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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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Serienmörder aus, dachte Cube. Aber wem sah man das schon an? Noch dazu, wenn tierische Gene oder ein Virus jemanden in den Wahnsinn trieben. Erneut dachte er an Evas Worte. Sie hatte jetzt bestimmt jede Menge zu tun und hatte ihn trotzdem heute Morgen noch auf dem Weg in die Rechtsmedizin angerufen. Tabea Niemann war also eine Genveränderte. Die Krümmung ihrer Hand hatte eine Ursache. Fast hätten die Rechtsmediziner das übersehen, wenn Eva nicht so gründlich gearbeitet und die Probe unter den künstlichen Fingernägeln genommen hätte. Cube stöhnte innerlich auf. Tabea Niemann hatte Hundegene in ihrer Hand. Möglicherweise hätte sie im Laufe der nächsten Wochen eine Hundepfote bekommen, wenn sie nicht gestorben wäre. Eva hatte diese Möglichkeit angedeutet. Vertraulich! Er verzog vor Entsetzen das Gesicht. Was hatten die Mediziner da nur angerichtet?
    Wie elektrisiert blickte er plötzlich auf die dunklen Haare an seinem Arm. Er stutzte, hatte er schon immer eine so starke Behaarung gehabt? Aber nein, er sah Gespenster. Kopfschüttelnd zog er die Ärmel herunter. Schiller hatte recht. Er müsste dringend mit Frieder reden. Jetzt wurde er auch noch paranoid.
    Eine halbe Stunde und drei Telefonate später wusste Cube, dass Timo Zweiter zuletzt bei Professor Antall in der Unfall-Chirurgie assistiert hatte. Obwohl der Professor extrem beschäftigt war, hatte er ihm bereitwillig einen Termin gegeben. »Ich mache mir doch auch Sorgen«, hatte er am Telefon gesagt. »Das passt so gar nicht zu dem Studenten, einfach zu verschwinden. Ich glaube ja, der taucht wieder auf.«
    Cube rieb sich übers stoppelige Kinn. Bevor er zu Antall in die Sprechstunde ging, müsste er sich noch einmal rasieren, dachte er und ärgerte sich über die schlechte Qualität seines teuren Rasierapparats. Er müsste die Scherblätter schon wieder auswechseln. Missmutig zog er die Schublade seines Schreibtisches auf und tastete nach dem Ersatzrasierer. Da hatte er das verdammte Ding. Er legte es auf die Schreibtischplatte, stand auf und streckte sich. Der Nacken schmerzte, seine Knochen fühlten sich steif an. Vorsichtig bewegte er den Kopf hin und her. Die Tablette wirkte tatsächlich. Der Schmerz war einem dumpfen Gefühl im Schädel gewichen.
    Sein Blick wanderte durchs Büro. Henner Frantz stand in der Eingangstür und musterte ihn. Wie ertappt ließ Cube die Arme sinken, nahm den Rasierapparat und schloss die Schublade.
    Frantz machte wortlos kehrt. Als Cube jedoch in den Gang trat, lehnte der Kollege an der Wand. Er hatte offensichtlich auf ihn gewartet.
    »Das mit Bella geht dir sichtlich nahe!«, begann er ein Gespräch.
    »Ja«, brummte Cube.
    Frantz legte ihm versöhnlich eine Hand auf die Schulter. »Nichts für ungut, ich habe wohl neulich etwas überreagiert. Tut mir echt leid, das mit deinem Hund. Wenn du reden willst …«
    »Ist schon gut. Das kann warten.«
    »Sicher?«
    »Absolut.«
    Auf dem Weg zu Professor Antall ging Cube seine Strategie durch. Mit Sicherheit war in Medizinerkreisen noch nichts von Evas Entdeckung durchgesickert. Das würden sie noch eine Weile prüfen und dann sehr vorsichtig zu klären versuchen, warum die tote Niemann eine veränderte Hand hatte. Da kratzt keine Krähe der anderen ein Auge aus, dachte Cube und grübelte, wie er mehr herausfinden konnte. Eva hatte gesagt, die Niemann war an der Hand operiert worden. Jemand hatte wahrscheinlich versucht, die verkürzten Sehnen zu korrigieren. Nun, Professor Antall war Leiter der Unfall-Chirurgie, und der vermisste Student Timo Zweiter hatte bei ihm assistiert. Gab es da einen Zusammenhang? Unausgereifte Forschung? Nebenwirkungen? Cube musste an die Ohr-Maus denken. Hatte Frieder auch in dieser Hinsicht recht?
    Ein ersetztes Organ oder Hauttransplantationen führen zu … ja, wozu eigentlich? , dachte Cube weiter. Die Hand war wohl kaum für den Selbstmord verantwortlich. Und der Mörder der Frauen könnte seine Taten wohl ebenfalls kaum auf eine veränderte Hand schieben. Es sei denn … Cube atmete bei dem nächsten Gedanken tief durch: Eva hatte etwas von einer Virussequenz gesagt. Was wäre, wenn dieses Virus die Menschen veränderte? Die Betroffenen aggressiv machte oder durchdrehen ließ?
    Er müsste mit Professor Antall über mehr als den vermissten Studenten reden. Ein Serienmörder mit einer genetisch veränderten Hand. Den Presseauflauf konnte er sich lebhaft vorstellen …

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    Charité, 14:00 Uhr
    V or dem Krankenhaus parkten die

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