Luftkurmord
her. Das
Schauspiel war vorbei. Discofox. Alle machten mit. Eins, zwei, drei, vier. Die
Röcke der Königin flogen mit den letzten Takten. Die Musik war zu Ende. Sie
machte einen Knicks vor dem König, verneigte sich und verschwand von der
Tanzfläche.
»Bier?«, fragte Olaf. Ich schüttelte den Kopf. Olaf nickte Steffen
zu und stürzte sich ins Thekengewühl. Ihn erschütterte nichts. So schien es
zumindest. Ich kannte ihn besser.
Steffen pflückte meine Hand von seiner Schulter und hielt sie fest.
Die Wärme seiner Haut überraschte mich. Sein Blick wanderte über mein Gesicht,
die Igelfrisur und die schwarze Strickjacke.
»Wenn die Frau Kommissarin hier meine Zeugin ist, dann kann es ja
nicht so schlimm werden, oder?« Er nickte und rang sich ein Lächeln ab.
Ich entzog ihm meine Finger und räusperte mich. Er war der Freund
meines Bruders, er war viel jünger als ich und hatte eben jemanden
niedergeschlagen. Drei Dinge, die ihn definitiv aus meiner engeren Auswahl
katapultierten. Aber er war auch verdammt attraktiv, sehr charmant und schien
mich zu mögen. Das musste ich zugeben. Außerdem: War ich nicht auf der Suche
nach einer Gelegenheit, Vergangenes zu vergessen? Sie saß hier vor mir, und ich
musste sie nur ergreifen. Für einen kurzen Moment zögerte ich. Dann trafen sich
unsere Blicke, und ich erkannte hinter dem Funkeln in seinen dunklen Augen noch
etwas anderes, Tieferes, was mich neugierig machte auf mehr. Viel mehr.
Vermutlich wäre ich ansonsten auch nie an einem Schützenfestsonntag
um fünf Uhr nachmittags mit ihm im Bett gelandet.
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