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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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Visionen.«
    »Ich möchte von Ihnen hören, was an der Ohr-Maus so einzigartig ist, dass sie für eine Bewerbung genügte.«
    »Wenn Sie darauf hinauswollen, dass die daran gezeigte medizinische Leistung überwältigend ist, dann stimme ich Ihnen zu. Ja, die Maus ist bemerkenswert. Das Geschenk zeigt einen außerordentlichen Meilenstein der Forschung.« Urbath lächelte.
    »Hat Becker Ihnen auch die dazugehörigen Forschungsanträge vorgelegt?«
    »Nein. Das hat mich nicht interessiert.«
    »Ohne Genehmigung war die Forschung doch aber illegal.«
    »Mag sein.« Urbath zuckte mit den Schultern. »Wen interessiert das heute noch?«
    Cube zeigte seine Zähne. »Danke, Sie haben mir sehr geholfen. Die Maus muss leider als Beweisstück für nicht genehmigte Forschung in der Kripo bleiben.«
    »He, was soll das? So hatten wir nicht gewettet«, beschwerte sich Urbath.
    Cube ignorierte das Gezeter des Mediziners und ging. Die Puzzleteile hatten sich zusammengefügt. Doch reichte nichts von den Fakten für einen internationalen Haftbefehl. Er musste Becker finden – ganz inoffiziell.

72
    Soko
    D as Team der Sonderkommission hatte sich zur Abschlussbesprechung im Großraumbüro vor der Mindmapping-Wand zusammengefunden. Schiller blickte in die Runde. Sein Blick schweifte zu den hinteren Reihen und dann zum Fenster.
    Cube lehnte regungslos am Fensterbrett, die Augen halb geschlossen. Er tat so, als ginge ihn das alles nichts mehr an, und verschränkte die Arme. Die Suche nach dem Serienmörder war vorbei. Gegen Becker hatten sie nichts in der Hand, er galt weiterhin als vermisst.
    Heute Morgen hatte Cube seinem Chef unter vier Augen gesagt, dass sie künftig auf seine Unterstützung verzichten müssten. Schiller hatte ihn erstaunt angesehen und geschwiegen. Dann war er langsam hinter seinem Schreibtisch hervorgekommen und auf ihn zugegangen. »Das heißt, Ihr Gentest ist …« Er räusperte sich. »Sie gehören auch zu den Genveränderten? Deshalb wollen Sie nicht mehr hierbleiben?«
    »Nein«, hatte Cube ruhig gesagt. »Dieses Mal ist es genau das, was Sie mir sowieso schon immer nachsagen. Ich muss hier nicht arbeiten. Ich bin nicht zur Kripo gegangen, um Durchgedrehte zu jagen und die wahren Verbrecher laufen zu lassen. Das wissen Sie doch selbst am besten.«
    »Und ich kann Sie wirklich nicht umstimmen?«
    »Meine Entscheidung ist endgültig.«
    »Sehr schade, wir hätten Sie gerade jetzt gut gebrauchen können. Ihren Spürsinn …« Sein Chef hatte sich noch einmal geräuspert und dann einen anderen Tonfall angeschlagen. »Ich schätze Ihre Arbeit und kann Ihnen ein Angebot machen.«
    Noch immer hallten die Worte des Kripochefs in seinen Ohren nach. Er hatte sich Bedenkzeit erbeten, doch im Grunde wusste er, dass er annehmen würde. Weiter arbeiten als freier Ermittler. Privatdetektiv für die Kripo sozusagen. Offene Türen bis in die Spitzen von Politik und Wirtschaft. Diese Chance musste er einfach nutzen, auch wenn ihm klar war, dass es einen Haken an der Sache gab. Natürlich gab es einen Haken. Den gab es immer. Er würde weiterhin als Ermittler arbeiten, doch ohne Dienstausweis. Schiller würde für ihn die Anrufe nach Oben tätigen, die Kontakte einfädeln, Türen öffnen. Den offiziellen Teil der Ermittlungsarbeit müsste Cube den Kollegen überlassen. Und das, was nach einem Fahndungserfolg in den Berichten stehen würde, darauf hätte er ebenfalls keinen Einfluss. Sein Name würde dort nie mehr auftauchen.
    Er lächelte. Das wäre ihm gerade recht …
    Sein Blick wanderte wieder nach vorne zu Schiller, der in die Runde der versammelten Kollegen blickte und die Stimme anhob: »Besonders möchte ich den Einsatz von Sonderermittler Alexander Cube loben. Er hat nicht nur rechtzeitig die Verfolgung von Brian Eden aufgenommen, er hat mich auch ständig über die Entführung auf dem Laufenden gehalten, sodass wir das SEK anfordern und letztendlich den Serienmörder überwältigen konnten.«
    Schiller grinste breit, doch Cube hielt die Luft an. Das war der Wermutstropfen, den er wohl schlucken musste. Schiller hatte es ihm bereits am Morgen erklärt: »Sonst muss ich eine Untersuchung über Ihren Alleingang bei der Entführung von Eva Palmer einleiten«, hatte der Chef gesagt. »Sie hätten Unterstützung anfordern müssen. Ich decke Sie. Das ist Ihnen doch klar.«
    So würde es also künftig laufen. Cube sah aus dem Fenster auf den Schnee, der sich in den letzten Tagen auf die Straßen gelegt hatte, und rang mit

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