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Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Luke Skywalker und die Schatten von Mindor

Titel: Luke Skywalker und die Schatten von Mindor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Stover
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dorthin drehen wie einen Stein, den er noch nicht kannte.
    Er hatte Gewicht, dieser Gedanke, und Struktur: Wie ein Brocken aus vulkanischem Basalt mit einem Kern aus Uran, war er unvernünftig dicht, und seine Oberfläche war gekerbt, als wäre sie einmal weich und klebrig gewesen und jemand hätte ihn über ein Feld mit feinem Kies gerollt. Als er zuließ, dass die Macht seine Wahrnehmung mehr und mehr konzentrierte und auf Einzelheiten lenkte, verstand er, dass jeder dieser Kiesel eine Person war, menschlich oder beinahe menschlich, jede Einzelne von ihnen, gebunden in eine Aggregatmatrix aus gefrorenem Stein.
    Als die Macht ihn tiefer brachte, verstand er. dass dieser Stein, den er hielt, auch ihn hielt. Noch während er seine Hand drehte, umgab und umschloss der Stein ihn ebenfalls. Er selbst war ein Gefängnis für all diese Kiesel-Leben, und diese gefangenen Leben hielten wiederum ihn gefangen.
    Er selbst war der Stein, entdeckte er. Die Matrix aus gefrorenem Stein hatte ihn gefangen und er sie, und keiner konnte loslassen. Sie waren durch die Struktur des Universums selbst aneinander gebunden.
    Gefroren von der Dunkelheit.
    Und da war noch etwas Seltsames: Seit wann stellte er sich die Struktur des Universums als dunkel vor? Selbst wenn eine Spur von Wahrheit in dieser trostlosen Wahrnehmung lag, seit wann war er die Art von Mann, die sich einfach unterwarf? Wenn das Dunkle ihn in ewige Leere ziehen wollte, würde es um jeden Millimeter gegen ihn kämpfen müssen.
    Er sah sich nach einem Weg nach draußen um. Und das war dank des seltsamen Paradoxons in seiner Machtwahrnehmung auch ein Weg nach innen.
    Der vorgestellte Gedanken-Stein in seiner imaginären Hand war eine Metapher, begriff er - ebenso wie der gefrorene Stein, zu dem er geworden war -, aber auf einer Ebene auch wirklich, die tiefer lag, als Augen ohne Fantasie jemals sehen konnten. Er war der Stein - und daher versuchte er nicht, die Leben zu berühren, die von den Kieseln dargestellt wurden. Er berührte sie ja bereits.
    Er musste nur aufpassen.
    Aber jeder Lebens-Kiesel, auf den er sich konzentrierte, gab ihm nicht eine einzige Spur von Licht zurück. Keine Wahrnehmung von dem Menschen, für den er stand, nur eine eigenschaftslose nichtreflektive Oberfläche wie ein glattes, rund geschliffenes Stück von pulverisiertem Graphit. Die Kiesel, die er berührte, gaben keine Hoffnung zurück, kein Ziel, keinen Traum von Flucht, bestenfalls zogen sie all das aus seinem gefrorenen Herzen, schluckten es und verfütterten es an das Dunkel.
    Lind das Dunkel gab kein Anzeichen von sich, dass es je existiert hätte.
    Mies, was er von den Kieseln erhielt, war das sanfte, wortlose Drängen, zu schlafen. Widerstand ist zwecklos. Das Dunkle verschlingt am Ende alles. All seine Hoffnungen, alles, was er fürchtete, jeden heroischen Traum und jede tragische heroische Wirklichkeit. Jeden, der jemals von ihm gehört hatte. Alles würde weg sein, und es blieb nicht mal ein Echo zurück, um einen ahnen zu lassen, dass es je existiert hatte. Die einzige Antwort war Schlaf. Ewiger Schlaf. Schlaf.
    Niemals, dachte Luke.
    Er hatte die Intuition, dass er selbst halb Erinnerung, halb Erratenes war und vielleicht insgesamt eine Andeutung der Macht, denn als er diesen imaginären Stein in seiner imaginären Hand noch einmal drehte, hatte einer dieser vorgestellten Kieselsteine aus pulverisiertem Graphit einen Riss, weil er nicht imaginär war.
    Und durch diesen Riss, so unvorstellbar klein, dass Luke ihn mit dem modernsten Instrument nicht hätte erkennen können, wäre er nicht imaginär gewesen, fiel der schwächste vorstellbare Schimmer.
    Von Licht.
    Mit der Macht, die ihn lenkte, zwang er seine Wahrnehmung in eine ebenfalls nanometrische Faser. Und durch diesen winzigen Riss aus Licht in dem imaginären Stein fand Luke das Universum.
    Er zwang sein ganzes Selbst mit aller Kraft und jedem Fitzelchen geistiger Disziplin, die Ben und Meister Yoda ihn gelehrt hatten, sodass er genug von sich an dieser Faser aus Licht entlangzwingen konnte, um wieder sehen zu können -trüb und aus der Ferne, durch bizarr verzerrende Wolken -, und er sah Ärmel.
    Weite Ärmel, zusammengeführt, als verhüllten sie gefaltete Hände. End unter ihnen einen Boden aus glattem Stein, beleuchtet von kalten, flackernden Blautönen, wie das Licht, das von dem Schirm eines Holospielers geworfen wurde. Er versuchte, den Kopf zu heben, sich umzusehen, aber der Blickwinkel änderte sich nicht, und er

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