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Luegst du noch oder liebst du schon Roman

Titel: Luegst du noch oder liebst du schon Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Fischer
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das alles nur eingebildet habe. Du weißt schon: die orgiastische Sommernachts-Sexfantasie einer verzweifelten, ausgehungerten Frau.«
    »Dann hättest du aber auch keinen Knutschfleck, oder
hast du dir den selbst beigebracht?«, kichert Mia, und ich sehe entsetzt an mir hinunter. Tatsächlich! An meiner rechten Schulter befindet sich eine kleine bläulich-rote Stelle. Ich sag’s ja: Zeitmaschine!
    »Tut mir leid, wenn ich indiskret bin, aber war es mit Tobias genauso schön wie mit Oliver?«
    Ich wünschte, Mia hätte diese Frage nicht gestellt. Es reicht doch, dass ich mir heute Morgen beim Frühstück den Kopf darüber zermartert habe, wieso ich auf Mallorca nicht mit Oliver geschlafen habe, obwohl ich in ihn verliebt war, während es mit Tobias problemlos klappte.
    »Kann ich so nicht sagen - die beiden sind vollkommen verschieden. Und wie du weißt, habe ich nicht mit Oliver geschlafen.«
    »Stimmt, ihr habt schon nach dem Vorspiel das Handtuch geworfen, ich erinnere mich«, sagt Mia grinsend, obwohl ich persönlich das gar nicht so lustig finde. »Denkst du eigentlich noch viel an ihn?«
    »Doch, schon, gelegentlich … manchmal … selten …«
    »Also ständig.«
    Ertappt!
    Leider ist es tatsächlich so, dass auch die wundervolle Nacht mit Tobias die Erinnerung an Oliver nicht verblassen lässt. Ich nicke beschämt.
    »Warum rufst du Oliver nicht endlich an? Gut, du hast ihn und seine angebliche Familie im Café gesehen. Aber du weißt doch gar nicht, was da genau läuft. Vielleicht ist alles ganz anders, als du denkst. Schließlich hat er am selben Abend bei dir angerufen und gefragt, ob ihr euch sehen könnt.«

    »Und woher kommt dann das Baby? Vom Klapperstorch?«
    Sarkasmus steigt in mir auf. So verlockend Mias These vom großen Missverständnis auch ist - ich glaube nicht wirklich daran. Dazu war die Situation im Eisherz zu eindeutig.
    »Wollen wir morgen nach deinem Brautkleid schauen, ich hätte Zeit«, frage ich, um das leidige Thema Oliver ad acta zu legen. Glücklicherweise hat Mia das nötige Feingefühl und akzeptiert, dass ich nicht mehr über mein Gefühlswirrwarr sprechen möchte.
    Und so verbringen wir einen entspannten Nachmittag im Schwimmbad und grillen abends zusammen mit Julius auf Mias Balkon. Mias Vorschlag, auch Tobias einzuladen, lehne ich ab. Bevor wir uns zu viert treffen, muss ich mir meiner Gefühle etwas sicherer sein.
     
    Montagmorgen erwache ich erfrischt und voller Tatendrang. Um halb zwölf habe ich einen Termin beim Arbeitsamt.
    Eine gewisse Frau Merten wird mich darüber informieren, welche finanzielle Förderung ich erhalten kann, wenn ich mich selbstständig machen will.
    »Da Sie Ihren Job verloren haben und aller Voraussicht nach in nächster Zeit keine Festanstellung finden werden, kann ich Ihnen unseren Gründungszuschuss anbieten«, schlägt die sympathische Beraterin vor, und mein Herz klopft vor Freude. Das klingt gut! Sehr gut!
    »Ich brauche dazu Ihren vom Steuerberater zertifizierten Businessplan, der darüber Auskunft gibt, welches
Auftragsvolumen Sie zu erwarten haben und welche Kosten entstehen. Sobald diese Unterlagen bei uns eingegangen sind, werde ich sie prüfen und mich dann wieder bei Ihnen melden.«
    Mit diversen Broschüren bewaffnet, verlasse ich das Gebäude in der Fruchtallee und lächle dem neuen Tag zu. Dann biege ich nach rechts Richtung Weidenallee ab, denn ich will Hamit von dieser Neuigkeit berichten. In den letzten Wochen war ich viel zu selten im Raio Solar, sicher denken Sengül und er, ich sei verschollen.
    »Franca! Ich hab schon gedacht, du magst uns nicht mehr«, begrüßt Hamit mich, strahlend wie immer. Keine Ahnung, wie er das macht, aber er scheint die Sonne getrunken zu haben.
    Ich setze mich an meinen Lieblingstisch am Fenster und nicke Sengül zu, die gerade im Akkord Kaffee zubereitet.
    »Wir haben heute Tosta Mista, einen Galão und frisch gepressten Orangensaft für vier Euro zwanzig im Angebot«, informiert mich Hamit.
    »Gebongt«, antworte ich und hole Block und Stift aus meiner Tasche. Ich werde jetzt akribisch alles notieren, was ich für meine Selbstständigkeit benötige. Vielleicht kann Hamit mir später auch noch ein paar Tipps geben.
    »Weißt du, wer gerade hier war?«, fragt er augenzwinkernd, während er den Galão vor mich auf den Tisch stellt.
    »Keine Ahnung. Hat Mia einen Boxenstopp bei euch eingelegt?«
    »Also, ich weiß ja nicht, ob du dich noch an den gut
aussehenden Typen mit dem Alfa-Cabrio

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