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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Gegend heißt Kappadozien«, meinte Claesson und erzählte, was der Teppichhändler im Großen Basar in Istanbul gesagt hatte.
    »Ja, es handelt sich allerdings um ein seltenes Stück«, bestätigte sie. »Aber man muss das Fragment natürlich sehen und in die Hand nehmen, um es richtig schätzen zu können. Der Preis hängt auch immer davon ab, ob es zahlungskräftige Interessenten gibt. Der Wert eines solchen Teppichs ist in jedem Fall hoch, wenn er wirklich so gut erhalten ist wie der auf dem Foto, aber man weiß es wie gesagt nie, ehe man den Teppich nicht vor sich hat. Ich habe in der Tat schon seit langem keinen solchen Teppich mehr auf dem Markt gesehen. Grob geschätzt handelt es sich zweifelsohne um ein Millionenobjekt.«
    Claesson bot der Frau den Besucherstuhl an und bat Özen, sich sofort bei ihm einzufinden und die Porträtfotos mitzubringen. Dann wählte er die Telefonnummer des Teppichgeschäfts. Annelie Daun war am Apparat.
    »Macht es Ihnen etwas aus, wenn wir gleich vorbeikommen?«, fragte er.
    »Natürlich nicht, Sie sind herzlich willkommen. Darf man fragen, worum es geht?«
    »Wir haben eine Teppichexpertin aus Stockholm gebeten, das Lager des Geschäfts zu schätzen.«
    Dem Schweigen Annelie Dauns entnahm er eine gewisse Anspannung.
    »Es besteht kein Grund zur Besorgnis«, meinte Claesson beruhigend.
    Dann begleitete er zusammen mit Özen die angereiste Teppichexpertin zu Olssons Geschäft.
    »Ich habe von diesem fürchterlichen Mord in der Zeitung gelesen«, sagte sie, als sie in gemächlichem Tempo an dem imposanten Gebäude, in dem die beiden Zeitungen der Stadt untergebracht waren, entlanggingen und in die Besvärsgatan bogen.
    »Schrecklich. Teppichhändler gehören eigentlich nicht zu der Sparte Mordopfer«, sagte sie, während sie die Östra Torggatan überquerten und dann das Schaufenster der Buchhandlung passierten.
    Was tut das schon?, überlegte Claesson, wusste jedoch, was sie meinte.
    Auf dem Lilla Torget war Markt. Blumen in leuchtenden Farben, junges Gemüse und Freilandeier.
    »Sieht aus wie ein netter Laden«, sagte die Teppichexpertin, ehe sie das Geschäft betraten.
    Annelie Daun wartete neben dem Tresen. Die Frauen begrüßten sich lächelnd. Da ist wohl ein Funke übergesprungen, dachte Claesson. Eine der seltenen Gelegenheiten, wo sich zwei Menschen, die sich nie zuvor begegnet sind, auf Anhieb mögen. Zwei Gleichgesinnte, obwohl Annelie Dauns Auftreten eine gewisse Vorsicht oder Bescheidenheit ausdrückte. Die ältere Frau war die Koryphäe, daran konnte kein Zweifel bestehen.
    Engagiert und sicher auch mit gewissem Stolz führte Annelie Daun die Expertin durch den Laden und dann ins Lager. Claesson und Özen warteten, bis sie wieder nach oben kamen.
    »Wir wollen Ihnen gerne noch ein paar Fotos zeigen«, sagte Claesson und legte die ernsten Gesichter nacheinander auf den Tisch.
    Patrik Lindström war Nummer zwei. Sie erkannte ihn sofort.
    »Das war dieser Mann«, sagte sie mit Nachdruck.
     
    Sie verließen das Teppichgeschäft und kehrten ins Präsidium zurück. Claesson nahm sich die neuesten Berichte vor, während er sich noch einigermaßen klar im Kopf fühlte. Gegen Nachmittag ließ die Konzentration nach. Er wollte die Ereignisse rekapitulieren.
    Das Telefon klingelte und riss ihn aus seinen Gedanken. Es war Nina vom Empfang.
    »Eine gewisse Birgitta Olsson fragt, ob du vielleicht Zeit für sie hast.«
    Yes! Rasch begab er sich nach unten und geleitete Birgitta Olsson in sein Büro.
    »Womit kann ich Ihnen dienen?«, fragte er, nachdem sie Platz genommen hatten.
    Sie entnahm einer schwarzen Stofftasche mit einem Friskis&-Svettis-Aufdruck eine Mappe und legte diese auf seine geöffneten Ordner und zusammengehefteten Berichte, die er rasch beiseiteschob.
    »Damit wir mehr Platz haben«, sagte er.
    Sie sagte nichts. Mit unergründlicher Miene schob sie nun die Mappe auf seine Seite des Schreibtischs, die er inzwischen freigeräumt hatte. Sie nickte nur. Er hob die Hände und streifte ein ausgeleiertes Gummiband von der Mappe und klappte sie auf. Zog die Brauen hoch.
    Hier ist es also!, dachte er.
     
    »Was meinst du mit T-fall?«, fragte Veronika beim Abendessen.
    »Was glaubst du?«
    Gnocchi mit Pesto, Mozzarella und Ruccolasalat standen auf dem Küchentisch.
    »Todesfall«, erwiderte sie.
    Er nickte.
    »In diesem Ordner lege ich Dokumente über Todesfälle ab, bei denen ich auf den Obduktionsbericht warte oder auf andere Unterlagen vom Gerichtsmediziner.

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