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Lügen mit Zahlen: Wie wir mit Statistiken manipuliert werden (German Edition)

Lügen mit Zahlen: Wie wir mit Statistiken manipuliert werden (German Edition)

Titel: Lügen mit Zahlen: Wie wir mit Statistiken manipuliert werden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Bosbach , Jens Jürgen Korff
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Leviathan (1651) an.
    6
    Frei zitiert nach Neue Westfälische, 31.1.2009.
    7
    Frei zusammengefasst nach Jakob Nielsen’s Alertbox, 14. 9. 2009: Discount Usability: 20 Years; ebenda, 19.3.2000: Why You Only Need to Test with 5 Users ( useit.com/alertbox ).
    8
    Der Grund ist: Die meisten Leute erinnern sich später nicht mehr daran, an welcher konkreten Hürde sie gescheitert waren. Deshalb können sie das in einer Umfrage nicht sagen. Dazu Jakob Nielsen’s Alertbox, 26.7.2010: Interviewing Users ( useit.com/alertbox ).
    9
    Sinngemäß zusammengefasst nach Ernst Mayr: Das ist Biologie . Heidelberg/Berlin 1998. Rezension in: Die Zeit, 16.7.1998.
    10
    Zusammengefasst nach Richard Herzinger: »Die Offene Gesellschaft und ihre Feinde«, in: Die Zeit 31/2002; wikipedia.de : Karl Popper (2010); wikipedia.de : Falsifikationismus (2010).
    11
    Das Bild vom »Großen Bruder« stammt aus George Orwells Science-Fiction-Roman 1984 . Dort allerdings sind vor allem Sprache und Bilder die Medien der Macht.
    12
    Zusammengefasst nach sueddeutsche.de , 14.8.2010.
    13
    Sinngemäß zitiert nach Berichten über Fernsehdebatten mit Thilo Sarrazin im August und September 2010. Den dritten Satz Sarrazins (»In solchen … «) zitiert Hendrik Cremer: »Zu den Äußerungen von Thilo Sarrazin … « Deutsches Institut für Menschenrechte, 27.8.2010. Den vorletzten Satz (»Wenn ich Statistiken … «) zitiert Thorsten Denkler: »Die Welt ist rund, und du bist trotzdem ein Arschloch«, sueddeutsche.de , 30.8.2010. – Sarrazins Buch »Deutschland schafft sich ab« kam zu spät, um es hier noch fundiert kritisieren zu können. Wir holen das auf der Website www.luegen-mit-zahlen.de nach. Versprochen!
    14
    B. Traven: Der Schatz der Sierra Madre , Kapitel 17. München 1992, S. 130.

Kapitel 14
Die Dummen und die Bösen
    In diesem Kapitel versuchen wir, den Motiven der Statistiktäuscher auf den Grund zu gehen. Ein deutsches Sprichwort behauptet: Der Ehrliche ist (immer) der Dumme. Fernsehmoderator Ulrich Wickert griff es 1994 als Titel für eines seiner moralisierenden Bücher auf. So gesehen sind die Dummen die Opfer und die Bösen die Täter. Dieses Weltbild erscheint uns jedoch zu einfach. Schon im Kapitel »Yang ohne Yin« haben wir erwähnt, dass fast alle Menschen in bestimmten Situationen zur Schönfärberei neigen. Es geht uns hier um »Dumme«, die durchaus selbst Täter sind und keineswegs so unschuldig, wie sie sich selbst gerne sehen; und zuweilen geht es uns auch um »Böse«, die uneigennützige, in unserem Sinne eigentlich gute Ziele verfolgen, dabei aber zu kritikwürdigen Mitteln greifen. Die meisten »Bösen« aber, deren Sagen und Tun wir hier untersuchen, haben nach unserer Einschätzung hauptsächlich ihren Wunsch nach Reichtum, Ruhm und Macht im Auge (siehe die Kapitel »Die konstruierte Explosion«, »Stiftung Warentest im Renditerausch« und »Die bösen Armen«), während die »Dummen« meist zu faul, zu bequem oder auch zu obrigkeitshörig sind, um das, was sie nachplappern, zuvor kritisch zu überprüfen.
    Der Statistiker Dieter Hochstädter schrieb in seinem Lehrbuch Statistische Methodenlehre : »Nicht die Statistik ist schlecht,
sondern die Kenntnis ihrer Methoden ist oft mangelhaft und ihre Anwendung und Interpretation durch Gruppeninteressen beeinflusst.« 1 Auch Hochstädter teilt seine Pappenheimer also im Grunde in Böse (die Statistiken in den Dienst ihrer Gruppeninteressen stellen) und Dumme ein (die die richtigen Methoden nicht kennen oder nicht anwenden wollen). Wir wollen es hier noch etwas genauer fassen und bilden vier Gruppen:
    Kritikwürdig sind die Dummen und Ignoranten, die da meinen: »2 mal 2 = 5? Passt schon. Und wenn’s nicht passt: Ich will’s nicht wissen; die andern wollen’s auch nicht wissen; das merkt doch keiner.«
    Kritikwürdig sind die geistig Trägen, die da meinen: »Alle sagen, dass 2 mal 2 = 5 ist, also wird es stimmen.« Oder: »Herr Direktor hat gesagt, dass 2 mal 2 = 5 ist, also stimmt es.«
    Kritikwürdig sind die eigennützigen Lügner, die da meinen: »Ha! Wenn ich die Leute glauben machen kann, dass 2 mal 2 = 5 ist, bringt mir das jährlich 1 Million zusätzlich ein.«
    Kritikwürdig sind die uneigennützigen Lügner, die da meinen: »Wenn die Leute glauben, dass 2 mal 2 = 5 ist, bringt das jedem Arbeitslosen/Flüchtling/Aids-Kranken jährlich 100 Euro ein. Hauptsache, es nutzt den Richtigen.« Oder: »Wenn die Leute glauben, dass 2 mal 2 = 5 ist, schadet das den

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