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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Seitz
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Wer ist da?“, rief es aus der Zelle.
    „Hasan ist hier, Nikolaus. Lukas ist bei mir. Ihr habt ihn geschickt und nun holen wir Euch hier heraus.“
    „Lukas! Auf dich ist tatsächlich Verlass!“

    Der dritte Schlüssel passte, und Lukas schloss auf. Ein weiterer Schlüssel befreite Nikolaus von den Handfesseln, mit denen er an die Wand gekettet war.

    „Schnell, der Kerkermeister wird gleich wach sein!“, sagte Hasan und hastig verließen sie die Zelle. Sie eilten den dunklen Gang entlang und kamen an dem bewusstlosen Kerkermeister vorbei. Einer nach dem anderen stieg über ihn drüber. Lukas war der letzte von ihnen. Da fasste der Kerkermeister Lukas am Bein.

    „Ah!“, rief Lukas.
    „Halt! Stehen bleiben!“, schrie der wach gewordene Gefängnismeister und zog an Lukas Fußknöchel.
    „Ihr Verbrecher entkommt mir nicht!“
    „Im Namen des Herrn!“, sagte Nikolaus und gab dem Kerkermeister einen Tritt mit dem Fuß ins Gesicht. Sofort war dieser wieder bewusstlos.
    „Nikolaus!“, rief Lukas überrascht. Nikolaus faltete für einen Moment seine Hände und sprach:
    „Herr, vergib mir!“ Die Drei rannten weiter in Richtung Ausgang.

    An der Ecke, bevor sie zum Ausgang mit den zwei römischen Wachen kamen, blieben sie stehen.
    „Und jetzt?“, fragte Lukas, „mit welchem Trick kommen wir an den Wachen vorbei?“
    „Mein Plan ging nur bis zur Befreiung von Nikolaus. Vielleicht kannst du sie ablenken?“
    „Ich locke sie hierher und Ihr haut sie bewusstlos“, sagte Lukas.
    „Gut, so mac hen wir es“, sagte Nikolaus. Hasan sah ihn mit großen Augen an, sagte aber nichts.

    Lukas bog um die Ecke und die Wachen drehten sich zu ihm um.
    „Wo ist dein kranker Vater, Bursche?“, fragte der eine der Römer.
    „Ähm, ja, der ist gleich da hinten, folgt mir, er ist umgefallen.“
    „ Waas? Hier drin? Er hat doch Lepra, ich will ihn nicht anfassen.“
    „Ich kann ihn selbst anfassen, doch i hr müsst mir kurz zu ihm folgen“, sagte Lukas.

    Die zwei Wachen folgten Lukas um die Ecke. Dort standen Nikolaus und Hasan, bereit auf die Wachen einzuschlagen. Doch die zwei römischen Wachen waren gut ausgebildete Soldaten und zogen ihre Waffen, bevor Hasan oder Nikolaus hätten zuschlagen können.

    „Was geht hier vor? Der hier ist doch ein Gefangener! Wolltet Ihr etwa ausbrechen? Das habt Ihr euch so gedacht, hier kommt Ihr nicht heraus.“
    „ Maximus !“, rief Nikolaus. „Du überlegst dir doch zur Zeit, ob du deine drei Töchter verkaufen sollst, weil du arm bist und dein Sold als Wache des Gefängnisses nicht ausreicht, um deine Familie zu ernähren.“
    „Beim Jupiter, woher wisst I hr …?“
    „Hier, nimm dies Gold und deine Sorgen gehören der Vergangenheit an.“

    Nikolaus zog einen Beutel mit Gold unter seinem Mantel hervor und reichte ihn der Wache mit Namen Maximus.
    „Und Ihr, Antonius, E uer Sohn versteckt sich, um nicht als Soldat eingezogen zu werden. Hier, nehmt ebenfalls Gold und Ihr könnt Euren Sohn vom römischen Statthalter freikaufen.“

    Wieder überreichte er einen Beutel mit Gold, dieses mal an die andere Wache. Nicht nur die zwei Wachen blickten Nikolaus skeptisch an. Auch Hasan und Lukas staunten, was Nikolaus da tat.

    „Woher wisst Ihr das, Christ?“, fragte Antonius.
    „Ich sah es in meine n Träumen und ich wusste, dass Ihr meine Hilfe braucht. In meinen Träumen sprach der Engel Gabriel zu mir.“

    Antonius und Maximus sahen einander an. Dann sagte Maximus:
    „Verschwindet! Wir geben E uch einen Vorsprung. Wenn die Schatten am längsten sind, folgen wir Euch. Nun geht, ehe wir es uns anders überlegen!“

    Nikolaus, Hasan und Lukas flohen aus dem Gefängnis. Eiligen Schrittes, doch so, dass sie keine unnötige Aufmerksamkeit erregten, verließen sie die Stadt.

    „Woher hattest du das Gold, Nikolaus?“, fragte Lukas. Der Weg war von Palmen umsäumt und schlängelte sich über einen Hügel der untergehenden, feuerroten Sonne entgegen.
    „Es war beinahe mein letztes Gold. Für diesen Fall habe ich es aufgehoben.“
    „Nikolaus ist ein sehr reicher Mann. Er hat von seinen Eltern ein Vermögen geerbt, Lukas“, erklärte Hasan.
    „Er hat sein gesamtes Vermögen ausgegeben, um armen Menschen zu helfen.“
    „Dort wo ich herkomme, feiert man dich, Nikolaus. Es gibt sogar einen Nikolaustag! Aber da bekommen die Kinder Geschenke, nicht die Armen.“
    „Du kommst wirklich aus einer fernen Zukunft? Wenn mein Name dort noch immer bekannt ist, so hat sich mein

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