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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 02 - Ein plötzlicher Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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anrufen, wenn Peter Berg zu sprechen sei. Sie wollte auf keinen Fall mit jemand anderem sprechen. Nina hat natürlich nichts davon gesagt, dass wir nicht wissen, wo Peter ist, das weiß die kleine Nina ja auch gar nicht.«
    Wütend fragte Louise sich, warum sie eigentlich Nina immer mit dem herablassenden Adjektiv »die kleine« belegten. Sie war eitel, hübsch, ein wenig einfältig, aber kein kleines dummes Mädchen. Außerdem versah sie ihren Job mit der Kompetenz, die von ihr erwartet wurde. Das ist frauenverachtend, dachte sie, kam aber nicht dazu, ihre Überlegungen auszuführen. Jetzt ging es um Peter Berg.
    »Such mir die Nummer raus und möglichst auch die Adresse«, sagte Claesson zu Erika, die nickte und durch die Tür verschwand. »Und komm gleich wieder«, schrie er ihr noch nach. »Regel das mit der Fahndungsleitung«, befahl er Louise, die darauf ebenso aufstand und verschwand, und auch ihr rief er hinterher, dass sie gleich wieder zurückkommen sollte, worauf sie eine Kehrtwendung machte und sich in die Türöffnung stellte.
    »Du brauchst nicht so hinter mir herzuschreien«, lächelte sie freundlich und verschwand sofort wieder.
    »Endlich«, seufzte Janne Lundin. »Jetzt passiert was.«
    Wieder klingelte das Telefon, diesmal war es Veronika. Er war etwas sauer, dass sie ihn ausgerechnet jetzt bei der Arbeit anrufen musste, aber sie sagte, sie hätte ihm etwas Wichtiges mitzuteilen.
    »Ich bin gerade mit Klara bei der Mütterberatung gewesen«, erzählte sie.
    »Hm«, brummte er, da er ausgerechnet jetzt seine Familie nicht mit an der Front haben wollte.
    »Ich habe eine andere Mutter dort getroffen, Sara irgendwas, warte, ich habe den Nachnamen aufgeschrieben, ein ganz knapper Name, klingt irgendwie militärisch, warte eben …«
    Er spitzte die Ohren, Sara, und er konnte hören, wie sie mit Papier raschelte.
    »Warte, ich muss nur die andere Hand nehmen. Während ich in der Tasche wühle, kann ich dir ja erzählen, dass wir uns früher schon begegnet sind, bei der Schwangerschaftsberatung, in der Entbindungsklinik, ja, du weißt schon. Ganz nett, ein junges Mädchen, allein stehend. Da gab es einige Probleme mit dem Kindsvater, eine Prämatur glaube ich …«
    »Aber warum rufst du deshalb jetzt an«, unterbrach er sie ungeduldig.
    »Sie sah ganz verzweifelt aus, wir haben uns dann unterhalten, und auf jeden Fall hat sie mir erzählt, dass sie da in was ganz Schreckliches verwickelt sei und nicht wisse, wie sie herauskommen solle. Ich konnte sie nicht dazu bringen, mir zu sagen, worum es sich eigentlich handelte. Ich habe überlegt, ob es sich wohl um eine Vergewaltigung, um Inzest oder eine Misshandlung handeln könnte und sie keine fremden Personen da mit hineinziehen wollte, aber offensichtlich brauchte sie jemanden zum Reden. Vielleicht ist sie einfach einsam …«
    »Veronika, komm zur Sache!«
    »Das war es eigentlich. Sie erschien mir mehr als normal aufgebracht, und als ich ihr riet, vielleicht zu einem Psychologen zu gehen, sagte sie, dass das keine Sache für einen Psychologen sei, sie sei nicht verrückt, ihr gehe es gut, hat sie sogar behauptet. Wer’s glaubt, wird selig! Und sie habe einen Polizisten informiert, sagte sie, aber das würde sie schon bereuen.«
    »Wen?«
    »Ich habe mich nicht getraut zu fragen, denn dann hätte ich ja verraten, dass ich indirekt auch darin verwickelt bin … oder wie man das nun bezeichnen soll … ich meine, schließlich lebe ich ja mit einem Polizeibeamten zusammen.«
    »Was hat sie noch gesagt?«
    »Sonst nichts, aber ich habe versucht, sie zu beruhigen, und ihr gesagt, dass Polizisten zuverlässige Personen sind und es richtig von ihr war, sich an diesen Polizisten zu wenden. Das Schlimmste ist, dass ich sie nicht nach ihrem Nachnamen fragen konnte, aber ich habe ihn irgendwo aufgeschrieben, als wir in der Klinik zusammenlagen. Du weißt, man verabredet, sich doch später wieder zu treffen, aber daraus wird sowieso nie etwas, aber pflichtschuldigst schreibt man trotzdem Namen und Telefonnummer auf …«
    Louise kam genau in dem Moment zurück, als Veronika in ihrer Schultertasche fertig gewühlt hatte.
    »Sara Grip heißt sie. Ich dachte, das könnte dich interessieren.«
    »Veronika. Das tut es auch. Hast du noch mehr?«
    »Die Telefonnummer. Willst du sie haben?«
    »Ja«, sagte er und schaute Lundin an, der die Ziffern aufschrieb, die er herunterleierte. »Veronika, du bist ein Engel«, sagte er aufgeregt. »Ich muss jetzt auflegen, bis heute

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