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Lukes Verwandlung (German Edition)

Lukes Verwandlung (German Edition)

Titel: Lukes Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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wenn er so eine Aufgabe jemandem überließ, der sich wie ein kompletter Idiot aufführte.
    Die Entgegnung der jungen Frau fiel sicher nur aus diesem Grund eher skeptisch aus. „Eine Braut mit Kind?“
    Die Frage war berechtigt, aber nicht einfach zu beantworten. Da der Boss keine konkreten Anweisungen gegeben hatte, gab es keinen Punkt, mit dem Benson eine Kandidatin hätte ausschließen können.
    „Er hat nicht das Gegenteil verlangt, sonst hätte er die Wahl eingeschränkt.“
    Melissa wiegte das Baby sanft in ihren Armen und ließ sich diese Worte durch den Kopf gehen.
    „Hat Mr. Donavan denn irgendein Kriterium angegeben, an dem Sie sich orientieren können, Mr. Benson?“
    „Nur Benson, Miss“, korrigierte der Cowboy bevor er auf diese Frage eine Antwort gab. „Ich denke, der Boss hat seinen Wunsche mit der Bezeichnung eine Braut , als erfüllt angesehen. Mr. Donavan gibt seine Befehle gerne kurz und unmissverständlich. Und er vertraut darauf, dass seine Leute wissen, wie diese Anweisungen nach seinen Vorstellungen umgesetzt werden müssen.“
    Melissa nickte. „Und ein Kind ändert nichts an dem Status einer Braut, habe ich recht?“
    „Eine Braut ist eine Braut, Miss. Und da Sie zu dem Zweck hierhergekommen sind, durch diese Veranstaltung einen Mann zu finden, steht Ihr Status als Braut fest. Für mich erfüllt sich damit die Aufgabe, die mir mein Boss gestellt hat, da er eine Braut sucht. “
    Benson wusste nicht, ob es von schlechten Manieren zeugte, so nüchtern über diese Veranstaltung und ihre Teilnehmerinnen zu sprechen, aber er wollte keine Unklarheiten aufkommen lassen, was die Motive der jeweiligen Partei betraf.
    Melissa wollte der Sache noch nicht so ganz trauen. Auch wenn sie sich für das Baby und sich selbst ein Heim wünschte, war sie doch durch die vorherigen Zurückweisungen vorsichtig geworden. Darum fragte sie lieber noch einmal genau nach.
    „Wenn Sie wirklich für Ihren Boss hier tätig werden wollen, dann sind Sie doch sicher auch bereit, Ihre Absichten bei den Organisatoren dieser Veranstaltung darzulegen? Ich weiß, dass mich viele der heute anwesenden Männer für ein lockeres Frauenzimmer halten, weil ich ein Baby habe“, sprach Melissa eine Tatsache an, die Benson eine ehrliche Reaktion entlocken sollte, damit Melissa die Aufrichtigkeit dieses Angebotes einschätzen konnte.
    „Miss“, reagierte Benson auf diese Worte sehr ruhig und einfühlsam. „Jeder Mann, der hierfür zugelassen wurde, musste zuvor beim Pastor seine ehrlichen Absichten erklären. Und er wurde auf Herz und Nieren geprüft, ob er eine Frau ernähren kann und sie anständig behandeln wird.“
    Das war Melissa so noch gar nicht bewusst gewesen und sie fragte sich, warum sie bei dieser Veranstaltung überhaupt dabei war, wenn die Männer schon einer solchen Auflage unterworfen waren.
    „Mein Boss ist in der Gegend bekannt“, fuhr Benson schon fort, bevor sich die junge Frau weiter damit befassen konnte, warum man sie nicht weggeschickt hatte. „Dem Pastor liegt ein Schreiben vor, in dem er sich dafür verbürgt, eine Hochzeit einzugehen. Und“, die nächsten Worte wählte er mit Bedacht, „ein lockeres Frauenzimmer hätte niemals zugegeben, dass sie nie verheiratet war. Sie, Miss, versuchen nicht, diese Tatsache zu verschleiern. Und mein Boss schätzt Ehrlichkeit mehr, als die Meinung anderer.“
    Melissa lächelte müde. Ehrlichkeit war ein ziemlich teuer erkauftes Gut. Und sie versuchte so ehrlich zu bleiben, wie es ihr möglich war, auch wenn sie nicht alles in ihrem Leben preisgeben würde. Etwas nicht zu sagen war noch keine Lüge, oder hatte zwingend etwas mit Unehrlichkeit zu tun. Es gehörte einfach zu den Dingen, die ihr halfen zu überleben. Darum war es besser, sich nicht zu sehr damit zu befassen, was ein anderer für unehrlich halten könnte. Man hatte ihr ein Angebot gemacht, und Melissa würde dieses Angebot für sich und den kleinen Johnny annehmen. Das Baby brauchte ein Zuhause, und sie auch.
    „Wenn ich mit Ihnen gehe, Mr. Benson, möchte ich nur noch eines geklärt wissen.“ Melissa sah den Vorarbeiter ihres vielleicht zukünftigen Gatten ernst in die Augen. „Sie müssen versprechen, dass Sie mich persönlich zu einer anderen dieser Veranstaltungen bringen, sollte Ihr Boss mit Ihrer Wahl nicht einverstanden sein.“
    „Miss, wenn Mr. Donavan seine Meinung ändert, und dass wird mit Sicherheit nicht geschehen, dann werde ich Ihnen höchstpersönlich den geeignetsten Ehemann

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