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Lukas und die gestohlene Weihnacht

Lukas und die gestohlene Weihnacht

Titel: Lukas und die gestohlene Weihnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Seitz
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dort vorn heißt Balthasar. Und der alte Greis auf dem Esel, das ist Melchior. Wir sind Wissenschaftler.“

    Als Lukas nach einiger Zeit etwas zu Kräften gekommen war, ließ ihn Ca spar bei sich auf dem Kamel mitreiten. Gemächlichen Schrittes setzte die kleine Karawane ihre Reise auf der Straße durch die Wüste fort.
    „Was erforscht ihr denn?“, fragte Lukas. Es ging ihm wieder besser.
    „Die Sterne am Himmel.“
    Lukas hatte die drei Namen der Männer schon einmal gehört. Die heiligen drei Könige! So nannte man sie in seiner Zeit in den Geschichten. Aber natürlich! Es handelte sich nicht um die Krippe aus Prag! Jetzt war er auf dem Weg zur letzten Station seiner Zeitreise, auf dem Weg zu Jesus! Zum Stall in Bethlehem!
    „Und was genau habt ihr in Bethlehem vor?“, fragte Lukas. Er wollte sicher gehen, dass sie die richtigen Drei waren.
    „Folge uns und ich will dir unsere Geschichte erzählen.“
    Lukas entschloss sich, seine Reise mit ihnen fortzuführen. Am Abend errichteten sie zwei Zelte. Die Kamele und der Esel wurden an einer Palme festgebunden, damit sie nicht davon liefen in der Nacht. Melchior, Balthasar und Caspar saßen mit Lukas um ein Lagerfeuer und Caspar begann, ihm von ihrer Reise zu berichten.

    „Wir kommen aus einem Land jenseits des Euphrat. Seit vielen Jahren betrachten wir jede Nacht den Himmel und erforschen den Stand der Sterne. Sie sind ständigem Wandel unterworfen und erzählen uns viel über unser Leben hier auf Erden und geben uns Orientierung. Vor geraumer Zeit erstrahlte ein neuer Stern, so hell wie keiner je zuvor! Da kam zur gleichen Zeit ein Engel herab und sprach zu uns.“
    „Hieß der Engel Gabriel?“, fragte Lukas.
    „Ja. Ich sehe, du kennst ihn, Lukas. Er sprach, der Messias ist geboren, der Sohn Gottes. Er soll uns erlösen von unseren Ängsten und Hoffnung schenken. Und Gabriel sprach, wir sollen uns beeilen, der Stern zeige uns den Weg zum neu geborenen Kind. Da ließen wir alles stehen und liegen, packten nur die Zelte ein und nahmen die Kamele und den Esel mit und zogen los, um vor dem Sohn Gottes niederzuknien und ihm Geschenke zu bringen und sein Erscheinen bei uns Menschen zu begrüßen.“
    „Wieso wollt I hr denn unbedingt dorthin und ihm huldigen?“, fragte Lukas.
    „Lukas, wenn man Gott erkennt, dann muss man ihm huldigen – und außerdem wollten wir unbedingt dabei sein. Wir erkannten in jener Nacht, dass etwas Großartiges passiert ist. Da konnten wir nicht ruhig sitzen bleiben. Wir glauben daran, dass der Sohn Gottes auf Erden geboren ist. Darum reisen wir so schnell es nur geht dorthin. Unterwegs kamen wir nach Jerusalem. Herodes, der König, hörte davon, wohin wir wollten und wieso wir dorthin reisten. Da sagte er, wir sollen das Kind Gottes suchen und wenn wir es gefunden haben, da sollen wir zu ihm zurück kehren und ihm berichten, wo genau es wäre. Doch wir trauen ihm nicht, deshalb werden wir ihm nichts verraten!“
    „Ich komme mit E uch. Ich glaube, es könnte wichtig sein.“
    „Ja, ich weiß. Gabriel sagte, wir würden auf dem Weg auf einen Jungen treffen. Er würde sich uns anschließen. Du bist der Junge, Lukas. Da bin ich mir jetzt sicher. Sieh, am Himmel ist der Stern.“

    Lukas hob seinen Kopf und blickte in den nächtlichen Himmel. So viele Sterne hatte er noch nie gesehen. Und ein Stern war heller als alle anderen. Lukas wusste, dass dies der Stern sein musste, dem die Wissenschaftler, die in Lukas‘ Zeit die Heiligen Drei Könige genannt werden würden, folgten. In seiner Zeit würde man ihn Weihnachtsstern nennen. Und er erinnerte sich an seinen Geschichtslehrer, der der Klasse einmal erzählt hatte, dass die Geschichte von den Heiligen Drei Königen, wie die drei Weisen aus dem Morgenland später genannt werden würden und ihrer Reise dem Stern hinterher, falsch sei, weil es dafür keine Beweise gab. Moderne Sternforscher hätten sich oft mit dem Phänomen des Weihnachtssterns befasst und heraus gefunden, dass es damals keine besondere Sternenstellung gegeben haben konnte, die auf einen besonders hellen Stern hinweisen würde. Vermutlich hätte man diese Geschichte also nur erfunden, um der Geburt von Jesus mehr Bedeutung zu verleihen. Jetzt saß Lukas hier. Die drei Weisen aus dem Morgenland waren mit ihm auf dem Weg zum Jesuskind. Der Weihnachtsstern stand hell am Firmament. Und Lukas wusste, mehr Beweise als dabei zu sein und es mit eigenen Augen zu sehen, brauchte es nicht. Und er dachte an die gläubigen

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