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Luftschlösser

Luftschlösser

Titel: Luftschlösser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Nitzsche
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schweigend durch, dann pfiff er durch die Zähne.
    „Was ist? So toll oder so schlimm?”, wollte Trish wissen.
    „Wie man’s nimmt. Erinnerst du dich an den Japaner, der seine Büros ganz streng nach Feng Shui eingerichtet haben wollte? Hat uns Anfang des Jahres höllisch auf Trab gehalten.”
    Trish nickte. Persephone schaute nicht einmal von ihrem Grundriss auf.
    „Es scheint, als habe der Herr Persephone in guter Erinnerung behalten und wolle nun seine asiatische Dankbarkeit zeigen. Jedenfalls hat er eine Wirtschaftsdelegation zu Gast, die nach einer Firmenbesichtigung speisen wird und sicher auch Fragen zum Interieur stellen möchte. Dein Kommen wird mit großer Freude und Dankbarkeit dann und dann erwartet.” Edward verzog kurz den Mund. „Na, was sagt man dazu? Die hübsche junge Frau wird sehnsüchtig erwartet, aber der alte Knacker, der ihr bei dem Job geholfen hat, wird mit keiner Silbe erwähnt. Vielleicht sollte ich doch mal bei Charlys Kumpel um eine Audienz ansuchen”, spielte er den Beleidigten.
    „Ich hoffe nur, das Essen bei diesem Empfang lebt nicht mehr, wenn es serviert wird. Mit japanischem Essen stehe ich seit diesem einen Lunch mit einem Kunden vor ein paar Jahren irgendwie auf Kriegsfuß.” Persephone schauderte bei der bloßen Erinnerung an die Sachen, die sich da auf ihrem Teller befunden hatten.
    „Aber spannend wird es sicher trotzdem”, versuchte Trish, sie zu beschwichtigen. Beim Gedanken an diese Art von Veranstaltung schlug immer wieder ihre romantische Ader durch, obwohl sie sich bei Bitsy Cunningham davon hatte überzeugen können, dass alles reiner Budenzauber war.
    Das Klingeln ihres Telefons ließ Persephone innehalten. Charly.
    „Ich war in der Mittagspause kurz in meiner Wohnung, um zu sehen, ob alles noch da ist. Du wirst nicht erraten, was ich da in meinem Briefkasten gefunden habe”, versuchte er, sie neugierig zu machen. Er hatte die letzten Tage bei ihr verbracht und deshalb seine Post sträflich vernachlässigt.
    „Oh doch, ich glaube schon. Mich überkommt da gerade eine Vorahnung. Handelt es sich dabei um die Einladung eines japanischen Geschäftsmannes, der zum gepflegten Schmaus mit einer Wirtschaftsdelegation bittet?”
    Die Stille am anderen Ende der Leitung bestätigte Persephone, dass sie Recht hatte. „Woher weißt du das?” Charles schien ehrlich erstaunt.
    „Ich weiß das, weil ich ein gutes Gedächtnis habe und mich daran erinnere, dass der Mann, dessen Büros wir eingerichtet haben, sich bei Fenwick PR Hilfe geholt hat, um hier in den Staaten einen guten Start zu haben, nachdem er hier die neue Niederlassung seiner Firma eröffnet hat. Mr Takeshi Shimuzu hat uns also in seiner unendlichen Dankbarkeit in seine Nachtgebete und Gästeliste eingeschlossen.” Sie hätte sich lieber über angenehmere Dinge mit ihm unterhalten als über dieses Geschäftsessen.
    Charles lachte in sich hinein. „Wie wahr. Das wird lustig. Du und ich gemeinsam zwischen einer Horde höflicher Asiaten. Du wirst großartig aussehen, und ich werde stumm leiden, weil ich dich nicht anfassen darf.” Er hatte seine Stimme so weit gesenkt, dass nichts als ein Flüstern an Sephis Ohr gedrungen war.
    Sie musste sich räuspern und hartnäckig ihre Gedanken wieder aus der Versenkung holen, bevor sie antworten konnte.
    „Es gibt immer Mittel und Wege, Charly. Bis heute Abend.”
    „Wofür gibt es immer Mittel und Wege?”, wollte Edward entgeistert wissen. Er hatte diesem Teil des Gesprächs nicht folgen können.
    „Ach nichts, Dad. Unwichtig.”
    Trish wandte sich derweil eilig dem Kopierer zu, um den Big Boss nicht sehen zu lassen, dass sie genau wusste, was Perry da gemeint hatte. Sie hatte ziemlich schnell begriffen, dass die beiden gern ein wenig in Rätseln sprachen, wenn es um Sex ging. Sie selbst fand diese Angewohnheit extrem unterhaltsam.
     
    ***
     
    „Guten Abend, Miss deWinter. Wie schön, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.” Takeshi Shimuzu verneigte sich leicht.
    Persephone antwortete ebenfalls mit einer höflichen Verbeugung: „Es ist mir eine Ehre, Mr Shimuzu. Ich hoffe, Sie haben sich in der Stadt gut eingelebt und sich an unser Wetter gewöhnt.” Glücklicherweise hatte sie sich daran erinnert, dass ein Gespräch ohne Smalltalk für Japaner undenkbar war.
    „Das habe ich, vielen Dank. Ich konnte feststellen, dass das Wetter gar nicht so anders ist als bei uns daheim. Man gewöhnt sich schnell daran. Geht es Ihrem Vater gut?” Der Geschäftsmann

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