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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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vorgeführt, du hast ein echtes Wunder vollbracht. Nur die
größten Zauberer …« Sauerampfer runzelte die Stirn und
ließ seiner zänkischen Ader freien Lauf: »… oder nur die
gutgläubigsten und naivsten schaffen das.«
»Ich kann die Welt ändern …«, flüsterte Trix. »Wenn
das nichts ist! Und dass Gris sich mit den Vitamanten
eingelassen hat, geht das auch auf mich zurück?«
»Nein. Ich habe die Berichte der Geheimkanzlei über
dein Gespräch mit dem König genau studiert. Das hat
Gris schon vorher zugegeben.«
»Kann ich dann auch den Krieg gegen die Vitamanten
ungeschehen machen? Oder den Verrat von Gris?«, fragte
Trix aufgeregt.
»Hörst du mir eigentlich nie zu, Schüler?« Sauerampfer war so in Fahrt, dass er Trix sogar wieder Schüler
nannte. »Wenn du weißt, dass etwas passiert ist, änderst
du nichts mehr daran! Denn du würdest nie glauben, dass
es nicht passiert ist! Nur wenn eine Situation noch offen
ist, ist ein Wunder möglich. Stell dir vor, ich nehme diesen
Kasten und stecke da … na, sagen wir mal, eine Katze
dazu. Und dann stelle ich ein Fläschchen mit Gift hinein.
Das Fläschchen kann zerbrechen, die Katze kann sterben.
Aber das Fläschchen kann auch ganz bleiben, die Katze
kann überleben. Also antworte: Lebt die Katze oder ist
sie tot?«
»Ohne nachzusehen? Oder zu hören, ob sie miaut?«
»Genau! Es ist ein Gedankenexperiment! Stell dir vor,
der Kasten ist verschlossen, der Katze der Mund verbunden … Also, lebt sie oder nicht?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Trix. »Vielleicht lebt sie,
vielleicht ist sie tot.«
»Völlig richtig. Das ist eine Katze, bei der offen ist, ob
sie lebt oder tot ist. Nur in solchen Situationen ist Magie
imstande, ein echtes Wunder zu vollbringen, sofern der
Zauberer unbedingt an dieses Wunder glaubt.«
»Das heißt, ich könnte in diesen Situationen …« Trix
schwindelte angesichts der Möglichkeiten, die sich ihm
hier auftaten. »Wenn mir zum Beispiel eine Frau erzählt,
dass ihr Kind sich im Wald verlaufen hat. Dann kann ich
ihr sagen, es ist gesund und munter und gerade auf dem
Weg nach Hause!«
»Nein, Trix.« Sauerampfer seufzte. »Solche Dinge gelingen einem Zauberer nur einmal im Leben. Wenn du gewusst hättest, dass es möglich ist, hätte es vermutlich nicht
geklappt. Denn dafür ist eine bestimmte Einfalt nötig.«
»Es ist doch wirklich zu schade, dass ich nicht den geringsten Schimmer von Magie habe«, jammerte Trix.
Sauerampfer schnaubte und sah ihn fragend an.
»Ich kann keine Teleportation«, sagte Trix.
»Da brauchst du dir nur genau vorzustellen, woraus
Materie besteht und wie sich die sehr kleinen Teilchen
bewegen«, erwiderte Sauerampfer amüsiert.
»Ich kann nicht heilen …«
»Dafür musst du etwas von Anatomie verstehen.«
Damit galt es für Trix, sich den Kopf zu zerbrechen,
was er noch nicht konnte, denn er musste – musste es
unbedingt! – noch einen dritten Grund zur Klage finden!
»Und ich habe nicht die geringste Ahnung von Zauberwesen! Selbst meine Fee gehorcht mir nicht …«
»Das Verhalten magischer Wesen ist sehr schwer zu
verstehen«, brummte Sauerampfer. »Hör auf mit dem
Schauspiel! Ein Schüler hat einfach nicht besser zu sein
als sein Lehrer!«
»Aber ich bin doch nicht besser! Das war Zufall!«
»Abgesehen davon bist du noch Erbe des Herzogthrons!«
»Und vielleicht auch noch …« Trix wurde rot und unterbrach sich. »Papa wird schon ohne mich zurechtkommen!«
»Deine Eltern werden sich Sorgen machen und dich
vermissen!«
»Ich schreibe ihnen einen Brief. Und vermissen werden sie mich bestimmt nicht, Papa hat immer zu tun und
Mama hat jetzt Hallenberry. Er ist klein, sie wird an ihm
mehr Freude haben als an mir …«
»Hm. Das Magierkapitel gibt heute Abend einen feierlichen Empfang. Da sollte ein großer Zauberer nicht ohne
Schüler erscheinen … Also muss ich dir bis dahin noch
die Teleportation beibringen … Falls dein dummer Kopf
imstande ist, das zu lernen …« Sauerampfer sah auf die
Uhr, die in der Ecke seines Studierzimmers stand. Der
eine Zeiger (es war eine alte Uhr, um solche Nebensächlichkeiten wie Minuten scherte sie sich nicht) rückte auf
die Zwei zu. »Zeit hätten wir ja noch«, räumte er ein.
»Ich nehme sogar an, du schaffst es noch, vorher die Küche zu putzen. Und mach mir einen Kaffee. Und dazu ein
paar belegte Brote, eins mit Schinken und eins mit Ei.
Falls wir keinen Schinken mehr haben, dann mit Käse.«
»Wird erledigt, Lehrer!«, erwiderte

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