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Lupus - Ankunft der Woelfe

Lupus - Ankunft der Woelfe

Titel: Lupus - Ankunft der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mo Twin , Sue Twin
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Fahrzeuge in zwei Reihen. Der übliche Besucherstau zwischen Mittagessen und Kaffeetrinken, stellte Cube konsterniert fest. Entgegen seiner Gewohnheit zückte er den Sonderparkausweis, um einen der wenigen VIP-Parkplätze nutzen zu können. Die Empfangsdame am Haupteingang beschrieb ihm den Weg. Zehn Minuten später hatte er auf dem weitläufigen Gelände der Charité das Haus mit dem Büro von Professor Antall erreicht. Er betrat das Gebäude, das nach Medizin, Desinfektionsmitteln und Chlor roch, und schaute sich um. Zwei Patienten warteten an einem Empfangstresen. »Bitte hier anmelden«, stand in mehreren Sprachen auf einem Schild.
    Cube trat näher und versuchte, sich an den Patienten vorbeizumogeln.
    »Entschuldigen Sie, ich bin kein Patient. Ich habe einen dringenden Termin bei Professor Antall. Wo finde ich ihn?«
    »Der Professor hat jetzt Mittagspause.«
    »Ich weiß. Er hat mich extra gebeten, jetzt zu kommen.«
    »Der Professor schiebt keine Patienten in seine Mittagspause«, sagte die Sekretärin mit schnippischem Unterton und betrachtete prüfend ihre violetten Fingernägel.
    »Ich bin kein Patient. Und ich habe einen Termin. Jetzt!«
    Sie zuckte mit den schmalen Schultern und starrte in ihren Computer.
    Cube betrachtete einen Kunstdruck hinter ihrem Rücken. Van Gogh mit abgeschnittenem und bandagiertem Ohr.
    »Wie ist denn Ihr Name?«
    »Cube.«
    »Tatsächlich. Hier steht er ja. Na dann.« Sie erhob sich. »Folgen Sie mir!«
    Ohne sich nach ihm umzusehen, trippelte sie voran. Zwei Minuten später befand er sich im Besprechungsraum des Professors. Die Assistentin ließ ihn alleine.
    Antall riss eine Nebentür auf, trat ein und schüttelte ihm mit kräftigem Druck die Hand. »Ich habe leider nur sehr wenig Zeit.«
    Der Professor hatte weiße Haare und hellblaue Augen. Er hielt ein angebissenes Brot in der linken Hand, ging an seinen Computer und klickte sich durch irgendwelche Seiten. »Fangen Sie an, wie kann ich Ihnen helfen? Ich schaue nur schnell nebenbei meine E-Mails durch.«
    »Timo Zweiter hat hier assistiert?«
    Der Professor nickte, biss noch einmal in sein Brot, zeigte zu einem Stuhl vor dem Schreibtisch. »Setzen Sie sich!« Er selbst ging zum Fenster und lehnte sich gegen die weiße Marmorbank. »Ich weiß nur nicht, wie ich Ihnen helfen kann. Was hat sein Verschwinden damit zu tun, dass er hier gearbeitet hat?«
    »Reine Routine. Was hat Timo Zweiter denn hier so gemacht?«
    »Alles das, was ein Student so macht. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies irgendetwas mit seinem Verschwinden zu tun hat.«
    Cube räusperte sich. So käme er nicht weiter. Er müsste den Professor ein wenig aufscheuchen. »Gibt es eigentlich neuere Forschungen, an denen Sie hier beteiligt sind? Ich habe gehört, dass die Transplantationstechniken in Australien großen Fortschritt machen, indem Schweine, genetisch betrachtet, vermenschlicht werden.«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Na ja, so kann man das nicht sagen. Sie bekommen lediglich ein paar menschliche Gene übertragen, um die Abstoßungsreaktion des Immunsystems molekularbiologisch zu unterbinden. Von Vermenschlichen möchte ich nun wirklich nicht reden.«
    »Und diese Forschung wird auch hier gemacht?«
    »Wir stehen den Australiern in nichts nach. Es besteht schließlich nach wie vor ein großer Bedarf an Organen. Tiere gibt es genug als potenzielle Organspender.«
    »War Timo Zweiter auch an den Forschungsvorhaben beteiligt?«
    Professor Antall stutzte. »Nein, absolut nicht. Der hat nur in der Chirurgie assistiert.«
    »Also keine Forschungsbeteiligung?«
    »Hier nicht.«
    »Wo dann?«
    »Nur als Proband in einem Forschungsprojekt der BEA-Klinik in Kooperation mit der Charité.«
    »Welche Abteilung?«
    »Gehirnforschung.«
    »Worum ging es?«
    »Enhancement. Also um die Verbesserung von Gehirnleistungen.«
    »Ein Medizinstudent als Proband in einem Medizinprojekt?«
    »Das ist durchaus üblich. Wir Wissenschaftler brauchen möglichst viele Vergleichsprobanden und nehmen dazu gerne Medizinstudenten. Wir leihen sie quasi untereinander aus. Ich sehe da aber keinen Zusammenhang zu seinem Verschwinden.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet. Ich suche lediglich nach möglichen Anhaltspunkten. Was wissen Sie denn über das Projekt der BEA-Klinik?«
    »Eigentlich nichts weiter. Über Details müssen Sie mit Professor Becker reden, der leitet das Projekt. Das ist nun wirklich nicht mein Fachgebiet. Und meine Mittagspause ist jetzt

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