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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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gekommen und auch deine Enkelin.«
    Er hätte ihr fast erzählt, dass das Mädchen auch Kanonenkugel genannt wurde, aber das hätte vermutlich nirgendwo hingeführt.
    Seine Mutter beugte sich zu dem Mädchen hinunter, Nora bewegte sich, öffnete vorsichtig die Augen und schaute ernst in die Runde.
    Ihre Großmutter sah sie an.
    »Von wem ist das Kind?«, fragte sie erstaunt.
    »Sie ist auch von mir«, sagte er und fühlte sich wahnsinnig stolz, obwohl seine Mutter nicht mehr in der Lage war, diese Freude mit ihm zu teilen.
    »Was sagst du da?«, fragte sie müde und ließ sich auf die hohe, gepolsterte Rückenlehne zurücksinken.
     
    Claes fuhr mit seinen beiden Töchtern wieder nach Hause. Die Kanonenkugel schrie unablässig. Sie hatte Hunger.
    »Kommst du anschließend mit einkaufen?«, fragte er Klara.
    »Jaaa!«, jubelte sie.
    Sie liebte diese Großeinkäufe. Schwer nachvollziehbar, aber so war es.
    Er fuhr nach Hause, lud seine untröstliche Tochter ab und fuhr dann mit seiner anderen Tochter zum Supermarkt, um für die nächste Woche einzukaufen.
    Als er ein paar Stunden später das Auto auslud, die schlafende Klara ins Haus trug und anschließend die großen Papiertüten neben die Spüle stellte, bemerkte er erst, was auf den Tüten stand: rote Buchstaben auf weißem Grund: »ICA«.
    Konnte es wirklich so einfach sein?, überlegte er, während er die Waren in Kühlschrank und Gefrierschrank verstaute. Es war jedenfalls einen Versuch wert.
     
    Es war halb vier, als er endlich Gelegenheit hatte, Mustafa Özen anzurufen. Der war sofort am Apparat. Claesson entschuldigte sich kurz dafür, dass er ihn am Wochenende störte.
    »Weißt du, ob ICA weiße Basecaps mit rotem Schriftzug verteilt hat?«
    Özen schwieg einen Augenblick.
    »Ich weiß nicht … aber das lässt sich rauskriegen. Ich kümmere mich heute noch drum.«
    »Ich meine, nur wenn du nichts anderes vorhast«, sagte Claesson in einem Ton, der deutlich machte, dass Özen das sofort erledigte.
    »Ich kann dann ja Merve ein Foto von der Mütze schicken, dann kann sie die Zeugen von der Fähre fragen, ob sie sie wiedererkennen«, meinte Özen, und Claesson hörte, wie angetan er von der Aussicht war, in Istanbul anzurufen.
    »Tu das! Bist du übrigens zu Hause?«
    »Nein. Ich bin im Büro. Ich muss ja noch ein paar Berichte schreiben. Und ein paar andere Sachen. Ich hatte ohnehin nichts Besseres zu tun.«
    So war es, jung zu sein, Claesson konnte sich erinnern. Jetzt blieb nur abzuwarten, ob der Bursche wirklich schreiben konnte!
    »Ruf mich an, wenn du auf irgendwas Wichtiges stößt«, sagte er.
    Als er einige Stunden später mit der Kanonenkugel auf der Brust auf dem Sofa lag und die Abendnachrichten sah, klingelte das Handy in seiner Jackentasche in der Diele. Veronika badete gerade Klara, die sich Preiselbeermarmelade in die Haare geschmiert hatte. Er hatte seinen Damen ganz bodenständig Speckpfannkuchen serviert. Klara liebte Speckpfannkuchen, er selbst liebte sie auch, und Veronika fand dieses Gericht ganz passabel.
    Er ließ das Handy klingeln. Aber als Veronika mit der frisch gebadeten Klara wieder nach unten kam, bat er sie, sich um Nora zu kümmern, und holte sein Handy. Özen hatte ihn angerufen.
    Ihm ging auf, dass es eigentlich unklug war, sich den Sonntagabend zu verderben, während er darauf wartete, dass sein jüngerer Kollege abhob.
    Özen antwortete.
    »Ich habe Karl Öberg und Bengt-Ove Nordin überprüft, die beide im Hotel gegenüber vom Galata New Hotel gewohnt haben«, sagte er. »Gegen sie liegt bei uns nichts vor. Mir sind jedoch Zweifel gekommen, ob sich dieser Öberg wirklich Karl nennt. Laut Melderegister heißt er Karl-Magnus, aber das ist natürlich ein etwas umständlicher Name für den alltäglichen Gebrauch.«
    »Vielleicht hat er ja Karl weggelassen …«, meinte Claesson.
    »Vielleicht?«
    »Magnus Öberg. Dazu gibt es ein Gesicht«, sagte Claesson. »Gut! Jetzt müssen wir uns nur noch überlegen, wie wir ihn überprüfen. Es geht vermutlich um diesen teuren Teppich … Steckt der Schwiegersohn in finanziellen Schwierigkeiten?«
    »Keine Ahnung!«
    Er entnahm Özens Stimme, dass es Grenzen dafür gab, was man an einem Tag herausfinden konnte.
    »Ich habe hier die Liste aller Gespräche, die Olsson in den letzten Monaten von zu Hause und von seinem Geschäft aus geführt hat. Die Kollegen sind sie schon einmal durchgegangen, wirklich eine Heidenarbeit. Die Handynummer Öbergs oder die seiner Firma ist aber nicht

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