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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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dabei.«
    »Und was ist dabei?«
    »Seine Festnetznummer. Jemand hat von seiner Privatnummer in Stockholm bei Olsson zu Hause angerufen, sowohl vor als auch nach seinem Tod, aber auch im Teppichgeschäft und bei einer Menge anderer Personen. Beispielsweise auf Annelie Dauns Handy.«
    »Es können sich auch Mutter und Tochter unterhalten haben. Damit lässt sich nichts beweisen«, sagte Claesson. »Gab es irgendwelche SMS-Mitteilungen?«
    »Nein.«
    »Erinnerst du dich, dass Magnus Öberg in der Gerichtsmedizin in Istanbul gesagt hat, er sei auf Geschäftsreise in Deutschland gewesen, als der Teppichhändler gestorben ist?«
    »Ja, daran erinnere ich mich.«
    »Das kam mir da schon spanisch vor. Er sollte uns beweisen, dass er sich wirklich in Deutschland aufgehalten hat, und das hat er bislang nicht getan … aber es ist ja auch erst ein paar Tage her, und wir haben ihn noch nicht unter Druck gesetzt. Vielleicht sollten wir mal nach Stockholm fahren?«, dachte Claesson laut nach. »Vielleicht sollten wir damit auch bis nach der Beerdigung warten? Aber das könnte dauern. Morgen müssen wir die Witwe fragen, wann sie stattfindet.«
    »Es gibt hier ein Foto«, sagte Özen dann, »das du dir als Chef mal ansehen solltest, bevor ich es nach Istanbul schicke.«
    »Was für ein Foto? Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Doch schon, aber …«
    Claesson sah ein, dass ihm nichts anderes übrig blieb, als sein häusliches Glück zu verlassen, so ungern er das auch tat.
    »Ich bleibe nicht lange weg«, sagte er kleinlaut zu Veronika, ehe er die Haustür hinter sich schloss.
    Er nahm das Auto, parkte in der Tiefgarage des Präsidiums und ging die Treppe hoch. Der Korridor der Kriminalpolizei war ausgestorben, nur ganz hinten in einem kleineren Büro leuchtete das Lämpchen des Fleißes.
    Mustafa Özen hatte rasch einen eigenen Schreibtisch in Claessons Dezernat bekommen. Er saß im Büro von Erika Ljung, die vorübergehend in Malmö arbeitete. Claesson hatte sich sagen lassen, dass ihre Arbeit ziemlich anstrengend war, aber dass sie vermutlich trotzdem nicht zurückkehren würde. Sie stammte genau wie Özen aus einem der Stadtteile Malmös mit einem hohen Migrantenanteil und hatte weder zu Småland noch zu Oskarshamn einen Bezug.
    Er stellte sich in die Tür.
    »Schau dir das mal an«, sagte Özen und hielt das Foto in die Höhe.
    Es handelte sich um ein vergrößertes und bearbeitetes Passbild eines dunkelhaarigen, jüngeren Mannes, der eine weiße Schirmmütze trug, auf der in Rot »ICA« stand.
    Claesson zog die Brauen hoch und sah Özen an.
    »Gut! Du kennst dich also mit Photoshop aus, sehe ich«, sagte Claesson.
    »Man tut, was man kann.«
    Claesson nickte und betrachtete das Foto.
    »Wo hast du die Schirmmütze her?«
    »Ich habe bei ICA angerufen. Dort ist sonntags geöffnet. Dann habe ich einfach ein Exemplar abgeholt. Diese Reklamemützen gibt es schon eine ganze Weile. Für Golfspieler, du weißt schon.« Er setzte sich die weiße Mütze auf, die auf seinem Schreibtisch lag.
    »Spielst du Golf?«
    »Nein. Aber ich kann mir vorstellen, dass sich diese Werbefuzzis so was gedacht haben. Der neue ICA-Mann!«
    Claesson hatte keine Ahnung, wie Reklameleute dachten.
    »Natürlich sollst du das Foto an Merve schicken, und zwar sofort! Dann kann sie die beiden Männer von der Fähre befragen, im besten Fall schon morgen.«
    »Das dachte ich auch«, meinte Özen, lächelte verlegen und schaute auf die Schreibtischplatte. Wollte sich nicht in die Karten schauen lassen. Merve und Özen.
    Ich sage kein Wort zu niemandem, beschloss Claesson. Liebe ist ein empfindliches Pflänzchen.

50
    Es war Montagmorgen, Claesson hängte seine Jacke in sein Büro und fuhr den Computer hoch. Es dauerte immer eine Weile, bis alle Sicherheitsprogramme gebootet waren. Dann fiel ihm der Papierstapel ins Auge, das Ergebnis von Özens Fleiß. Er blätterte. Das meiste, was sie in Istanbul unternommen hatten, war aufgezeichnet und die türkischen Passagen ins Schwedische übersetzt. Er warf einen gründlichen Blick auf den Text. Sehr flüssig.
    Im Korridor stieß er auf Mustafa Özen, der Ringe unter den Augen hatte.
    »Ehe ich es vergesse, du schreibst gute Berichte«, sagte Claesson.
    Özen lächelte verlegen.
    »Danke.«
    »Hast du Merve das Foto geschickt?«
    »Yes.«
    »Gut.«
    Sie gingen die Treppe runter zur Morgenbesprechung. Etwa fünfzehn Leute saßen im großen Saal im Untergeschoss.
    »Hallo, schön, dass ihr wieder da seid! Wie war es in

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