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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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zurück zum Auto. »Nichts«, beantwortete er seine Frage selbst. »Alles ist denkbar: Drogenhandel, betrügerischer Teppichhandel, Trafficking und sogar reines Pech!«
    Özen schwieg.
    »Oh Gott, am Ende werden wir uns wirklich noch mit Teppichen auskennen«, fuhr er fort, aber dann unterbrach er sich. »Du hast vermutlich nicht so viel mit Gott im Sinn?«
    »Nein, nicht wirklich«, sagte Özen.
    Claesson musterte ihn von der Seite. Özen fuhr. Claesson hatte auf eine genauere Erläuterung der konfessionellen Zugehörigkeit gehofft, aber Özen sagte nichts. Vermutlich war er Muslim oder konfessionslos wie er selbst.
    Er schaute auf die Uhr. Viertel vor drei. Eigentlich hätten sie jetzt die Witwe aufsuchen müssen, um sie zu befragen, aber er wollte nach Hause. Mit der Witwe konnten sie auch in Istanbul sprechen, entschuldigte er seine Faulheit oder genauer seine Unlust. Er wollte nach Hause zu seiner Familie, ganz besonders jetzt. Özen und er würden einfach Ludvigssons und Jönssons Protokoll noch einmal im Flugzeug studieren. Die nächsten Angehörigen waren bei einer Mordermittlung immer wichtig. Nicht selten fand sich der Schuldige unter ihnen, aber ein besseres Alibi als die Ehefrau konnte man kaum haben. Birgitta Olsson war am Mordtag von niemand Geringerem als Claessons eigener Ehefrau gesehen worden. Sie hatten sich in der Stadt unterhalten.
    »Ich glaube nicht, dass wir es noch zu der Witwe schaffen«, sagte er.
    Özen schwieg weiterhin. Wenn das so weitergeht, wird das eine zähe Reise, dachte Claesson.
    Özen stellte den Wagen in die Tiefgarage des Präsidiums, und sie brachten das Tonband ins Sekretariat, damit sie die Abschrift nach Istanbul mitnehmen konnten. Claesson flirtete mit einer der Sekretärinnen.
    Hotelvouchers und alle Tickets lagen auf ihren Schreibtischen. »Jetzt steht fest, dass ihr fahrt und nicht etwa die RK oder Kalmar. Gute Reise! Louise« stand auf einem Zettel.
    Claesson stellte fest, dass sie von Kastrup aus flogen. Kurz nach sieben ging der Zug von Kalmar zum Flughafen. Da musste er früh aufstehen. Um halb sechs holte sie ein Wagen ab, um sie nach Kalmar zu bringen. Er sah schon eine schlaflose Nacht vor sich. Früh aufstehen und außerdem noch fliegen.
    Er mochte es nicht, wenn die Maschine schaukelte. Dann wurde ihm ganz einfach mulmig, und Luftlöcher gab es bei so einer langen Reise immer. Wenn es nur keine Probleme mit der Bahn gab! Sie hatten zwar reichlich Zeit, aber nicht unendlich, falls es große Verspätungen geben sollte. Und das war in letzter Zeit beunruhigend oft vorgekommen.
    Er legte die Reiseunterlagen in seine Aktentasche und merkte, dass er Reisefieber hatte.
    Claesson hatte Informationen über Istanbul aus dem Internet ausgedruckt und außerdem ein Buch über die Türkei gekauft. Er wollte die Flugzeit für seine Allgemeinbildung nutzen. Jetzt hatte er bereits von Teppichhändler Karlgren gelernt, dass Kiosk ein Lehnwort aus dem Türkischen war. Aber es gab noch weitere Wörter, die er nachschlagen musste, wie Sultan, Harem, Diwan, Ottomane, osmanisch und byzantinisch. Einige dieser Vokabeln waren vermutlich nicht einmal türkisch. Vielleicht waren sie persisch oder arabisch, aber sie klangen nach fernem Orient. Bereits das Wort Orient gefiel ihm. Dattelpalmen, die träge im Wind schwankten, und der Duft von aromatischen Kräutern und von Weihrauch. Er sah sich auf einem Teppich sitzen, an bunt gemusterte Kissen gelehnt und eine Wasserpfeife rauchend, während die Hitze des Tages in angenehme Kühle überging. Er spürte die Ruhe und dachte wieder an den Orientalen Herrn Omar. »Laut meiner unmaßgeblichen Meinung könnte eine Landkarte nicht schaden«, hätte Herr Omar mit seiner milden Stimme gesagt und ihn mit seinen unergründlichen Samtaugen angesehen.
    Eine Landkarte, genau! Eine gute Landkarte konnte man immer brauchen. Die musste er noch kaufen.
    Er ging die Treppe hinunter, und das Abenteuer, das vor ihm lag, machte ihm gute Laune.

20
    Annelie Daun ließ die Tür zur Straße eine Weile offen stehen, um zu lüften. Sie ließ die Schultern kreisen und spürte, wie sich eine große Ruhe in ihr ausbreitete. In einer halben Stunde würde sie schließen.
    Gleichzeitig schlug ihr Herz etwas schneller. Sie war aufgeregt. Es gab so viele Fragen, so vieles war ungewiss.
    Der nette Kommissar Claesson wird sicher alles unternehmen, um den Schuldigen zu finden, dachte sie zuversichtlich, obwohl der Mord in der Türkei verübt wurde. Sie hatte erfahren, dass

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