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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Seitz
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Bemühen hier in meiner Zeit schon jetzt gelohnt. Es ist schön zu wissen, dass an solch einem Tag die Kinder beschenkt werden. Es setzt so meine Tradition fort.“
    „Aber du bist für die Armen da. Ich glaube, viele in meiner Zeit wissen das nicht. Sie halten den Nikolaus für den Weihnachtsmann.“
    Nikolaus und Hasan sahen Lukas verwundert an.
    „Ach, Euch das jetzt alles zu erklären, ist zu kompliziert, Nikolaus. Aber in meiner Zeit giltst du als jemand, der Geschenke bringt. Jedem. nicht nur den Armen. Und eigentlich bringen die Eltern ihren Kindern etwas und erzählen bloß, es sei vom Nikolaus.“
    „Das macht nichts. Auch jetzt sehe ich mich selbst als jemand, der Geschenke bringt. Die Geschenke, Lukas, mögen sich im Laufe der Zeit ändern. Doch es ist schön, wenn die Menschen sich etwas schenken, egal was es ist. Es zeigt, dass sie aneinander denken und füreinander da sind. Wenn nur einer von zehn noch dazu weiß, woher dieser Brauch wirklich stammt – aus dem Gedanken heraus, den Armen zu helfen -, dann hat es sich schon gelohnt.“
    „Und wieso warst du im Gefängnis? Ich meine, du tust anderen Gutes. Wieso wirst du dafür verhaftet, Nikolaus?“
    „Die Römer herrschen über die ganze Welt. Doch ihr großes Reich wird allmählich schwächer. Es zerfällt bereits an vielen Stellen. Die Römer glauben nicht an den einen Gott. Jesus ist vor 300 Jahren zur Welt gekommen. Und heute gibt es so viele Anhänger Jesu, dass sie für die Römer eine Gefahr darstellen.“
    „Wieso? Ihr macht doch nichts Schlimmes“, sagte Lukas.
    „Wir glauben nicht an die römischen Götter. Und die Römer brauchen Untertanen, die tun, was von ihnen verlangt wird. Da wir Christen uns weigern, ihrer Religion zu folgen und ihre Feste zu feiern, gehorchen wir ihnen nicht. Die Römer haben Angst, dass es immer mehr Christen gibt, die sich mit dem Römischen Reich nicht mehr gleichsetzen können. So kommen zu den Feinden, die Roms Grenzen von außen angreifen, Feinde hinzu, die Rom von innen angreifen. Wenn die Menschen nicht mehr gehorchen, dann bricht das ganze Geflecht der Römer zusammen. Das bedeutet das Ende Roms! Deshalb lässt der Kaiser alle Kirchen anzünden und alle Christen verhaften und töten.“
    „Und ich dachte, der dunkle Mann habe es irgendwie bewirkt, dass du morgen hingerichtet werden solltest. Doch es wa ren die Römer“, sagte Lukas.
    „Der dunkle Mann, der Teufel – der gefallene Engel des Herrn! Ich habe ihn gesehen. Tatsächlich wollte er meine Hinrichtung beschleunigen. Man hätte mich frühestens in einem Jahr dem Scharfrichter überführt. Doch der dunkle Mann, wie du ihn nennst, Lukas, er zahlte dem Statthalter Geld, damit er mein Todesurteil vorzieht. Wärst du nicht erschienen, so würde ich morgen sterben. Hasan hat nur durch dich davon erfahren.“
    „Hier wollen wir unser Nachtlager aufschlagen“, unterbrach Hasan die beiden.

    Auf dem Hügel über der Stadt Myra saßen Nikolaus, Hasan und Lukas um ein Lagerfeuer und aßen über einem heißen Stein gebackenes Fladenbrot.
    „Könnte etwas Salz vertragen “, sagte Lukas.
    „Sind alle in deiner Zeit so verwöhnt?“, fragte Nikolaus.
    „Nein. Nur ich. Aber ich ändere mich, versprochen.“ Sie lachten.
    „Weißt du was, Hasan? Zu dir würde auch der Name Knecht Ruprecht gut passen.“

    Am nächsten Morgen erwachte Lukas und sah, dass Nikolaus und Hasan das Feuer löschten und ihre Sachen zusammenpackten. Hier auf dem Hügel blickten sie auf die türkische Stadt Myra herab.

    „Wir müssen weiter. Nikolaus muss seine Gemeinde vor dem Tod retten. Die Römer sind in diesen Tagen sehr grausam.“
    „Das kann nicht mehr lange andauern, bis sie wieder vernünftig werden. Diese Zeit müssen wir überstehen. Das Christentum ist nicht mehr aufzuhalten. 300 Jahre nach der Geburt des Sohnes Gottes kann man unsere Religion nicht mehr zurück drängen. Wir sind zu viele, die den christlichen Glauben haben.“

    Lukas nahm seine Schneekugel hervor. Sie schimmerte leicht. Er wusste, sie würde ihn in den nächsten Minuten von hier fort bringen.

    „Lukas, mutiger kleiner Junge. Du hast dein Leben riskiert, um mich zu retten. Doch dein Auftrag ist noch größer.“
    „Ich weiß, ich soll Weihnachten retten.“
    „So nennt man einmal das Fest zur Geburt Jesu? Das hast du schon gerettet. Nun geht deine Reise dem Ende zu. Gabriel erschien mir wieder letzte Nacht.“
    „Gabriel? Wie geht es ihm?“
    „Weißt du Lukas, es gibt nur sehr wenige

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