Entschuldigung, die die Franzosen vorbrachten, war, daß die französischen Truppen müde gewesen seien. Bei der Untersuchung der Sache stellte sich jedoch heraus, daß zwei der französischen Generale deutsche Frauen hatten. Kitchener ließ zwei von ihnen erschießen.
Ein Soldatenbrief
Bei einer vor kurzem stattgefundenen Versammlung im Norden von England erzählte ein ehemaliger Frontkämpfer der Zuhörerschaft folgendes Erlebnis:
Er war verwundet worden und an der Westfront in Gefangenschaft geraten und befand sich einige Zeit in einem Lazarett in Deutschland. Als er schon aus dem Wege der Besserung war, erfuhr er, daß er aus dem Lazarett entlassen werden solle, da man für deutsche Verwundete Betten benötigte, und daß er in ein Erholungsheim kommen werde. Dies teilte er seinen Angehörigen in einem kurzen Briefe mit.
Bei seiner Heimkehr nach dem Kriege war er höchst erstaunt, als er entdeckte, daß die lokale Zeitung von seinen Leuten die Erlaubnis erhalten hatte, den Brief zu verwerten, und daß sie daraus eine „Greuelgeschichte“ gesponnen hatte, in der erzählt wurde, wie man ihn todkrank aus dem Bett gerissen habe, um einem leichtverwundeten Deutschen Platz zu machen, und wie er dann in ein weit entferntes Lager gebracht worden sei, wo aller Voraussicht nach seinen Wunden nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt werden könne, so daß infolge der deutschen Roheit für ihn tatsächlich keine Aussicht auf Genesung bestehe.
Gefälschte deutsche Befehle
Ein Gemeiner, der in der 24. Division
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