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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Teppichs zu erzwingen. Wer diese Person war, wissen wir nicht. Tina konnte sich kaum an etwas erinnern. Wir haben sie am Abend in der Klinik vernommen, wo sie über Nacht zur Beobachtung war … Darauf komme ich später noch zurück.«
    Er holte tief Luft und schaute in seine Unterlagen, ehe er fortfuhr:
    »Wir wissen also nicht, ob es sich bei dem Täter um den Mann handelte, in dessen Küche sie saß und dessen Wein sie trank. Aber das ist nicht sonderlich wahrscheinlich. Wir haben ihn vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt. Er wartete zu dem Zeitpunkt vor dem Haus, weil eine Brennholzlieferung telefonisch angekündigt wurde. Er wusste zwar nichts von einer Brennholzbestellung, vermutete aber, dass seine Frau die Lieferung veranlasst hatte.
    Ich habe den Eindruck, dass er nach draußen gelockt wurde … Es könnte also ein bislang Unbekannter gewesen sein, der sie angegriffen hat. Das Opfer behauptet, sie erinnere sich nur ungenau, sie hatte schließlich das Bewusstsein verloren, und das, was unmittelbar vor dem Übergriff geschah, kann sie nicht mehr rekonstruieren. Vielleicht hat sie es auch verdrängt.« Berg zuckte mit den Achseln. »Schließlich war es alles andere als eine schöne Erfahrung, fast hätte sie es nicht überlebt. Ja … und jetzt ist sie also verschwunden.«
    Er blickte in die schweigende Runde.
    »Es gibt eine Zeugin, die vorbeifuhr und gesehen hat, dass der Hausbesitzer tatsächlich vor dem Haus stand. Ob das vor oder nach der Körperverletzung war, wissen wir natürlich nicht. Die Zeugin sah auch noch einen weiteren Mann um die Hausecke kommen«, fuhr er fort. »Außerdem sah sie ein Fahrzeug, das möglicherweise von diesem Mann gefahren wurde … einen dunkelgrünen Saab, von dem wir allerdings kein Kennzeichen haben. Die Zeugin kennen wir übrigens alle … es ist Veronika Lundborg.«
    Peter Berg sah Claesson an, und dieser nickte.
    »Vielleicht war es dein Teppich, hinter dem der Täter her war«, meinte Berg und grinste.
    »Es gibt auch noch andere Teppiche«, meinte Claesson. »Carl-Ivar Olsson war kurz davor, ein Geschäft zu machen, bei dem es um einen Teppich im Wert von mindestens eineinhalb Millionen ging. Es dreht sich zwar nicht um Hundert-Millionen-Deals, wie sie dem Dezernat für Wirtschaftsstrafsachen zufallen, aber immerhin doch um eine beachtliche Summe.«
    »Man kauft doch wohl kaum einen Teppich für so eine Riesensumme«, warf Janne Lundin ein.
    »Es gibt vieles, was wir nicht verstehen«, erwiderte Claesson. »Ich würde gern die Fortsetzung hören.«
    »Diese Tina Rosenkvist verlor also auf dem Küchenfußboden ihres Nachbarn das Bewusstsein und musste mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht werden, dort blieb sie über Nacht, also bis Donnerstag. Ihr Hals wies Würgemale auf, aber es ging ihr den Umständen entsprechend gut. Dann hat sie offenbar ihr Mann am nächsten Tag von der Station abgeholt, was ganz und gar nicht den Vorschriften entspricht. Vereinbart war, dass sie sich für ein Gespräch ins Frauenhaus Kvinnofriden begeben sollte. Das Opfer, der Arzt, die Krankenschwester und ich hatten das so ausgemacht. Aber ihr wisst ja, wie das ist. Die Leute machen einfach, was sie wollen, und wir müssen das dann ausbaden …«, sagte Peter Berg und holte Luft. »Jedenfalls kam offenbar ihr Mann am nächsten Tag, also am Donnerstag, einfach auf die Station spaziert.«
    »Inzwischen war natürlich Schichtwechsel«, meinte Jasinski trocken.
    »Vermutlich. Dass Informationen nicht weitergegeben werden, ist ja ein bekanntes Problem. Außerdem kannte man den Ehemann auf der Station, denn das Opfer arbeitet dort. Man kann sich vorstellen, in was für einer Gemütsverfassung er sich befand … Die eigene Frau bei einem anderen Mann entdeckt … außerdem noch bewusstlos, fast tot.«
    Berg betrachtete erneut die Versammelten.
    »Was ihm durch den Kopf ging, ist schwer zu sagen, aber sonderlich froh dürfte er kaum gewesen sein. Er hätte sie auch nicht allein abholen dürfen … Es ist hoffnungslos, egal was man versucht, geht es doch immer den Bach runter.«
    Das war die Schlussbemerkung.
    Martin Lerde machte weiter: »Jedenfalls behauptet der Ehemann mit Nachdruck, seiner Frau kein Haar gekrümmt zu haben. Sie sei irgendwann am Freitagmorgen verschwunden, noch bevor er aufgewacht war.«
    Lerde berichtete, dass die Personenbeschreibung an die anderen Polizeibezirke versandt wurde. »Das wisst ihr ja aus dem Bericht … jetzt heißt es, die Augen offen halten.«
    Benny

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