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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 06 - Der Tröster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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vor. »Es gibt verschiedene Gruppen, an die man sich wenden kann. Krisengruppen und Trauergruppen. Vielleicht kann man ja auch einen städtischen oder kirchlichen Tröster anrufen!«
    »Das Bedürfnis des Menschen nach Trost soll unendlich sein«, meinte Janne Lundin.
    »Ach«, erwiderte Claesson und fuhr dann fort. »Heute steht also die Identifizierung von diesem Johansson an. Kümmerst du dich darum, Louise?«
    »Wenn möglich lieber nicht. Ich wollte heute bei dem ICA-Händler in Påskallavik vorbeischauen, wenn möglich in Begleitung. Ihr wisst schon, dieser Kassenzettel vom Friedhof. Jemand hat Windeln gekauft. Wenn wir mit dem Fall Charlotte Eriksson ein paar Meter weiterkämen, wäre das schließlich ein schönes Weihnachtsgeschenk. Vielleicht ergibt sich ja auch etwas Neues in Sachen Findelkind.«
    »Gibt es denn Neuigkeiten über die kleine Matilda?«, wollte Erika Ljung wissen.
    »Ihr geht es bei ihren Pflegeeltern wie einer Prinzessin«, meinte Peter Berg.
    »Du hast also spioniert?«, fragte Louise Jasinski.
    Berg wackelte zweideutig mit dem Kopf.
    »Vielleicht ist es genauso gut, dass wir die Mutter nicht ausfindig gemacht haben«, sagte Louise. »Dann kann das Mädchen dort bleiben, wo es ihm gut geht … Allerdings könnte es sein, dass wir Fortschritte machen. Dann könnten wir dafür sorgen, dass die Zeitungen zwischen Weihnachten und Neujahr ein paar Zeilen über das Findelkind schreiben.«
    »Gut«, meinte Claesson. »Darum kümmere ich mich. Berg kann dich nach Påskallavik begleiten, und Erika kommt mit mir. Dann könnt ihr hierbleiben und euch um alle Tipps kümmern, die wegen des Autos reinkommen«, fuhr er fort und nickte Martin Lerde und Lennie Ludvigsson zu. »Das war heute Morgen in den Lokalnachrichten, irgendwas müssten wir also reinkriegen.«
     
    Es war zehn Uhr. Daniel Skotte stand mit einem Becher schwarzem Kaffee in der Hand im Bademantel am Wohnzimmerfenster und starrte nach draußen. Er blickte in eine blendend weiße Welt und einen strahlend blauen Himmel.
    Er sehnte sich auf die Loipe.
    Sein Eifer wurde rasch von einer alles überschattenden Unlust gedämpft.
    Sara-Ida!
    Sie hatte sich immer noch nicht gerührt. Er versuchte, nicht an sie zu denken. Bei seinem Nachbarn lief das Weihnachtslied »Glanz über Meer und Strand« im Radio und war selbst durch die Betonmauern zu hören. Es konnte jedoch nicht aufhören, an Sara-Ida zu denken, und er brach fast in Tränen aus. Er war von Weihnachtsfreude und Seelenfrieden noch sehr weit entfernt.
    Er war sich seiner selbst und seiner ständigen Zweifel überdrüssig. Er sann über einen brauchbaren Vorwand nach, um auf der Station anzurufen und nach Sara-Ida zu fragen. Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Er konnte auch zu ihr nach Hause fahren, der Schlüssel lag auf der Kommode in der Diele. Sein Eifersuchtsgefühl verlangte nach Wahrheit. Und sah die Wahrheit so aus, dass sie zwei Männer hatte, dann würde er sie sofort fallen lassen.
    Mit wiedererwachten Lebensgeistern verschwand er unter der Dusche und zog sich an. Er grub seinen Golf aus dem Schnee aus und kratzte das Eis von den Scheiben.
    Er schloss auf und sprang ins Auto. Der Motor sprang mühelos an, schließlich war er am Vortag ohne Beanstandungen durch den TÜV gekommen. Er schaltete das Gebläse ein, rollte langsam vom Parkplatz und fuhr zu Sara-Ida.
    Vor dem Haus stellte er sich auf einen Gästeparkplatz und sah sofort, dass Sara-Idas Fahrrad nicht neben dem Eingang stand. Im Treppenhaus war es still wie in einem Grab. Es duftete nach Farbe, da das grauschwarze Treppengeländer gerade frisch lackiert worden war. Irgendwo wurde die Wasserspülung betätigt, als er sein Ohr an die Tür von Sara-Idas Wohnung legte. Das Geräusch kam aber aus einer anderen Richtung. Er klingelte. War sie wider Erwarten zu Hause, würde sie ihm schon selbst öffnen. Aber sie kam nicht.
    Also schloss er auf. Es duftete nach Sara-Ida, nach ihrem milden Blumenduft. Er zog seine Stiefel aus und ließ sie auf dem Fußabstreifer stehen. Sein Herz pochte. Bereits von der Diele aus hatte er einen guten Überblick. Das Bett war nicht gemacht, und die Decke mit dem Blümchenbezug war halb auf den Boden geglitten. Er stellte sich mitten ins Zimmer und drehte sich langsam um sich selbst, musterte alle vertrauten Möbel und Gegenstände. Das Zimmer hatte sich jedoch verändert. Plötzlich war ihm das Vertraute fremd. Es war ein Zimmer mit Gegenständen, die einer Frau gehörten, der er

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