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Lukianenko Sergej

Lukianenko Sergej

Titel: Lukianenko Sergej Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trix Solier 3445BAB7
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gesamte Adel auf seine Schlösser
ein.«
Trix nickte dankbar. Ihm schoss der Gedanke durch
den Kopf, dass Marcel der Lustige auch gut und gern
Marcel der Effiziente genannt werden könnte, denn er
bewies ein erstaunliches Geschick dabei, Menschen auszuzeichnen, ohne dass es ihn auch nur einen Kupferling
kostete.
»Und drittens?«
»Das ist alles«, sagte Trix. »Ein Drittes gibt es nicht.«
»Kommt gar nicht infrage!«, polterte der König. »Es
gibt immer drei Bitten. Das ist Tradition. Drei Prüfungen,
drei Aufgaben, drei Bitten. Also los!«
Trix dachte nach. »Der Sohn Eures kürzlich verstorbenen Ritters, der junge Kodar Aradan, träumt davon,
Eurer Majestät zu dienen …«
»Oh, hat Unser langlebiger Untertan am Ende also
doch noch diese Welt verlassen?«, rief der König. »Ich
habe schon daran gedacht, ein paar Alchimisten und Heiler zu ihm zu schicken, damit sie die wunderwirkenden
Eigenschaften der Gegend dort studieren. Da gibt es doch
bestimmt Heilquellen oder Kräuter, die das Leben verlängern … Gut. Wenn der junge Mann dienen will, soll
er dienen.«
»Das war’s, Eure Majestät«, sagte Trix erleichtert.
»Willst du denn gar nichts für dich?«, fragte der König.
»Vielleicht einen Platz in der Akademie für Zauberei?«
»Bei Herrn Sauerampfer bin ich besser aufgehoben«,
sagte Trix verlegen.
Da erhob sich Radion Sauerampfer und sah den König
an. »Sire!«
»Sprich!«, forderte der König ihn auf.
»Trix Solier muss nicht länger ausgebildet werden«,
sagte Sauerampfer. »Hiermit erkläre ich offiziell, dass
dieser Jüngling die letzte Prüfung bestanden hat und vom
Initiaticus zum Zauberer aufgerückt ist.«
»Und worin hat diese Prüfung bestanden?«, erkundigte
sich der König.
»Wenn ein Mensch eine Veranlagung und ein Interesse
für die Magie zeigt, wird er Fanaticus«, holte Sauerampfer aus. »Wenn er einen Zauber zur Lösung einer Aufgabe
einsetzen kann, steigt er in den Rang des Soufflöticus
auf. Wenn er versteht, dass er zuweilen auf Magie verzichten und eine Aufgabe mit dem Verstand lösen muss,
wird er Initiaticus. Der letzte Schritt, mit dem ein Schüler
zum Zauberer wird, ist die schwierigste. Dafür muss der
Schüler …«
»Ich weiß!«, rief der König. »Er muss seinen Lehrer
übertreffen! Er muss ihn in einem Duell besiegen oder,
wie in deinem Fall, vor einem Unglück bewahren!«
Sauerampfer runzelte die Stirn. »Das wäre eine sehr
schöne Variante, Sire«, sagte er. »Nur dass dann kein
Zauberer einen Schüler nehmen würde. Wer wollte denn
schon von seinem Schüler getötet oder überflügelt werden? Nein, Sire. Der Initiaticus wird zum Zauberer, wenn
er ein kompliziertes Problem löst, indem er gleichzeitig
Magie und seinen Kopf gebraucht. Indem er beide Kräfte
gemeinsam, gleichberechtigt und gleichgewichtig zur
Anwendung bringt. Ich glaube, dass Trix diese Aufgabe
hervorragend bewältigt hat.«
»Das ist zu einfach«, murrte der König. »Aber das
müsst ihr Zauberer ja selbst wissen. Siehst du, Trix, nun
kommst du doch noch zu deiner Auszeichnung!«
Mit diesen Worten zog sich der König mit einiger Anstrengung einen Ring vom Finger und hielt ihn Trix hin.
»Ist das ein Zauberring?«, fragte Trix.
»Nein, natürlich nicht. Aber in ihm ist ein solider und
lupenreiner Smaragd von exzellentem Schliff verarbeitet.
Er ist ein paar Hundert Goldstücke wert.«
»Dann werde ich ihn nicht am Finger tragen, sondern
an einer Kette um den Hals«, entschied Trix, der den für
ihn viel zu großen Ring in den Fingern hin und her drehte.
»Wenn du älter bist, wirst du verstehen, dass zweihundert Goldtaler manchmal mehr wert sind als ein Zauberring«, sagte der König.
»Ja, Sire«, erwiderte Trix.
Nun sah der König alle Gäste mit zufriedener Miene
an. »Wie ich solche Momente liebe!«, sagte er. »Der Böse
ist bestraft, der Gute hat gesiegt. Der gute und weise
König hat seine treuen Diener ausgezeichnet und die
Schurken eingekerkert! Was meinst du, Trix, sollten sie
vielleicht versuchen, klammheimlich aus dem Verlies zu
fliehen – und dann ein paar Pfeile in den Rücken bekommen? Das wäre doch nur gerecht, oder?«
Trix blickte dem König fest in die Augen. Er erinnerte
sich, wie Sid Kang ihn aus dem Palast herausgeführt hatte
und er selbst Angst gehabt hatte, von einem heimtückischen Pfeil aus dem Dunkel getroffen zu werden. »Nein,
Eure Majestät. Genauer gesagt ja, Eure Majestät. Es wäre
gerecht, aber es wäre nicht gut. Und in der Welt gibt

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