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Lukes Verwandlung (German Edition)

Lukes Verwandlung (German Edition)

Titel: Lukes Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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beruhten.
    „Der Boss ist ein sehr zielstrebiger Mann. Was er anpackt, das gelingt ihm auch. Er arbeitet genauso hart wie seine Leute und verlangt nicht mehr als das, was er auch selbst bereit ist zu tun. Manche würden ihn vielleicht als unerbittlich bezeichnen, wenn er ein Ziel verfolgt. Aber das dürfen Sie nicht negativ verstehen, Miss. Er steht nur zu dem, was er für richtig hält und kämpft für das, was ihm gehört. Was er sich in den letzten zehn Jahren aufgebaut hat, hätte er ohne seinen eisernen Willen nie geschafft.“
    Benson hoffte, er hatte die Tatsachen so erzählt, dass sie kein schlechtes Bild von seinem Boss zeichneten. Und er wollte Miss Gray auch nicht in irgendeiner Weise beeinflussen. Schließlich sollte sich die Braut des Bosses eine eigene Meinung bilden können, wenn sie ihren zukünftigen Ehemann kennenlernte.
    Bensons Beschreibung sagte vor allem etwas darüber aus, wie der Mann sich als Rancher und Arbeitgeber verhielt. Aber es verriet Melissa noch nichts darüber, wie er als Mann war. Er könnte hässlich sein, steinalt oder, was noch schlimmer war, ein Mann, der auf Frauen herabsah. Ein Gedanke, dem Melissa schon ein wenig früher auf den Grund hätte gehen sollen. Diese letzte Überlegung setzte sich bei Melissas fest, da sie es für nicht besonders respektvoll gegenüber einer Frau hielt, sie sich wie einen Sack Getreide mitbringen zu lassen.
    Doch wie stelle man eine Frage, die darauf eine Antwort gab, ohne seine Bedenken offen auszusprechen? Vielleicht durch die Hintertüre?
    „Warum hat Mr. Donavan sich nicht schon längst selbst eine Braut ausgesucht?“ Das war nicht wirklich die Hintertüre, das war schon fast zu dreist direkt.
    Doch Benson lachte nur. Nicht allzu laut, um das Baby nicht zu wecken, aber durchaus amüsiert.
    „Ich denke, dazu ist er erst gar nicht gekommen. Je besser die Ranch lief, umso deutlicher wurden die Angebote der örtlichen Ladys, oder die Hinweise der hoffnungsvollen Mütter. Der Boss hätte sich in den letzten Jahren jede ledige Frau in Little Creek und darüber hinaus aussuchen können. Aber an so deutlichen Angeboten ist er nicht interessiert.“
    Was sagte das über den Mann aus, dem Melissa ihre Zusage gegeben hatte, ohne ihn überhaupt einmal gesehen zu haben?
    „Die Ladys wollten ihn wegen seiner gutgehenden Ranch heiraten?“, fühlte sich die junge Frau bei diesem Gedanken gar nicht mehr wohl. Wenn der Mann wohlhabend war, würde er keinen zweiten Blick auf ein Mädchen mit Kind werfen. Ihre Suche nach einem Heim für den kleinen Johnny war hier ganz sicher nicht zu Ende.
    „Ist wohl so“, bestätigte Benson, und das war für Melissa keine ermunternde Vorstellung.
    Benson schmunzelte bei dem, was ihm in diesem Zusammenhang wieder einfiel. „Ich glaube, wenn der Boss auf eines dieser unausgesprochenen Angebote eingegangen wäre, dann hätte die betreffende Dame der Schlag getroffen. Schließlich wollen sie nur sein Geld heiraten, nicht ihn.“
    Kein vielversprechendes Bild, das Benson da unbewusst von seinem Boss zeichnete. Was stimmte nicht mit dem Mann, wenn nur sein Reichtum für ihn sprach?
    „Was mögen die Frauen denn nicht an Mr. Donavan?“, machte sich Melissa auf ein paar schaurige Details seiner Erscheinung gefasst.
    „Dass er sich nicht einwickeln lässt!“
    Das sagte Melissa nun gar nichts, was sie in irgendeiner Weise weitergebracht hätte. Ihr Bräutigam war also ein zielstrebiger erfolgreicher Mann, der sich nicht hinters Licht führen ließ. Was immer noch nichts über sein Alter oder sein Aussehen sagte. Und vor allem nichts darüber, wie er sich Johnny gegenüber verhalten würde. Wenn er den Kleinen nicht akzeptieren konnte, war das nicht der Ort, an dem sie sein sollte.
    Vielleicht musste sie einfach mehr über den Mann in Erfahrung bringen, was ihr half, ihn einzuschätzen, bevor sie auf ihn traf.
    „Verbringt Mr. Donavan seine Abende oft außer Haus, in einem Salon vielleicht, und wird dabei in Prügeleien verwickelt?“
    Eine ziemlich unverschämte Frage, dass wusste Melissa, aber einen Raufbold und Säufer war nicht zu trauen. Vor allem nicht, wenn man für ein kleines Kind verantwortlich war. Johnny in die Nähe eines brutalen Schlägers zu bringen kam definitiv nicht in Frage.
    „Jeder Mann macht mal einen drauf“, entschuldigte sich Benson, ohne dabei jedoch sehr geknickt auszusehen. „Und wer einen Salon betritt muss damit rechnen, möglicherweise in einen Streit verwickelt zu werden, Miss. Aber der

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