Lust auf ihn
den Mund.
„Gewiss nicht nur aus den Gründen.“
Und so kam es dann auch.
Schon gleich am nächsten Tag wurde ihre gemeinsame Übereinkunft mit einer Flasche Prosecco besiegelt. Doch dabei blieb es nicht, denn die Männer waren sich schon bald darüber einig, dass man den köstlichen Schaumwein noch viel besser genießen könnte, wenn man ihn langsam über ihre Klitoris auf die unmittelbar darunter wartende Zunge träufeln ließ. Diejenigen, die auf diese Weise gerade einmal nicht zum Zuge kamen, begnügten sich derweil mit ihrem Bauchnabel als Sektglas-Ersatz oder wählten ihre Brustwarzen statt Kitzler. Das Spiel erregte Lisa so sehr, dass sie gleichfalls reichlich vom Prosecco kostete und dann in der Folge schon recht bald ziemlich angeheitert war. Und als sie dann noch eine zweite und auch dritte Flasche leerten, wich ihre Heiterkeit einer ausgewachsenen Trunkenheit.
Doch das schien die Männer nicht weiter zu stören, und so zog man sie in ihrem nun recht hilflosen Zustand auf eine in der Nähe befindliche Matratze, wo sie sie der Reihe nach und manchmal auch zu dritt nahmen. Sie war dabei so willig und den Männern zugetan, dass sie einfach nicht genug von ihr bekommen konnten. Auch erfreuten sie sich der Leichtigkeit, mit der sich ihre Liebeshöhle immer dann begehen ließ, nachdem ein anderer in ihr zuvor gekommen war. Erst Stunden später ließen sie von ihr ab, allerdings nicht, um sich nun müdeund erschöpft schlafen zu legen, sondern um ihre gegenseitigen Ansprüche an Lisa zu regeln, denn sie waren ein verschworenes Team und wollten es auch bleiben.
Schnell einigten sie sich darauf, dass Lisa in das ehemalige Zimmer von Kemals Ex ziehen könnte, welches seit einiger Zeit nicht mehr genutzt wurde, zumal sie dann ihre bisherige teure Unterkunft im Hilton aufgeben konnte. Ansonsten wollten sie jeden Abend untereinander per Los oder freundschaftlicher Einigung bestimmen, wessen Geliebte sie in jener Nacht zu sein hatte. Der Auserkorene durfte sie zu sich nach Hause nehmen, oder die Nacht bei ihr in Kemals Wohnung verbringen.
Nachdem sich Jochen und Lisa getrennt hatten und sie nach München gezogen war, schaffte sie es binnen eines Jahres, der Band einen Schallplattenvertrag zu vermitteln. Die dazu erforderliche Überzeugungsarbeit hatte sie allerdings zum Teil im Bett der Musikbosse geleistet. Sie verspürte diesbezüglich keinerlei Groll oder Bitterkeit, im Gegenteil, für sie gehörte dies zu den selbstverständlichen Aufgaben einer erfolgreichen und engagierten Band-Managerin. Sie war sogar ausgesprochen stolz auf die von ihr demonstrierte Professionalität.
Auch als Liveband war die neue Formation schon bald sehr erfolgreich und fast ständig ausgebucht. Es folgten Auftritte und Interviews im Rundfunk und im Fernsehen und wenig später eine kleine Tour durch ganz Europa. In den Hotels buchte sie für ihre Boys stets eine große gemeinsame Luxussuite und für sich ein separates Einzelzimmer, welches allerdings lediglich der Tarnung diente, denn üblicherweise hielt sie sich darin kaum auf, sondern verbrachte die Nächte lieber in der Suite ihrer Band. Und das musste sie auch, denn Marcel hatte zu ihr einmal durchaus liebevoll und zärtlich angemerkt, sie sei nicht nur die beste Managerin der Welt, sondern wohl auch die einzige, die gleichzeitig als Muse, Groupie und Gangbang-Nutte ihrer Schützlinge zum Einsatz käme, woraufhin sie leicht ironisch eine höhere eigene Gewinnbeteiligung einforderte.
„Marcel, du weißt sicherlich, wie teuer solche Huren sein können“, zwinkerte sie ihm zu. „Da will ich nicht unnötigerweise zurückstehen. Das verstehst du doch, oder?“
Und wenn sie dann nach einem der Auftritte ihrer Männer gegen fünf oder sechs Uhr in der Frühe in einer fremden Stadt irgendwo in Europa todmüde und von allen drei Bandmitgliedern mehrfach genommen und besamt die Augen schloss, lächelte sie noch einmal in sich hinein, weil sie sich in diesen Augenblicken so ungeheuer sicher war, alles richtig gemacht zu haben, zumal sie seit einziger Zeit wusste – wie Kemal ihr leichtsinnigerweise verriet –‚ dass ihre Liebhaber manchmal nur deshalb auf der Bühne so ungemein gut waren, weil sie sich schon die ganze Zeit auf die nach dem Auftritt stattfindende After-Gig-Party mit ihr freuten, bei der sie endlich auf ihrem allerliebsten Instrument spielen durften. Ein letztes Mal fasste sie dann an ihre mit dem Samen der Musiker randvoll gefüllte Spalte, an der sich meist
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