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Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte

Titel: Lundborg-Westmann & Claes Claesson - 07 - Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Wahlberg
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Fall auch noch andere Behörden.«
    »Und was habt ihr dazu beizutragen, was das Landeskriminalamt nicht bieten kann? Die haben doch vermutlich ganz andere Voraussetzungen?«
    »Tja, das Kriminalamt verfügt über mehr Kriminaltechniker, und sie können Täterprofile erstellen lassen, falls nötig. Das können wir nicht. Aber wir können uns rascher einen Überblick über das Umfeld des Opfers verschaffen, sofern das von Bedeutung ist. Wir verfügen schließlich über die Ortskenntnisse … und wir haben …«
    »Was?«
    »Einen Beamten, der Türkisch spricht. Er hat mich heute begleitet. Das ist schon was, ein Beamter, der sowohl aus dem Bezirk ist als auch die fremde Sprache beherrscht.«
    Nora versuchte ihren schweren Kopf zu heben und begann zu schreien. Veronika nahm sie auf den Arm.
    »Leg dich hin«, sagte sie. »Du kannst dann die Frühschicht übernehmen.«

19
    Der Teppichhändler Robert Karlgren wohnte auf Ängö, in einem schönen Wohnviertel nicht weit vom Zentrum von Kalmar entfernt, dessen Silhouette von der großen Barockkirche dominiert wurde. Ein Dom ohne Bischof, denn der Bischofssitz war Växjö. Claesson wusste nicht, warum die Kirche trotzdem als Dom bezeichnet wurde. In der Ferne konnten sie die Brücke nach Öland erkennen. Die Sicht war gut und reichte bis auf die andere Seite.
    »Hübsche Stadt«, sagte Claesson, als Özen in die Sparregatan einbog. »Man muss nur im Bademantel hinunterspazieren und kann ein morgendliches Bad nehmen, wenn einem das gefällt.«
    Hinter einer Wiese mit einem Spielplatz lag das Ufer.
    »Ja, wirklich nicht schlecht«, meinte Özen und stellte den Motor ab.
    Ängö stellte eine Ansammlung Holzhäuser mit und ohne verputzte Fassade dar. Die Farben waren Weiß, Rosa, Hellblau, Gelb und Ocker. Größere Mietshäuser und moderne Gebäude gab es keine. An einem Ende der Insel in der Nähe der Brücke lag ein Billighotel.
    Karlgren erwartete sie bereits. Er wohnte im zweiten Stock. Das Wohnzimmer war hell und gemütlich. In der Wohnung lagen etliche Teppiche, aber nicht alle waren aus dem Orient. Es duftete nach Kaffee. Claesson trat ans Fenster.
    »Schöne Aussicht«, sagte er und schaute über den Kalmarsund bis nach Öland.
    »Ja, aber sie war noch schöner, bevor die Häuser auf dem Varvsholmen gebaut wurden«, meinte Karlgren, während er den Kaffee holte. Ein hübscher Esstisch war bereits mit einem gestärkten Tischtuch gedeckt.
    Hoffentlich ist Özen nicht so ein Teetrinker, dachte Claesson. Wenn ihr Gastgeber noch einmal Wasser in der Küche aufsetzen müsste, würde ihn das sicher aus dem Konzept bringen.
    Aber Mustafa hatte gegen Kaffee nichts einzuwenden.
    »Das mit Olsson ist wirklich fürchterlich«, meinte Karlgren, biss in eine Zimtschnecke und starrte auf die Tischdecke. »Das ist einfach unbegreiflich.«
    Dann begann er ihre Fragen zu beantworten.
    Sie kannten sich seit dreißig fahren und hatten regelmäßig Kontakt, mindestens einmal im Jahr oder jedes zweite, entweder telefonisch oder auf irgendeiner Teppichmesse. Ohne einen konkreten Grund telefonierten sie nie miteinander. Männer rufen sich selten oder nie an, um einfach nur zu plaudern, dachte Claesson.
    Karlgren erzählte eine Weile. Claesson etablierte den Kontakt, wie das so schön hieß. Dann erkundigte er sich, ob er sein Tonband mitlaufen lassen dürfe. Er versprach Karlgren, ihm anschließend die Abschrift vorzulegen.
    »Kein Problem«, meinte der Teppichhändler, Claesson fischte das Tonbandgerät aus seiner Jackentasche und kontrollierte, ob die Batterie funktionierte.
    Karlgren erzählte, dass er früher schon mit Olsson in der Türkei war. »Ich habe jedoch das Gefühl, dass er öfter dorthin fährt als ich.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Tja, manchmal redet er so, als sei er eben erst dort gewesen.« Karlgren fuhr sich mit der Hand übers Kinn. »Aber genauer weiß ich es auch nicht«, meinte er dann in einem Ton, als bereute er, dass er das überhaupt erwähnt hatte.
    »Was hat er dort gemacht?«
    »Keine Ahnung! Er wird sich Teppiche angesehen haben. Vermutlich gefiel es ihm dort.«
    »Geschäfte?«
    »Mit Teppichen, natürlich.«
    »Und andere Geschäfte?«
    »Meinen Sie illegale Geschäfte? Rauschgift und so?«
    Claesson sagte nichts.
    »Nein, das passt wirklich nicht zu Carl-Ivar.« Er fasste sich erneut ans Kinn. »Aber wenn man bedenkt, wie brutal er ermordet wurde, dann fragt man sich natürlich …«
    Claesson wartete, aber Karlgren blieb stumm. Er bat Karlgren, ihnen von

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