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Lukes Verwandlung (German Edition)

Lukes Verwandlung (German Edition)

Titel: Lukes Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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sich Benson sicher, dass so eine Bemerkung eine junge Mutter freundlich stimmen würde. „Darf ich fragen, wie es denn heißt?“
    „Der Kleine heißt Johnny, und er ist sehr brav“, beeilte sich Melissa zu versichern. Schließlich konnte kaum ein Mann etwas mit so einem kleinen Würmchen anfangen, vor allem dann nicht, wenn es weinte oder schrie. Da wollte sie diese Befürchtung gleich einmal aus dem Weg räumen. Und zum Glück spielte Johnny auch mit und blieb ruhig.
    Eine nervöse Pause entstand, da Benson nicht recht weiter wusste und auch die junge Frau schwieg.
    „Es tut mir leid“, begann der Cowboy und zerstörte die peinliche Stille mit Worten, die Melissas Hoffnungen schwinden ließen. „Ich habe mir nicht vorgestellt…“
    Melissa verstand auch ohne einen ganzen Satz, was man ihr mitteilen wollte. Niemand wollte mit einer Frau auch gleich ein fremdes Kind an sich binden. Sie hatte fast schon mit so einer Reaktion gerechnet, und senkte beschämt den Kopf. Sie musste den Rest des Satzes nicht hören, der sie ausschloss. Und sie musste nicht sehen, wie sich die Cowboystiefel vor ihr umdrehten, um sich zu entfernen.
    Allerdings blieben die Stiefel mit ihrem Besitzer genau da stehen, wo sie gerade standen, und die weitere Erklärung fiel auch anders aus als erwartet.
    „Tut mir leid, Miss“, setzte Benson in dem Versuch an, dieses Mal die Sache auf den Punkt zu bringen. „Ich weiß, es ist für Sie eine Zumutung, aber ich führe nur einem Auftrag aus. Mein Boss möchte, dass ich ihm eine Braut aus der Stadt mitbringe. Und wenn ich mein Glück nicht wenigstens versuche, wird er mir das sehr übel nehmen.“ Eine Untertreibung, die er nur so günstig ausdrückte, um seine Chancen nicht ganz zu verspielen.
    „Sicher will niemand auf das Angebot eines Unbekannten eingehen“, versuchte er weiter sich der Sache anzunähern. Jedoch mit mäßigem Erfolg. Seine Worte kamen ganz anders an, als sie gedacht waren.
    Die Erklärung hätte normalerweise keinen Sinn ergeben, trotzdem wusste Melissa, was man ihr damit sagen wollte. Dem Cowboy war es offensichtlich peinlich, ihr eine Abfuhr zu erteilen und darum suchte er nach einem Weg, ihr das in den Mund zu legen, was er gerne hören wollte. Aber Melissa sah nicht ein, warum sie die Verantwortung dafür übernehmen sollte, wenn sich ein Mann gegen sie entschied. Der Kerl sollte aufhören nach Ausreden zu suchen, und klar sagen, dass sie nicht in Frage kam. Sich hinter einem erfundenen Arbeitgeber zu verstecken war einfach zu billig. Sie würde den Cowboy dazu zwingen, Farbe zu bekennen.
    „Wenn Sie im Auftrag Ihres Bosses hier sind, sollten Sie mir vielleicht etwas über ihn erzählen. Dann kann ich entscheiden, ob er als Bewerber annehmbar ist.“
    Daran sollte der Kerl jetzt ein paar Takte knabbern! Wenn er nicht den Mut hatte eine klare Absage zu formulieren, sollte er sich ruhig in seine Märchen verstricken. Dabei hätte er nur zu sagen brachen, dass sie ihm zu jung wäre, was jeder Mensch verstanden hätte. Aber jemanden als Alibi zu erfinden, zeugte nicht von einem aufrichtigen Charakter.
    „Mein Boss ist Rancher, Miss. Die Farm liegt eine gute Stunde von der nächst größeren Siedlung, Little Creek, entfernt. Die Cowboys sind vielleicht ein wenig rau, aber anständige Kerle. Und sie würden es nie wagen, die Frau des Bosses ungebührlich zu behandeln.“
    Das klang bisher noch alles sehr allgemein. Weshalb Melissa auch nicht wirklich von dem Wahrheitsgehalt überzeugt war.
    „Und wie heißt diese Ranch und der Boss, für den Sie eine Braut besorgen sollen? Oder vielleicht sollte ich erst einmal fragen wie Sie heißen.“
    Benson hatte das Gefühl, irgendwo auf seinem Weg zu diesem Auftrag falsch abgebogen zu sein. Er hätte wissen sollen, dass man kein Heiratsangebot unterbreitete, ohne sich vorher vorzustellen. Aber es war auch zu verrückt, einen Angestellten zu schicken, der eine Braut auswählen sollte. Was hatte sich sein Boss nur dabei gedacht?
    „Benson, Miss. Ich heiße Benson, und bin Vorarbeiter auf der L-Ranch von Luke Donavan. Er sucht eine Braut, oder um es anders auszudrücken, er hat mich geschickt, damit ich das für ihn erledige.“
    Der Cowboy war erleichtert, dass er diese Eckdaten nun doch noch gut an die Frau gebracht hatte. Auch wenn ihm der leise Verdacht kam, dass sich niemand gerne als Mitbringsel fühlen wollte. Und sein ganzes Auftreten bisher sprach auch nicht dafür, dass sein Boss eine gute Partie abgeben würde. Nicht

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